Was aber ...

Prosagedicht zum Thema Abstraktes

von  Epiklord

Was aber wird sein

wenn ich aus meiner Welt falle,
wenn du eines Tages zu mir sprichst
von unserer ehemaligen Reise nach Alaska,
und ich habe die Vorstellung,
das Konstrukt von meiner Welt,
aus Landkarten und Hörensagen,
vergessen, es ist gelöscht, alles was
permanent in mir präsent erschien.

Sagst du jetzt Fairbanks, so steht es da
in meinem Inneraug, ein roter Punkt
auf der Karte im Zipfel Nordamerikas,
zeitgleich mit der grünen Markierung
unseres Standorts unter Sicht auf
Wellengang am Bodensee.

Wenn mir nun aber ein Totalausfall passierte,
ich nur noch das Blickfeld vor Augen sehe,
und nicht mehr die Welt dahinter, die
große Weite; wie würde ich mir vorkommen,
eingekerkert auf einige Quadratmeter zwischen
unüberwindbaren Mauern? Und wenn
noch eine Ahnung in mir bliebe, ein Stein
aus der Ruine gebrochen, wie
ein Souvenir von etwas Mysteriösem;
würde ich mich einsam fühlen ohne
das unendliche All in meinem Kopf.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram