Der Räuber in der Nacht
- der Mond am Himmel hält die Wacht -
steht hinter der Hecke,
er bringt dich um die Ecke
im Schein des Nebellichts.
Ich seh´ ihn jeden Tag dort stehen,
er ist bei hellem Glanze unbesehen;
die Menschen rennen dran vorbei,
als wär´ es ihnen einerlei,
doch denke ich, er ist nicht nichts.
Er klaubt mir die Gedanken auf;
er frisst sich in der Welten Lauf;
heimlich flüstert er die Lügen,
die uns mit uns selbst betrügen,
wenn wir sein´ nicht achten.
Es ist der Traum, der nie erlischt:
wenn man uns aus dem Trüben fischt,
dann gehen uns die Lichter auf,
wir verzichten auf den Kauf,
den wir um unsere Seele machten.
Lass das Licht des Mondes scheinen.
Pflege die Saat, die schon am keimen
war als alles begann
und der Gärtner ersann,
dass wir seien wie wir sind:
des Räubers und der Götter Kind.