Elementartrolllogie

Skizze zum Thema Nonsens

von  DanceWith1Life

Die spirituelle Voraussetzung ein Troll zu werden, ist eine gewisse Ängstlichkeit,
und ich will Ihnen hier nicht erzählen, ich wäre frei davon.
Das Drollig, wenn es von Blüte zu Blüte flabbert, oder den Garten umgräbt, oder sonst eine für das Zusammenleben mit Plüschtieren so existenzielle Tätigkeit ausübt.
Hat eigentlich keine natürlichen Feinde, bis auf einen, den Besserwisser.
Besserwisser sind Nachtjäger, sie warten geduldig auf eine unklare Stelle, auf eine mißlungene Formulierung, auf zu imposantes Auftreten und fassen den Satz am Genick.
Hierzu muss man wissen, dass das Rückgrat eines jeden Satzes, das wenn auch noch so kleine Etwas ist, das er ausdrücken wollte.
Das weiß ein Besserwisser geschickt zu umgehen.
Und schon hat er ihn an seiner empfindlichsten Stelle, einer "möglichen" Interpretation.
Diese kann sogar konträr zur eigentlichen Aussage sein, solange sie zwischen den Buchstaben Platz hat, ist sie möglich.
Notfalls lässt man einfach den Rest des Satzes weg, bingo, möglich.
Aber wie jetzt, Drollig, Troll, Besserwisser, wer soll sich denn da noch auskennen.
Das war die richtige Frage, denn es handelt sich um diesselbe Spezies.
Ähnlich wie Wasser kann auch dieses elemtare Wesen drei verschiedene Aggregatzustände beherbergen und ausführen.
Soll heissen, wenn ihnen ein Troll begegnet, treffen Sie im Prinzip auf einen Formwandler, der zumindest zwei seiner Aggregatzustände bereits einnehmen kann.

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Kommentare zu diesem Text

Aha (53)
(30.06.20)
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 DanceWith1Life meinte dazu am 30.06.20:
Passender Vergleich, ich muss allerdings etwas vorwegnehmen, das hoffentlich noch ein eigenes Kapitel wird. Bei genauerer Betrachtung kommt es mir immer mehr so vor, als würden wir alle vergessen, dass es da einen Impuls gibt.
Dieser Impuls bestimmt wie ich einen Text wahrnehme, und diesen Impuls kennt jefer. In einfachen Worten, sagt man, ob man in einen Text hineinfindet, ob er einen mitnimmt.
Das kann sogar beim gleichen Text zu unterschiedlichen Zeiten anders sein.
Ich finde diesem Phänomen wird hier generell viel zu wenig Beachtung geschenkt.
Denn es hat mehr Einfluss auf die Wahrnehmung als Einem meistens bewusst ist.

Antwort geändert am 30.06.2020 um 10:23 Uhr

 LotharAtzert (30.06.20)
Das Argument von Aha dient auch bloß der Rechtfertigung des eigenen Geschreibs.
Zum einen möchte ich bemerken, daß der so genannte Besserwisser - eine Verunglimpfung übrigens - nichts, außer Fleiß, dafür kann und zum anderen, daß er das ausgleichende Gegengewicht zum Lobhudler* darstellt. Diese beiden bedingen sich zweifelsohne.
Ein Argument des s. g. Besserwissers ist oft: "Nichts richtet mehr Schaden an, als Lob und Schmeichelei. Es lullt den Belobschmeichelten ein, was schläfrig macht und ein schläfriger Geist ist allen möglichen Gefahren ausgesetzt."

Du erkennst an diesen Worten, wem ich eher zugeneigt bin, obwohl ich ja eigentlich …

* manchmal auch Mitläufer genannt.

 DanceWith1Life antwortete darauf am 30.06.20:
Ich muss zugeben, dass ich eine gewisse Scheu empfinde auch auf diese "Inkarnation" die des "Lobhudlers" einzugehen, obwohl er natürlich in einem Bericht, der sich auch nur vage mit dem Verhalten der verschiedenen Arten in den Feldern des "Lobpreis" ganz und gar nicht fehlen darf.
Er ist ja der Süßholzraspler par excellence.

 AchterZwerg (30.06.20)
Hallo Dancer,
wir sollten gegenüber Trollen eine gewisse Milde walten lassen.
Manche von ihnen sind drollig & intelligent und erst auf den zweiten Blick als alte Bekannte auszumachen.

Ichsaachmao: Lieber ein - drei witziger Trolle als ein schlaffördernder Daueruser!
Ist aber nur meine persönliche Meinung ...

Liebe Grüße
der8.

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 30.06.20:
ich stimme dir zu, ich stelle sogar fest, ich habe Favoriten, prinzipiell muß ich eigentlich nur verstehen, worauf sie hinauswollen
HerrNadler (33)
(30.06.20)
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 DanceWith1Life äußerte darauf am 30.06.20:
Im Bereich der Forenlogik, ein hoffentlich bald etablierter Zweig der Mediernkomik, ist dies ein berechtigter Einwurf, dem ich also fast absolut zustimme. Der Erzählfluß dieses Textes ist hier etwas neblig und vermischt sozusagen eigentlich nicht ganz ungewollt, das Beziehungsmuster Drollig - Plüschtier, mit den noch nicht geschriebenen Artikeln über Haushaltsroboter, das mag verwirrender klingen als es ist, aber auch das nur, weil eben menschlich.

Antwort geändert am 30.06.2020 um 20:10 Uhr
HerrNadler (33) ergänzte dazu am 30.06.20:
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 DanceWith1Life meinte dazu am 30.06.20:
das ist eine sehr inspirierende Schlußfolgerung, danke
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