Sullern

Kurzprosa

von  BeBa

Heute Morgen wachte ich auf mit dem dringenden Bedürfnis, mir eine Fahrkarte nach einem Ort namens Sullern zu kaufen und den nächsten Zug dorthin zu nehmen. Ich ging zunächst wie immer intensiv in mich und als ich mir sicher war, gestern nicht über die Maßen Alkohol konsumiert zu haben, realisierte ich meinen neuesten Einfall.
Und fand mich kurze Zeit später am Fahrkartenschalter unseres Lokalbahnhofs ein.
„Ein Ticket nach Sullern, bitte.“
Sullern. Wie das klingt! Von solch einem Ort hatte ich nie gehört. Und wartete bereits den passenden Moment ab, mich für diese Peinlichkeit zu entschuldigen, um dann schnellstens zu verschwinden.
„Mit Rückfahrt?“
„Wie bitte?“ Ich hatte wohl nicht richtig gehört!
„Wollen Sie die Rückfahrt gleich mit buchen? Das ist billiger als zwei Einzelfahrten.“
Ich blieb stumm.
„Sie verstehen?“ Die Dame hinter dem Schalter lächelte.
„Nein, ich fahre erst mal hin. Wir werden sehen.“
Kurzes Stirnrunzeln. Dann lächelte sie wieder, nahm mein Geld und übergab mir das Ticket.
Der Zug nach Sullern fährt in zwanzig Minuten. Von dort melde ich mich wieder.
Versprochen!

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Kommentare zu diesem Text


 Vaga (20.09.20)
Spannend! Und ich fürchte gern, dass es dabei bleiben wird - bei dieser Geschichte ohne Ausgang. Denn andernfalls wäre ich sehr enttäuscht, würde ich doch (m)einer Fortsetzung beraubt, die ich jetzt bereits im Kopf hab' und die ebenfalls dort bleiben wird - aus den gleichen Gründen .

 BeBa meinte dazu am 20.09.20:
Schön gesagt, Vaga.

Ich danke dir dafür. Keine Angst ...

LG
BeBa
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