Lachen
Kurzprosa
von BeBa
Anmerkung von BeBa:
Originaltext:
Das Lachen. Jede Nacht. Gleich nebenan. Hinter der Wand meines Schlafzimmers.
Am Abend höre ich sie. Im Treppenhaus. Leise. Sie schleichen. Doch das Knarren der Tür meines Nachbarn entgeht mir nicht.
Stille. Zunächst. Bis ich mich ins Bett lege. Ein paar Seiten in meinem Buch. Dann das Licht aus. Ein Kichern. Ich drehe mich um. Schließe die Augen. Wieder Kichern. Drehe mich weg von der Wand. Kichern. Kopf unter das Kissen. Da! Das erste Lachen. Presse das Kissen an die Ohren. Lachen. Stille. Lachen. Mal direkt hinter meiner Wand, dann aus der Ferne. Zwischendurch ist mir, als säße das Lachen auf meinem Bett. Traue mich nicht aus dem Kissen.
Und dann schallendes Gelächter. Neben mir. Hinter der Wand. Im Treppenhaus. Auf der Straße. Lauter. Immer, immer lauter.
Über mich.
Es klingelt an der Tür. Ich öffne nicht. Irgendwann mussten sie ja kommen. Dringen ein, nehmen mich mit. An einen Ort, wo keiner lacht. Sagen sie.
Ich glaube ihnen nicht.
Kommentare zu diesem Text
Herzlichst
Viktor
LG
Beba
Allen Ernstes
TT
LG
Beba
Ciao, Frank
(11.09.20)
LG
Beba
Ciao, Frank
deinen Einwand kann ich nicht ganz nachvollziehen.
LG
Beba
Es ist eine mögliche Lesart. Dass mit dem Prot etwas nicht stimmt, dürfte bald klar werden. Und so sollte auch schnell klar werden, dass voreilig Schlüsse, auf den Worten des Prot basierend, nicht gezogen werden sollten.
LG
Beba
ich habe jetzt noch einmal eine minimale Änderung am Anfang des Textes vorgenommen und hoffe, dass der Text nun für dich in die richtige Richtung geht.
Aber komme mir bitte jetzt nicht mit Gruppensex!
Übrigens hat der Autor sein Schreibziel keineswegs aus den Augen verloren. Verstehe ich nicht?
LG
Beba
der Schluss ist in der Tat keine Liebesszene. Ich hoffe doch, dass er passt. Sicher nicht für jeden, aber das ist absolut ok.
Danke dir, Tilia.
LG
BeBa
interessant für mich deine Anmerkung "das mehr und mehr Gestalt annimmt". Genau das ist, was mir wichtig ist. Das Ende ist zwar abrupt, gewaltsam oder wie auch immer genannt: Aber es läuft von Beginn an darauf hinaus. Das ist mir wichtig. Und wenn das so nicht funktioniert, dann muss ich am Text noch arbeiten.
Danke dir, Moja, für deinen Eindruck.
LG
BeBa
ich finde Deinen Originaltext noch besser, weil verknappter, die Wahrnehmungen kommen direkter heraus, das Lachen - die Einbildung - personifiziert sich; beunruhigende Zuspitzung, nicht aufzuhalten, am Ende, mein Gedanke: wer zuletzt lacht - gut gelöst, weil offen bleibt, wer die Oberhand gewinnt.
Gruß,
Moja
ich denke sofort an paranoide Schizophrenie, ein Krankheitsbild, das stark im Kommen ist.
Vermutlich coronös bedingt ...
Herzliche Grüße
der8.
Danke dir, 8er.
LG
BeBa
Die Umnacht kommt auf 'lachenden Sohlen',
Die Verirrung der (Sinnes-)Wahrnehmung geschieht zunächst schleichend, leise kichert es heran, dann wird es zunehmend laut, lauter, am lautesten.
Die Sinne 'verrücken' das Außen ins Innen, bis es nur noch ein 'schallendes Innen' gibt, und die 'Ausgeschlossenheit', ihm eigeninitiativ selbst zu entrinnen.
ein höchst interessanter Kommentar von dir, wofür ich dir auch ganz besonders danken möchte.
LG
BeBa
Die Originalfassung überzeugt mich auch mehr.
HG Jutta
LG
Beba