Schwanzfleisch

Gedicht

von  RainerMScholz

So winzig hab´ ich dich bekommen,
ich habe dir alle Sinne genommen,
so klein hab´ ich dich gekriegt,
deinen Willen besiegt,
deinen Namen gelöscht
und dir das Leben verpfuscht.
Geliebt hast du mich.
Und ich wollte nur in dich,
dein Innerstes nach Außen kehren
und dir das Herz und die Seele verheeren.
Ich bin groß und du bist klein,
für immer sollst du mein sein.
Ich hab´ deinen Penis fest in meiner Hand,
hier bist du in meinem Land;
du baust eine Burg in den Sand;
du hast den Fisch,
doch zappelst du an dem Tisch,
den ich bereitete;
ich lutsche die Gräte,
das Fleisch ist für die Hunde.
Und so schlug die letzte Stunde.
Als du mich begehrtest
und du dich nicht wehrtest
gegen das Begehren.
In mir stirbst du mit Ehren.
Wie alle.
Rauch und Schale.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (28.09.20)
"Eine echte Frau ist was tolles, leider sind die meisten verbittert weil sie ohne Schwanz geboren wurden. Manchmal sind Frauen nichts weiter als arme Tiere. Weil sie keinen Schwanz haben fühlen sie sich einem Mann gegenüber nur stark wenn sie Ihn verraten und sich an einem anderen Schwanz hängen, vor allem wenn er mehr Kohle hat."
(Zitat aus dem Film "Menschenfeind" von Gaspar Noé)

beste abend- & dankesgrüße
henning

 RainerMScholz meinte dazu am 29.09.20:
Ja, das mag eine Interpretation des Textes sein. Ich würde jedoch eine andere bevorzugen, vor allem da ich dem aktiven Protagonisten des Textes keine Geschlechterrolle - oder eine sonstige Persönlichkeit - zugeordnet habe, weshalb, der Text auch weder eine Einordnung noch ein Schlagwort, wie sonst bei KV üblich, vorzuweisen hat.
Gruß + Dank,
R.
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