Für Oma

Gedicht zum Thema Seele

von  GastIltis

Es trägt nicht nur die Ungeduld
an der verletzten Seele Schuld,
denn mit dem Schein von Wagemut,
der schmerzvoll wagt, weiß viel zu gut,

wer zweifelnd in des Strudels Nacht,
erst den zum Weggefährten macht,
der schwelend seine Leidenschaft
verzückt-entsetzt zusammenrafft,

um nun mit dem Obsidian
als Dolch geschliffen bricht sich Bahn,
bevor er ruft, das ist für Oma,
und taumelt wie bei La Paloma,

der träumt von Montezumas Rache,
warum, ist einzig seine Sache,
bis man ihn sorgsam fest verschnürt
hinfort aus seinen Träumen führt.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von:
plotzn, nadir, EkkehartMittelberg.
Ist für Oma!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 plotzn (07.12.20)
Mein lieber Gil, die Ungeduld
trägt wohl zu meinem Unmut Schuld,
als ich mich durch den Schachtelsatz
(im Stile eines Ringelnatz)
naiv hindurchzuwühln begann
(Warum? Das geht dich gar nichts an!),
bis ich mich ganz darin verlor -
in Träumen kommt so etwas vor...

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 07.12.20:
Und nun Stefan?

Zum Glück hast du dich durch gefetzt
und bist dabei noch unverletzt,
hast unterdessen nicht gelächelt,
vielleicht, das Schriftbild zuckt, gehechelt,
doch insgesamt den roten Faden,
wenn er hier ankommt, läuft der Laden,
im Auge, sprich im Blick, behalten,
heimlich gedacht, ich zeigs dem Alten,
was der jedoch mit kaltem Grausen
zur Kenntnis nimmt mit, lass ihn sausen,
wenn er zu Haus noch andre Pflichten
als dieses Dichten kann verrichten,
dann will ich künftig ihn verehren:
Er kann jetzt als Professor lehren!

Herzlich und anerkennend (echt): mit Dank Gil.

 EkkehartMittelberg (07.12.20)
Lieber Gil,
du bist immer für eine Überraschung gut. Ich hatte mich auf ein gemütliches Gedicht für Oma eingestellt und dann kommen der geschliffene Dolch und Montezumas Rache, mit Humor hübsch verschnürt.
Amüsierte Grüße
Ekki

 GastIltis antwortete darauf am 07.12.20:
Danke Ekki,
das ist mitunter so, dass der Worte Fluss einen mitreißt bis fast zum Untergang. Man muss nur aufpassen, dass man sich selbst dabei nicht ernst nimmt. Zu ernst, um genau zu sein. Schön, dass es dich amüsiert hat. Was beim nächsten Mal rauskommt, ist noch offen.
Sei ganz herzlich gegrüßt von Gil.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram