ich hatte eine sprache

Gedicht zum Thema Abstraktes

von  sandfarben

die sprache ist im abverkauf
wir legen gedichte
in den einkaufswagen
zu den unaussprechbaren lauten
aus dem fernen land

gratis sind die versprechen
ausgelegt im schaufenster
wer will die schon in diesen zeiten
das wort erbricht sich
in der flut von vielgesagtem

wir lernen zu schweigen
und die stimmen im kopf
schreiben romane
über die stille
in meinen fragen

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Kommentare zu diesem Text


 Mondgold (11.01.21)
Um zu Sein (Frage und Antwort zugleich) wandelt sich Sprache in Atmen ... ein ... aus ... zur Drehung in der Stille ...
Ein Tanz, der sich auf-macht für die Melodie.
Inspirierend, Dein Gedicht, wie Du siehst. Schön!
LG MO

 juttavon (11.01.21)
Intensive Bilder, die schlicht und überzeugend zugleich sind. Berührt mich.

(Nur über "den unaussprechbaren lauten / aus dem fernen land" stolpere ich ein bisschen: Da ist mir das Thema fremde Kultur, unverständlicher Ausländer... zu grob hingestellt bzw. ich komme um solche Assoziationen nicht herum.)

HG Jutta

 Didi.Costaire (11.01.21)
Ja, wir leben in einer Zeit der Räumungsverkäufe und die Sprache gerät leicht auf den Grabbeltisch.

Beste Grüße,
Dirk

 AchterZwerg (12.01.21)
Sehe ich ähnlich.
Die Sprache wird vom Discounter feilgeboten und ähnelt in ihren Rudimenten kaum mehr dem reichhaltigen Angebot jenseits von Twitter, facebook &Co. Oder jenseits von Iowa.

Liebe Grüße
der8.
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