Verwaiste Beichtstühle

Parabel zum Thema Grenzen/ Grenzen überschreiten

von  Quoth

Dieser Text ist Teil der Serie  Parabeln
Das zermatschte Gesicht, und dass es bis zur Unkenntlichkeit zerstört wurde, muss ich mir selbst anlasten. Wie konnte ich das tun? Warum habe ich mich selbst dadurch vernichtet? Dieser Mensch hat mich so sehr geliebt, dass er mich nicht gehen lassen wollte. Das ertrug ich nicht, versetzte ihm einen Nasenstüber, und als ich Blut hervorquellen sah, dachte ich: Nun ist alles egal!, und konnte nicht mehr aufhören, schlug und schlug auf das geliebte Antlitz ein wie auf einen Vorwurf, den ich zertrümmern musste. Warum wehrte er sich nicht? Lud er mich durch seine Passivität nicht geradezu zur Grausamkeit ein? Wie werde ich mit dieser Schuld leben können? Warum bin ich schlecht? Die Beichtstühle, in denen ich Verzeihung finden könnte, sind verwaist. Es ist aus mit mir!

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (16.02.21)
Mein freudsches Ich las: "Wie werde ich mit diesem Schund leben können" und ich dachte:"in der Tat, das ist ein hartes Schicksal" aber als ich den Lesefehler bemerkte, korrigierte ich die Einschätzung in "gottseidank ist es aus mit ihm"

 Quoth meinte dazu am 16.02.21:
Vielleicht mal 'ne neue Brille?

 Dieter_Rotmund (17.02.21)
Keine Ahnung, um was es gehen soll.

 Quoth antwortete darauf am 17.02.21:
Bei Deinem Scharfsinn wundert mich das. Gruß Quoth

 AchterZwerg (17.02.21)
Mir gefällt der Text in seiner Ambivalenz recht gut.
Die Beichtstühle sind verwaist, weil die Kirchen geschlossen bleiben und Absolution nicht zu erlangen ist.
Andererseits ist die für ein so schweres Verbrechen eh fraglich - vielleicht gilt aber "Gott vergibt, Django nie."

Gruß
der8.

 Quoth schrieb daraufhin am 17.02.21:
Hallo AchterZwerg, recht gut ist besser als sehr gut. Für die Ambivalenz und die Empfehlung herzlichen Dank! Quoth

Antwort geändert am 17.02.2021 um 10:16 Uhr
Dieter Wal (58)
(21.02.21)
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 Quoth äußerte darauf am 22.02.21:
... der nicht so nein sagen konnte, dass es verstanden, ernst genommen und respektiert werden konnte. Ja, Dieter Wal, das stimmt wohl! Gruß Quoth
Dieter Wal (58) ergänzte dazu am 22.02.21:
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Agnete (66)
(20.07.21)
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 Lluviagata (22.07.21)
Liebe, die einseitig bleibt, ist keine.

Liebe Grüße
Llu ♥

 abgetaucht (11.08.23, 17:27)
kann den Kampf nachvollziehen
zwischen Wut und machtlos
zwischen ihm und sich

gern gelesen
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