Aufruf zur Vernunft

Groteske zum Thema Anpassung

von  Jedermann

Dieser Text ist Teil der Serie  Die Pandemie des Absurden
Liebe Mitbürger:innen,

wir leben in einer schwierigen Zeit. Die Pandemie wütet! Aber unsere Regierung hat umfassend, vorsorglich und vorausschauend die richtigen Maßnahmen ergriffen. Leider treten immer wieder Verstöße, seien sie gewollt oder ungewollt, auf. Unverantwortliches Handeln gefährdet Menschenleben! Auch an mir bemerke ich bisweilen ein Nachlassen, eine Trübung der Sicht auf die bösartig lauernde Virusgefahr. Daher habe ich eine App geschrieben, die meine Regelverstöße an die Gesundheits- und Strafermittlungsbehörden übermittelt. Ich zahle die Bußgelder gerne. Die App gibt mir Sicherheit. Ich muss keine Angst vor mir haben. Ich verbessere die Anwendung. Ich werde auch bald melden können, ob mein Verstoß vorsätzliche Momente beinhaltet.
Es reicht nicht aus, Regelverstöße der Nachlässigen, Unwilligen oder Verstockten zu melden.
Ich appelliere an alle Mitbürger:innen! Installieren Sie die App; machen sie unser Land noch sicherer!

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Kommentare zu diesem Text


 Thomas-Wiefelhaus (17.02.21)
Mal ganz nebenbei eine Frage, die mich zur Zeit etwas beschäftigt.
Siehst du einen Unterschied zwischen Verstand und Vernunft?
Wie wären deine Definitionen?

 Jedermann meinte dazu am 17.02.21:
Meiner Meinung nach ist uns Verstand gegeben, mehr oder minder, während die Vernunft ein gesundes Maß der Anpassung an eine Gruppe beinhaltet. Sie kann aber auch überfordert werden. Vernünftiges, für das Individuum zweckmäßiges Verhalten ist von der Gesellschaft geprägt.

Antwort geändert am 17.02.2021 um 21:56 Uhr

 Thomas-Wiefelhaus antwortete darauf am 17.02.21:
Leider habe ich Leben (besonders als Kind und als Jugendlicher) schon Gruppen kennengelernt, bei denen es kaum etwas Unvernünftiger gab, als sich ihnen anzupassen. Doch sehr viele Erwachsenen hatten leider nicht den Verstand, dass zu verstehen.
Beziehungsweise: sie sind erst nach Jahren wach geworden, als es für die Kinder zu spät war.

Und selber habe ich schon erlebt, dass ich ein Problem erst lösen konnte, als ich die Geduld verlor Und unvernünftig wurde.

 Regina (18.02.21)
Geben Sie es zu. Sie halten sich für unverwundbar. LG Gina

 Jedermann schrieb daraufhin am 18.02.21:
Vielen Dank für die Empfehlung
Ich bin, wie die meisten Menschen, äusserst verwundbar.

Der folgende Link bietet eine umfassende Möglichkeit sich über die Statistik und damit verbundenen Erklärungen Einblick in die gegenwärtige Lage zu verschaffen.
https://ourworldindata.org/mortality-risk-covid
So wichtigen Begriffe wie fatality und mortality rate werden kritisch beleuchtet und die harten Daten für eigene Analysen sind ebenfalls verfügbar.

 Jedermann äußerte darauf am 03.03.21:

 Dieter_Rotmund (18.02.21)
Mitbürger:innen

Geht das auch? ich kenne diese Version mit dem Doppelpunkt bisher nicht.

 Jedermann ergänzte dazu am 18.02.21:
Nach Abschaffung des generischen Maskulinum, schreitet die Verhunzung der Sprache im öffentlich-rechtlichen Raum voran.
Der Doppelpunkt ist die jüngste Form und gilt als leser:innenfreundlich.
:-(
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