Die Farbe des Vergessens

Gedicht

von  unangepasste

Heute trägt das Meer
die winterdunklen Farben auf,
und Muschelreste klirren in den Stimmen.

Weißt du noch, wie wir Schnee fingen,
im Schattengesträuch der Zimmer,
wenn Mutter uns rief;
aus ihrer Hand
wuchs Mandarinenduft
bis in den März,
als Eis die Röte
von den Dächern schabte.

Ein rostiges Boot versandet
am Rand des alten
Gedankenstromes.
Die Mündung schweigt,
und Dünengras deckt alles zu.


Anmerkung von unangepasste:

Aus:  Spuren vergessener Zweige, Geest-Verlag, Vechta 2019.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Moja (06.03.21)
Ein gefühlvoller Gedankenstrom der Erinnerung, gefällt mir sehr,
lieben Gruß, Moja

 unangepasste meinte dazu am 06.03.21:
Danke, das freut mich!
Hilde (62)
(06.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 unangepasste antwortete darauf am 06.03.21:
Danke, ja, den Titel hätte ich mal lieber aus der Datei kopieren sollen statt neu eintippen. Ist jetzt hier korrigiert.
Ich finde, die erste und letzte Strophe rahmen die mittlere, die persönlicher wird, durch ihre Landschaft ein. Der Winter und das Verfallene verbinden alles. So war es jedenfalls gedacht.
Hilde (62) schrieb daraufhin am 06.03.21:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 niemand äußerte darauf am 06.03.21:
@unangepasste
die mittlere Strophe gefällt mir ausgezeichnet.
Die anderen Strophen wirken, als ob sie konkurrieren wollen,
doch fehlt ihnen die Kraft dazu.
LG niemand

P.S. Meine Empfehlung gilt dieser Strophe!

 W-M (06.03.21)
das ist sehr gut!

 unangepasste ergänzte dazu am 06.03.21:
Vielen Dank!

 loslosch meinte dazu am 06.03.21:
ich gestehe, dass mir der vertipper in der überschrift längst aufgefallen war. es hätte ja moderne lyrik sein können. etwas "Die Farbe für Vergessenes".

 styraxx (07.03.21)
Ich finde nicht, dass sich hier die Strophen konkurrieren, weil sie ja nicht in der gleichen Zeitform stehen bzw. die mittlere Strophe das Vergangene beschreibt, eingerahmt von der 1. und 3. Strophe (Präsens), welche den Erinnerungen eine räumliche sowie zeitliche Dimension verleihen und diese gerade dadurch intensiviert werden. So gesehen braucht es die 1. und 3. Strophe, berücksichtigt man den zeitlichen Kontext aus dem die Erinnerungen hervorgehen. 

 unangepasste meinte dazu am 07.03.21:
Vielen Dank! Das freut mich, so hatte ich es nämlich auch empfunden. Allein wäre mir die mittlere Strophe zu herausgerissen, abgerissen.
wa Bash (47)
(07.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 unangepasste meinte dazu am 07.03.21:
Vielen Dank!
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram