10. September 1898 - ELISABETH, eine Pop-Ikone der Vergangenheit

Drama zum Thema Historisches

von  Alias

Vor genau 123 Jahren starb sie.
Ich mag sie sehr, diese seltsame Frau, die im Jahre 1837 geboren wurde und als Teenager den österreichischen Kaiser Franz Joseph für sich gewann.
In den ersten Jahren war diese Ehe trotz der Verschiedenheit ihrer Charaktere recht glücklich. In zunehmendem Maße geriet Elisabeth jedoch in Konflikt mit den Konventionen und Regeln des Wiener Hofes. Ihre kaiserliche Schwiegermutter hatte großen Anteil daran. Sie beanspruchte die Erziehung der Kinder des Paares für sich und entfremdete sie dadurch Elisabeth.
Diese ging daraufhin immer öfter auf Reisen, sei es nach Ungarn, nach Korfu oder nach Irland, wo sie mit Freunden wilde Jagden zu Pferde unternahm.
Ich fühle mich ihr verbunden, Warum? Weiß ich nicht, denn:
Ich bin nicht die schönste Frau Europas,
ich bin auch nicht die beste Reiterin Europas,
ich bin noch nicht einmal Kaiserin,
aber ich fühle mich ihr trotzdem verwandt.
Sie hat immer nach etwas gesucht, es aber nie gefunden.
Elisabeth besaß als eine der ersten Frauen Europas ein Fitness-Zimmer, in dem sie trainierte, Hanteln bewegte und andere Kraftübungen machte. Sie hatte wohl Angst, ihre Schönheit und ihre gute Figur zu verlieren. Wie Madonna?
Auch da bin ich anders. Ich war nie schön, konnte also nicht viel an Schönheit verlieren und ich bin immer zu faul gewesen, um richtig Sport zu treiben.
Weiter: Elisabeth hatte wunderbares dunkles gelocktes Haar. Es reichte ihr bis über den Hintern, mal ganz unkaiserlich ausgedrückt.
Ich habe ganz anderes Haar.
Elisabeth konnte es nie lange an einem Ort aushalten.
Ich bin auch nicht so reiselustig wie sie, trotzdem kann ich dieses Suchen verstehen, diese Unruhe, dieses nie länger an einem Ort bleiben wollen. Dabei hänge ich seit Jahrzehnten an einem Ort fest. Bei mir findet das Suchen wohl im Inneren statt.
Elisabeth war witzig.
Manchmal bin ich auch witzig, ein bisschen jedenfalls.
Elisabeth ließ sich ab ihrem fünfzigsten Geburtstag nicht mehr fotografieren. Ich mag das auch nicht, denn was da auf den Fotos zu sehen ist, DAS BIN NICHT ICH! Elisabeth hat das wahrscheinlich auch so empfunden und konnte es verhindern trotz der vielen Paparazzi, die sie ablichten wollten.
Am 10. September 1898 wurde Elisabeth im Alter von 61 Jahren in Genf von dem Anarchisten Luigi Lucheni durch einen Messerstoß ins Herz ermordet.
Ihre letzten Worte waren: „Was ist denn mit mir geschehen?“
Genau das frage ich mich manchmal auch.
Schön, dass ich mal drüber schreiben konnte - und mach's gut in deinem anderen Leben, Sisi! Ich hoffe, du bist nun zur Ruhe gekommen.
*~*~*~

Nachsätze:
Ihr einziger Sohn, Kronprinz Rudolf litt an Depressionen. Er war mit der belgischen Prinzessin Stephanie verheiratet, hatte aber eine Vorliebe für andere Frauen. Am 30. Januar 1889 fuhr er mit seiner Geliebten, der jungen Mary Vetsera zum Jagdschloss Mayerling. Dort erschoss Rudolf zuerst das Mädchen, dann sich selbst. Die Historiker streiten sich allerdings immer noch darüber, was wirklich passiert sein könnte. Elisabeth trug von diesem Tag an bis zu ihrem gewaltsamen Tode schwarze Trauerkleidung.

Im Jahr 1914 wurde der neue Thronfolger Franz Ferdinand - ein Neffe des Kaisers - in Sarajevo durch einen Attentäter getötet. Dadurch wurde die Julikrise ausgelöst, die zum Ersten Weltkrieg führte.

Das bringt mich jetzt zum Nachdenken, was wäre wenn ...
- der Kaiser nicht Elisabeth sondern ihre ältere Schwester geheiratet hätte, wie es vorgesehen war?
- Wenn ein anderer, ein seelisch stabilerer Kronprinz Rudolf existiert hätte?
- Wenn es deswegen keinen neuen Thronfolger namens Franz Ferdinand gegeben hätte und möglicherweise auch kein Attentat auf ihn in Sarajevo?
- Wenn der Erste Weltkrieg nicht ausgebrochen wäre?

Hätte, wäre, könnte ... Viele Gedankenspiele tummeln sich in meinem Kopf herum, aber es ist müßig, darüber nachzugrübeln. Es gibt keine Zeitmaschine, um alles rückgängig zu machen. Es ist passiert, weil es passiert ist und es wäre auf jeden Fall passiert.

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (10.09.21)
Warum in einer Anmerkung den kompletten Text wiederholen?

 Alias meinte dazu am 10.09.21:
Sorry, ich hab mich nur vertan. Diese Technik ist aber auch undurchschaubar.

 Graeculus antwortete darauf am 10.09.21:
Über "Text bearbeiten" kann man das ja rückgängig machen.

Aha, bereits geschehen.

Antwort geändert am 10.09.2021 um 15:01 Uhr

 Alias schrieb daraufhin am 10.09.21:
Und nun? Den Text niedermachen? Würde ich mich drüber freuen, denn es wäre zumindest eine Reaktion, die nicht den technischen Bereich betrifft.

Antwort geändert am 10.09.2021 um 15:13 Uhr

Antwort geändert am 10.09.2021 um 15:14 Uhr

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 11.09.21:
Du musst zugegeben, die erste Hälfte ist etwas arg egozentrisch geschrieben.

 Alias ergänzte dazu am 11.09.21:
Lieber Dieter, Ich gebe es zu, bereue es aber nicht. Denn ich wollte keinen drögen Tatsachenbericht schreiben - das kann jeder - sondern die Sache etwas egozentrisch aufpeppen.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 12.09.21:
Das kannst Du natürlich machen, wie du willst, aber die Egozentrik verleiht den Text keineswegs mehr Pepp. Wieso sollte der Leser sich für den Erzähler interessieren, er weiss ja nichts über ihn...

 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.21:
" Wieso sollte der Leser ..."
Welchen Leser meinst du, Dieter? Mich jedenfalls nicht. Ich habe den Text aufmerksam gelesen (auch gern!) und danach das Geburtsbild Sissis aufgerufen und daselbst Bemerkenswertes entdeckt ( siehe meinen gestrigen Kommentar zum eigenen Text)- was ich hier natürlich nicht preisgeben werde, nicht unter einem Kommentarstrang, der mit Graeculus beginnt und mit dir weiter geht. Das wären ja die berühmten biblischen Perlen

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 13.09.21:
Ja, die Geschichte Sissis ist interessant genug.
Mein Frage war, wieso der Leser sich für den Erzähler interessieren sollte!

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 03.11.21:
Hallo?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 10.11.21:
Hallooooooooo!

 LotharAtzert meinte dazu am 10.11.21:
Dieterchen, was ist denn los? Was weiß denn ich, wies der Leser ...

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 10.11.21:
Ich mag es nicht, wenn sich Autoren (hier: Alias) dem Dialog/der Diskussion entziehen. Das hat keinen Anstand. Immerhin habe ich die normale Frage gestellt, warum sich der Leser für die Figur des Erzählers interessieren sollte ...
- darauf nur Schweigen.. Was soll das?

 LotharAtzert meinte dazu am 10.11.21:
Also ich schwieg aus zweierlei Gründen.
1. bin ich nicht der Initiator dieses Kommentarstranges, dem sollte auch das letzte Wort gehören und
2. gibt es einfach anderswo Interessanteres zu lesen und schreiben
Das soll's dann auch gewesen sein! von meiner Seite.

Was Alias anbetrifft - ein reizvolles Versprechen, , das nicht erfüllt wird, - sei es so, wie es ist.
OM.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 10.11.21:
Wieso glaubst Du die ganze Zeit, du seist angesprochen???

 LotharAtzert meinte dazu am 10.11.21:
Nein, das glaube ich nicht. Aber auch ich wollte, die Gelegenheit nutzend, - in einer Art Verzweiflungsakt - Alias hervorlocken. Naja, wir sind damit beide gescheitert, odr?.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 10.11.21:
So ist es.
Alias nimmt offenbar - man kann gerne widersprechen - nur Lobhudeleien entgegen - siehe unten.

 minimum (10.09.21)
Ein ebenso interessanter wie unaufgeregter Text. Gerne gelesen.

 Alias meinte dazu am 11.09.21:
Danke schön, minimum, dein Kommentar gefällt mir absonderlich gut.
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