Allein

Gedicht zum Thema Heimweg/ Heimkehr

von  Lluviagata

Morgenrot
Ein kalter Hauch
Weht durch ihre Klause
Pflückte sie den Dornenstrauch
Ganz allein
Im Hause
Glockenläuten
Moll statt Dur
Weckt mich
Mein Gewissen
Sie ging fort
Ein Schatten nur
Liegt noch in den Kissen



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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (02.12.21, 08:12)
Hallo Lluviagata, ein schöner Text, den ich lesend umformatiere in diesen:

Morgenrot, ein kalter Hauch
weht durch ihre Klause.

Pflückte sie den Dornenstrauch
ganz allein im Hause?


Glockenläuten, Moll statt Dur,
weckt mich, mein Gewissen.

Sie ging fort, ein Schatten nur
liegt noch in den Kissen.


Aber vielleicht ist diese innere Umformatierung gerade das, was Du durch die Kurzzeilen bewirken willst - intensivere Befassung mit dem Text. Ja, das lyrische Ich wirft sich vor, sie allein gelassen zu haben, und ist nun allein gelassen von ihr. Heilsame Melancholie! Gruß Quoth

 AchterZwerg meinte dazu am 02.12.21 um 12:42:
Nee,  lieber Quot,
dann gingen die formidablen Enjambements verloren, die Zierde des Textes.

Nix für ungut

 AchterZwerg antwortete darauf am 02.12.21 um 12:45:
"Maria durch den Dornwald ging", eines der schönsten Lieder überhaupt.
Daran knüpfst du an, ohne dich im Geringsten genieren zu müssen ...

Für mich: ein wunderbares Gedicht!

Liebe Grüße
der8.

 Quoth schrieb daraufhin am 02.12.21 um 14:17:
Hallo AchterZwerg, meine Umformatierung war kein Verbesserungsvorschlag. Sie sollte eine andere Zierde des Textes zum Vorschein bringen: Die beiden kreuzgereimten Vierzeiler.

"Maria durch ein Dornwald ging" feiert die schwangere Gottesmutter. Mir reicht der "Dornenstrauch" nicht aus, um damit Verbindung aufzunehmen ... Das Pflücken des Dornenstrauchs ist für mich die Metapher für schmerzhaft langsames Sterben.
Gruß Quoth
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