Absent

Gedicht zum Thema Vater/ Väter

von  Lluviagata

Ich weiß, dass dein Weg in der Dunkelheit endete,

sah, wie du gingst, nie mehr aufrecht zu stehen,

zu lieben, zu glauben, zu hoffen, zu sehnen, nach

Wäldern und Meeren, nach Wolken zu sehen.

 

Und doch bist du da, du bist all meinen Himmeln, dem

Wasser, dem Feuer,  dem Baum und der Erde,

der Liebe, der Sehnsucht, der Trauer verwoben, bist

Hüter, Begleiter, bist Glaube und Bürde.

 

Die Amsel am Morgen verriet mir, du hast einen

Falken gebeten, zu kreisen, zu jagen,

die Taube zu atzen, den Aar zu besänftigen,

bis dass die Nachtigall schlägt, mir zu sagen:

 

Der Fluss trägt den Stein der Erinnerung fort und

verwahrt ihn dereinst auf dem Grunde des Sees.



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Kommentare zu diesem Text


 Janna (02.01.24, 11:20)
Wunderbar, liebe Llu.

Ich wünsche dir ein gutes Jahr!

Liebe Grüße

Janna

 Quoth (02.01.24, 12:18)
Die vierhebigen Daktylen, in der ersten und dritten Zeile mit einem Auftakt versehen, haben es mir zuerst schwer gemacht, eine Ordnung zu entdecken, der fehlende Auftakt der zweiten und vierten Zeile schien sich in der letzten Silbe der ersten und dritten zu verstecken ... Wäre schön, das von Dir gelesen zu hören! Gut das zwischen Zukunft und Vergangenheit schillernde "dereinst" in der letzten Zeile.
Bei mir ist es die Mutter, die eine vergleichbare Erinnerungsmacht hat.

 FrankReich meinte dazu am 19.03.24 um 13:55:
Das ist Rhythmus pur, ohne auf Verse und Strophen zu achten liegt hier in einem Rutsch durchgelesen ein astreiner Amphibrachys vor.
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