Sind die Voraussetzungen für Lyrik und Idyllik noch gegeben?
Kurzprosa
von Quoth
Kommentare zu diesem Text
Na, ja,
sind Lyrik und Idyllik so ohne Weiteres vergleichbar?
Sprichst du nicht ausschließlich von romantischer Naturdichtung?
Und inwiefern setzt Lyrik eine wohlwollende Natur voraus?
Hmm.
sind Lyrik und Idyllik so ohne Weiteres vergleichbar?
Sprichst du nicht ausschließlich von romantischer Naturdichtung?
Und inwiefern setzt Lyrik eine wohlwollende Natur voraus?
Hmm.
Ich sollte den Titel vielleicht auf Naturlyrik einschränken - auch wenn das für mich das wichtigste Genre der Lyrik ist.
Für meine Begriffe feiert Lyrik immer etwas, auch wenn sie nur mit gebrochenen Zeilen arbeitet - die bedichtete Realität steigt in der Lyrik auf den Kothurn, sogar wenn es nur Gedanken sind. Ich habe auch überlegt, meine Gedanken in gebrochenen Zeilen zu schreiben - aber das wäre mir geschmacklos vorgekommen.
Dank für Kommentar ohne Empfehlung - meist ist es hier umgekehrt!
Quoth
Für meine Begriffe feiert Lyrik immer etwas, auch wenn sie nur mit gebrochenen Zeilen arbeitet - die bedichtete Realität steigt in der Lyrik auf den Kothurn, sogar wenn es nur Gedanken sind. Ich habe auch überlegt, meine Gedanken in gebrochenen Zeilen zu schreiben - aber das wäre mir geschmacklos vorgekommen.
Dank für Kommentar ohne Empfehlung - meist ist es hier umgekehrt!

Ich frage mich allerdings ob man nur als knallharter Realist "leben darf" oder auch als ein nicht solcher. Es gibt verschiedene Menschen und Charaktere und bekanntlich lebt der Mensch nicht nur vom Brot allein, sondern braucht so etwas wie Träumereien, Fantastereien, eine Sehnsucht nach mehr als nach dem was er real erblickt. Wenn es nicht so wäre, könnte man jede schöne Musik verbannen, denn auch diese ist selten nah an der Realität. Abstand zu absoluten Realität kann lebensrettend sein für Träumer zum Beispiel und diese haben auch ein Recht zu existieren. Und wem schadet es denn, wenn man sich an verträumten, fantasievollen Gedichten erfreut. Wenn es nicht so wäre, dass der Mensch Abstand sucht, dann genügte doch alltäglich die Tagesschau anzusehen. Realität genug?
Doch das Gemüt, welches auf Dauer aufgrund einer solchen Beschränkung noch überlebte, das müsste erst geschaffen werden. Im Übrigen flüchten Realisten auch nicht selten aus der Realität des Seins. Nicht wenige davon saufen, oder bedienen sich anderer Exzesse. Da ist doch ein harmloses Gedicht nicht so Schaden zufügend . LG niemand
Doch das Gemüt, welches auf Dauer aufgrund einer solchen Beschränkung noch überlebte, das müsste erst geschaffen werden. Im Übrigen flüchten Realisten auch nicht selten aus der Realität des Seins. Nicht wenige davon saufen, oder bedienen sich anderer Exzesse. Da ist doch ein harmloses Gedicht nicht so Schaden zufügend . LG niemand
Ja, Du hast Recht, Niemand, die Flucht in eine von der Wirklichkeit sich abwendende neue Romantik ist wohl das einzige,was uns bleibt. Quoth
Hallo Quoth
Keine Sorge, die Schöngeister sind nicht totzukriegen. Solange es Dichter gibt, werden einige von ihnen den Herbst besingen
LG
Tula
Keine Sorge, die Schöngeister sind nicht totzukriegen. Solange es Dichter gibt, werden einige von ihnen den Herbst besingen

LG
Tula
Einen Herbst, den es nicht mehr geben wird und teils schon nicht mehr gibt, Tula. Schöngeister, die sich verzweifelt klammern an Verschwindendes, was für armselige Gestalten! Gruß Quoth
Die Erde ist das was sie ist auch durch verheerende Katastrophen geworden. Ein wunderbarer Planet. So beatworte ich Deine Frage trotz fürchterlichen menschlichen Verhalten mit JA.
Gerade in der schlimmsten Zeit sehnt sich der Mensch nach Idylle, nach Schönheit, selbst der Steinzeitmensch konnte die Finger nicht vom Zeichnen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass es auch damals schon Gedichte gab.
Die Tierqual, die Du aufzeigst, ist furchtbar und der Raffgier und dem Geld geschuldet. Genauso wie die Urwälder und das verunreinigte Meer. Klagelieder wären hier angebracht und zwar so viele, dass Politik und Lobbyisten daran ersticken.
Ein guter Text.
Liebe Grüße
Alma Marie
Gerade in der schlimmsten Zeit sehnt sich der Mensch nach Idylle, nach Schönheit, selbst der Steinzeitmensch konnte die Finger nicht vom Zeichnen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass es auch damals schon Gedichte gab.
Die Tierqual, die Du aufzeigst, ist furchtbar und der Raffgier und dem Geld geschuldet. Genauso wie die Urwälder und das verunreinigte Meer. Klagelieder wären hier angebracht und zwar so viele, dass Politik und Lobbyisten daran ersticken.
Ein guter Text.
Liebe Grüße
Alma Marie
Ja, Klagelieder, das ist eine gute Forderung, AlmaMarieSchneider! Gruß Quoth
Deine Frage zu stellen macht Sinn. Aber die Idylle war zu keiner Zeit Abbild der Realität, sondern eher Utopie. Ohne sie würde die menschliche Psyche verdorren.
LG
Ekki
LG
Ekki
Wo sind die Utopien, die diesem Ansturm von Vernichtung standhalten? Gruß Quoth
Kommen Sappho und Catull nicht ohne Idylle aus?
Die Idylle st nur die Zuspitzung der Sehnsucht nach Einbettung in eine Harmonie, die die Naturlyrik beseelt (und dazu zähle ich auch die Liebeslyrik). Behaglichkeit, Heimeligkeit, Geborgenheit sind Werte, ohne die die Dichtung nicht auskommt, selbst wenn sie sie noch sehr wegrückt (wie Benn in seinem Gedicht "Kleine Aster"). Zu Sappho und Catull weißt Du mehr als ich, lieber Graeculus! Gruß Quoth
Lieber Quoth,
hier ein vom Zen beeinflusstes japanisches Sprichwort zur Anregung, das ich auch gar nicht weiter kommentieren möchte:
hier ein vom Zen beeinflusstes japanisches Sprichwort zur Anregung, das ich auch gar nicht weiter kommentieren möchte:
Tag für Tag guter Tag.
Das ist, wenn ich das richtig deute, die durchaus und zu jeder Zeit beherzigenswerte Regel, aus allem das beste zu machen Aber kann zum Besten auch noch Naturlyrik gehören - da die Natur uns zunehmend nur die Fratze zeigt, in die unsere Ausbeutung sie zunehmend verwandelt? Vielen Dank für Kommentar und Empfehlung, LotharAtzert. Quoth
Ist im hinteren Teil stellenweise zu vulgär formuliert, ich wäre lieber dem zynischen Stil treu geblieben ...
Du hat den Text ja leider nicht geschrieben, lieber Dieter_Rotmund! Gruß Quoth
Was ich damit sagen will, ist: Die Vulgarismen desavouieren den Text - ohne sie wäre er weitaus besser!
Dann schreib ihn doch mal um, wie er Dir besser gefallen würde!
Nein, das ist nun wirklich nicht angemessen. Das ist schließlich Dein Text, ich mache nur Verbesserungsvorschläge.
Ich habe jetzt überlegt, den Begriff "vollfressen" durch "sattessen" zu ersetzen. Aber in diesem Vulgarismus steckt auch das Gefühl, dass wir in unserer Brutalität und Profitgier gedankenloser und widerlicher als die Tiere sind, die wir quälen.
Wenn ich über Misstände schreibe, die ich nicht fassen kann, werde ich emotional, und das spiegelt sich in der Wortwahl. So bin ich eben! Mit Dank für kritische Befassung - Quoth
Wenn ich über Misstände schreibe, die ich nicht fassen kann, werde ich emotional, und das spiegelt sich in der Wortwahl. So bin ich eben! Mit Dank für kritische Befassung - Quoth
Antwort geändert am 17.01.2022 um 14:11 Uhr