Terror Tempel

Willkommen auf Terra Tyrannis. Körper frisst Körper. Seelen zerstieben im Nichts des Daseins. Willkommen auf dem Planeten des Wahnsinns. Wir sieden Fleisch in riesigen Kesseln. Beiß’ ein Stück aus der Erde, und spucke es wieder aus. Schmecke den lehmigen Schleim der Muttermöse. Zwischen den Zähnen ein Stück Fotze, heiß und seltsam und zäh. Und lebendig.

Glaubst du, ich sei sexy? Findest du mich schön? Bin ich nicht begehrenswert? Tritt ein wenig näher und lass uns unser Fleisch kosten, unser Herz opfern. Reiß meine Augen heraus, und schieb’ sie dir in den Mund. Lutsche meine Iris. Sieh mit meiner Seele. Schmecke mein Herz. Fühle mit meinem Phallus. Das Blut tropft vom Altar. Dann schneide deine schwellenden Brüste ab, und lass mich für immer geborgen sein. Ein Faustfick, um dir ganz nahe zu sein. Ganz nah in dir. Weiche, saftige dampfende Eingeweide: mein Gesicht und mein Entzücken im Blutgeruch deines Schoßes, rot und grausam und schön. Eine Kerze entzündet in der ausgehöhlten Brust deines Leibes. Brennender toter Torso.

Macht und Sperma. Die Wände des Tempels konvulsieren. Leben rinnt vom Altar in den Boden und sickert tief, bis zu dem schwarzen Ort, an dem Gott wohnt.

Massaker und ich. Labyrinth der schwingenden Sensen. Du willst dich gut fühlen? Dann komm’ her und leg’ mich um. Gottesanbeterin. Friss mich, wenn ich Leben mit dir zeuge. Auf dem Höhepunkt der Lust. Ficken und Sterben. Sex und Tod. Und Tod.


© Rainer M. Scholz