Zwangsläufig

Gedicht zum Thema Freiheit/ Unfreiheit

von  plotzn

Durch Täler schlängelt sich ein Fluss,

nicht, weil er will, nein, weil er muss.

Denn harter Stein und Fels zuhauf

verbauen ihm den freien Lauf.

Gequält mäandert er durchs Land

und wünscht sich feinen Wüstensand.

 

Am Ufer wandert einer still,

nicht, weil er muss, nein, weil er will.

Er folgt den Kurven und bestaunt

die Uferlandschaft gut gelaunt.

So führt's zu Freude und Verdruss,

wenn einer kann, der andre muss.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Teolein (70)
(10.07.22, 09:54)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn meinte dazu am 10.07.22 um 15:36:
Servus Teo,
Ergüsse lass ich gelten, das passt so gut zum Thema, aber den hochprozentigen Geist muss ich entschieden von mir weisen.

Komm wieder hoch, Mensch, in Deinem Alter kriegt man leicht Rücken...

Liebe Grüße
Stefan
Agnete (66)
(10.07.22, 10:35)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn antwortete darauf am 10.07.22 um 15:38:
Ja, wenn der Fluss erst mal den Aufstand probt, dann wird's auch für den Wanderer gefährlich.

Dank Dir, Monika, und liebe Grüße!
Stefan

 Möllerkies (10.07.22, 13:20)
Vorbildlich komponiert, Stefan, mit These, Antithese und dann der Moral von der Geschicht. Obwohl man es natürlich auch noch weiter hätte treiben können:

Da hört man’s plötzlich: Mannomann,
der eine muss, der andre kann!
Mir ist hingegen, murrt das Tal,
das Muss und Kann total egal.

 :) Martin

 plotzn schrieb daraufhin am 10.07.22 um 15:50:
Mercie, Martin!

Um es auf die Spitze zu treiben:

Im Wasser treibt ein spitzer Stock,
auf den der Wanderer keinen Bock
mehr hatte und ihn dorthin warf,
nicht weil er muss, nein, weil er darf.

Liebe Grüße
Stefan

 Graeculus (10.07.22, 13:57)
Eine schöne Metapher fürs Leben.
klausKuckuck (71) äußerte darauf am 10.07.22 um 15:35:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn ergänzte dazu am 10.07.22 um 15:55:
Danke, Graeculus und Peter!

Das Geidcht entstand vor etwas sechs Jahren und damals floss es mir nur so aus der Feder. Man muss auch mal Glück haben...

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis (10.07.22, 21:33)
Hallo Stefan, mir ist, als hätte ich schon einmal etwas dazu geschrieben, das mir besser gefiel als dieses Mal. Deine Zeilen sind natürlich unübertroffen!

Ist eine Frau verdächtig scharf,
kommt der, der kann, nicht der, der darf.
Genetisch ist das so bestimmt,
dass er sich gleich die Vorfahrt nimmt,
denn Rücksicht ist von der Natur
nicht eingeplant als Volkskultur.

Geht es jedoch ans Zahlen später,
schickt der, der durfte, den Vertreter.
Denn meistens regelt das Gesetz,
nicht das was war, nein mehr das Jetz'.
Obwohl man oft direkt erkennt,
wenn einer lacht, der andre pennt.

Viele Grüße von Gil.

 plotzn meinte dazu am 11.07.22 um 10:08:
Servus Gil,

ich kann mich leider auch nicht mehr dran erinnern, auf welchen obskuren Seiten Du dies Werk schon mal zerissen hast.
Aber nach meiner letzten Entgleisung bei dem, der liest oder schreibt, hast Du noch einen gut.

Kommt bei der scharfen Frau als Mann
nicht der, der darf, nein, der, der kann,
dann bringt das sicher mehr Genuss
als dem, der darf, nicht kann, doch muss.

Ausgeschlafene Grüße!
Stefan

 AchterZwerg (11.07.22, 07:17)
Unerwünschte Fortsetzung

Begradigt fügt sich jeder Fluss,
nicht weil er will, nein, weil er muss.
Gemächlich trägt der vor sich her,
was einst Hund Bello drückte sehr;
der Arbeitsmann blickt gar nicht hin
und wünscht sich ins "Ab sieben" rin.

 plotzn meinte dazu am 11.07.22 um 12:39:
Servus Achter,

ins "Ab sieben" darfst Du ja gerade so rein.

Wer so detailgenau beschreibt,
was da im Fluss so alles treibt,
der kam schon früher auf den Hund,
nicht weil er muss, nein, ohne Grund...

Liebe Grüße
Stefan

 TassoTuwas (24.07.22, 12:39)
Lieber Freund,

wenn ich an einem Ufer schreite
natürlich auf der richt'gen Seite
da denke ich mir so zwangsläufig
rumlatsch Gedichte gibt es häufig

Herzliche Grüße
TT

 plotzn meinte dazu am 24.07.22 um 16:46:
Mein lieber Freund, dann pass mal auf,
was Dich erwartet im Verlauf
des Flusses, auf der andren Seite
stehn lauter nackte, sexbereite
Geschöpfe weiblicher Natur,
sie winken und sie warten nur
auf dich, jedoch es kommt kein Hengst,
weil du nur an Gedichte denkst...


Chance vertan...

Liebe Grüße
Stefan
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram