Da sitzen die Mitglieder der selbst ernannten letzten Generation – und man kann hoffen, dass sie keinen Nachwuchs gezeugt und sich damit selbst ad absurdum geführt haben – auf der Straße und kleben sich fest. Oder sie werfen Lebensmittel gegen Gemälde. Was in den 70ern noch eine schrille Kunstaktion war, ist mittlerweile nur noch der Ausdruck eines Aufmerksamkeitsdefizits.
Weder wird dadurch der CO2-Ausstoß gebremst noch der Anstieg der Meeresspiegel. So drängend diese Probleme sind, so lächerlich sind diese Protestmethoden. Mehr noch, sie sind gefährlich für die Gesellschaft und damit für die Macht, die die drängenden Probleme dieser Zeit lösen könnte.
Der Paketfahrer, der zu spät dran ist, um in seiner knappen Zeit alle Pakete auszuliefern, der Schichtarbeiter, der nicht rechtzeitig auf Arbeit ist oder der Angestellte, dem ein Kundentermin verloren geht, sind sicher nicht diejenigen, die allein die Macht haben, etwas zu verändern. Es sind aber diejenigen, die die selbsternannte letzte Generation willentlich und vorsätzlich gegen sich aufbringt. Dabei wäre in diesen Zeiten der gesellschaftliche Zusammenhalt so enorm wichtig. Statt das ewige Mantra ‚Dagegen‘ und ‚Verzicht‘ zu predigen, sollten diese jungen Leute frei von Polemik lernen und studieren, was man braucht, um diese Probleme zu lösen. Vor allem aber sollten diese Menschen lernen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und nicht nur scheinheilige Debatten führen.
Zählen nicht Streaming und andere Freizeitaktivitäten im Netz zu den größten Energieverbrauchern weltweit? Wird nicht über den grenzenlosen Konsum mit dem Schiffsverkehr 2,5% aller Treibhausgase emmitiert? Eine XBOX braucht 10W im Standby, mancher PC deutlich mehr. Ständig neues Equipment wie Mobiltelefone und Tablets verursachen einen enormen ökologischen Fußabdruck durch Herstellung und Entsorgung. Microfaserkleidung ist hipp aber eben ein großer Einträger von Microplastik in die Meere.
Wer also den anderen Generationen Verzicht vorschlägt, sollte selbst Mäßigung üben – da wo es sinnvoll ist und einen spürbaren Effekt hat.
Das ist der Unterschied von Vox Wollpulli zu Vox Populi