Eben.

Sonett zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  Walther

Eben.

Der letzte Schritt ins Abseits, der letzte Blick ins Nichts:
Es sprang sich leicht ins Weite, man flog kurz schwerelos,
Man denkt sich: Wow, ich gleite, und fühlt sich riesengroß.
Ein Schlag, ein letzter Brechreiz, Verlöschen allen Lichts.

Was bleibt, ist nur ein Haufen von Fleisch und Knochenschrott:
Vergeben sind die Chancen, vorbei sind Wunsch und Glück.
Vergebens die Avancen: Denn niemand grüßt zurück.
Was ging, ist jetzt gelaufen. Beklagen klingt bigott.

Was hat ihn fliegen lassen? Was hat sie angetrieben?
Die Antwort sucht die Fragen. Es wird nur falsche geben.
Aus Schrecken wächst gern hassen. Was gut war, wird zerrieben.

Wird mich mein Leben tragen? Erfüllt sich unser Streben?
Man kann den Schmerz nicht fassen, vergisst fast, sich zu lieben!
Viel möchte man ihr sagen. Er kann’s nicht hören. Eben.



Anmerkung von Walther:

Sonett in Alexandrinern mit Binnenreimen

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