Menschen. Leben.

Sonett zum Thema Allzu Menschliches

von  Walther

 

Menschen. Leben.

 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Nein, er muss handeln,

Muss Gutes schaffen und dem Bösen wehren. Doch:

Was immer er auch tut, er endet tief im Loch,

Muss schließlich sich in jenen Lehm zurückverwandeln,

 

Aus dem er einst gebacken durch sein Leben kroch.

Er wird sich irgendwann mit irgendwem verbandeln

Und liegt in Betten, fläzt in Ecken, schläft in Kandeln,

Versprüht den Geist, den Witz und riecht, was niemand roch,

 

Bevor die Regen aller Sorten auf ihn fallen.

Da liegt er nun und ist die Fragen aller Fragen.

Die Antwort bleibt er schuldig. Nicht einmal das Lallen

 

Vermag er mehr, erst recht nicht dieses Dauerklagen

Will aus dem offnen Mund mehr nervig schallen:

Das Leben ist’s gewesen. Es brach ihm den Kragen.




Anmerkung von Walther:

Sechshebiges Sonett (als als Barocksonett bekannt).

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