Knut Hamsuns Pan - Fast eine Buchbesprechung

Text zum Thema Literatur

von  Jedermann

Zum 1. Januar 2023 erhalten die Werke des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun den Status der Gemeinfreiheit.
Hamsuns Erzählungen und Romane sind auch noch im 21. Jahrhundert lesenswert. Und ich hoffe, dass es durch die Freigabe seiner Werke auf den offenen Plattformen noch einmal zu einer verstärkten Lese-Renaissance kommen wird.
Mich hat vor allem ein Roman begeistert und das ist Hamsuns Pan, der 1894 erschien.
Pan, das ist Hamsuns Hohelied und Elegie zugleich an Iselin die Angebetete und Gebende in den üppigen, überbordenden Sommernächten des Nordens. Die Liebeserklärung an die Natur kann den Leser betören und bezaubern.

Ich habe den Pan als Ebook gestaltet: Link zum Ebook download.


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Die Hütte aus dem Film Pan von 1937

Die Vorlage war eine Ausgabe des Verlags Albert Langen/Georg Müller/München aus dem Jahr 1942. Das Buch wurde von J. Sandmeier ins Deutsche übersetzt. Ich habe das Layout – Cover und Schriftfont – dieser Ausgabe nachgebildet und daher den Textfont Leipzig Fraktur gewählt. Mir ist wohl bewußt, dass vielen der Lesegenuss durch die Frakturschrift genommen würde, aber jeder Ebook Reader (Hardware als auch Apps) bietet die Wahl aus einer Menge moderner Schriftfonts.
Das Exemplar enthält eine Widmung in tschechischer Sprache. Die deutsche Übersetzung lautet: „Was für eine Zeit, als Hugo Kosterka die nordische Literatur übersetzte. Jeder nordische Autor und jedes nordische Buch wurden vergöttert. Die Kvapilová hat im Nationaltheater im Pan gespielt. Die Zuschauer waren begeistert, fast betäubt, von der großen Kunst. Der Gipfel aller Gefühlsabenteuer und erotischer Impulse, die aus dem Nordland kamen, das war ein Buch über leidenschaftliche Sommermänner und schlanke Mädchen mit grausamen Herzen; der Pan von Hamsun. So hat auch Max mir nachgesehen, mir keine Vorwürfe gemacht, daß ich die norwegische Literatur gelesen habe, die verderben könnte und hat sie auch gelesen.“
Das ist ein Auszug aus dem Tagebuch von Ela Švabinský der Ehefrau des Malers und Grafikers Max Švabinský.
Die Widmung, als auch die deutsche Übersetzung finden sich im Nachwort.
Im Kapitel 8 habe ich die Abbildung eines Gemäldes eingefügt, welches in meinem Besitz ist. Das Gemälde schuf der Krakauer Maler Slawomir Karpowicz. Motiv und Farbgebung passen aus meiner Sicht zur Nordischen Mitsommernacht.




Anmerkung von Jedermann:

Knut Hamsun (1859 - 1952), norwegischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1920

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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (31.12.22, 22:16)
Jedermann:

Ich habe das Layout – Cover und Schriftfont – dieser Ausgabe nachgebildet und daher den Textfont Leipzig Fraktur gewählt. Mir ist wohl bewußt, dass vielen der Lesegenuss durch die Frakturschrift genommen würde ... 
Das liegt nicht an der Fraktur-Schrift, sondern an den nicht richtig umgesetzten Fraktur-Regeln.

Wendet man die an, kann die Schrift-Art nicht einfach gewechselt werden.

Insofern ist dein Projekt gescheitert.

 Jedermann meinte dazu am 31.12.22 um 22:20:
Ich kann die Fonts auf dem Tolino problemlos umstellen!

 Verlo antwortete darauf am 31.12.22 um 22:23:
Das macht den Fraktur-Satz aber nicht richtiger.

Vermutlich weißt du gar nicht, was ich meine mit "Fraktur-Regeln" nicht eingehalten, oder?

 Jedermann schrieb daraufhin am 31.12.22 um 22:38:
Ich nehme an, dass damit unter anderem das s am Ende eines Wortes gemeint ist, welches anders aussieht als ein s im Wort.

Scheitern hin und scheitern her, der Pan und einige andere Romane Hamsuns sind halt aus meiner Sicht lesenswert. Natürlich wird es morgen Zugriff auf Hamsuns Werke z.B. über Gutenberg geben.

 Mondscheinsonate äußerte darauf am 31.12.22 um 22:47:
Das ist ein Faszinosum...einerseits...widerlicher Nazi, andererseits sind die Romane Gold. Schon damals warfen seine Landsleute seine Romane über seinen Gartenzaun, wollten mit ihm nichts mehr zu tun haben. Dennoch, weiß man das, liest man aufmerksamer, aber nicht weniger erfreut.

 Verlo ergänzte dazu am 31.12.22 um 22:50:
Ja, Fraktur-Schrift unterscheidet unter anderem das lange und das kurze s.

Das kurze wird nicht nur am Ende eines Wortes geschrieben, sondern auch im Wort, wenn es ein zusammengesetztes ist.

Um Fraktur ordentlich zu setzen, braucht man einen Fraktur-Duden. Oder zu digitalisierenden Text in Fraktur.

Jedermann, du tust weder Hamsun noch "Pan" noch der Fraktur-Schrift einen Gefallen, wenn du Fraktur nicht ordentlich setzt.

Wähle für das eBook doch die Schrift, in der dir der digitale Text vorliegt.

Antwort geändert am 31.12.2022 um 23:06 Uhr

 Verlo meinte dazu am 31.12.22 um 23:03:
Mondscheinsonate, Hamsun war nie ein "widerlicher Nazi".

Vermutlich noch nicht einmal ein "Nazi", denn Hamsun hat sich mit dem Führer überworfen, was ein Nazi im Leben nie tun würde.

Auch die norwegische Regierung handelt nicht immer richtig.

 Jedermann meinte dazu am 31.12.22 um 23:08:
@Mondscheinsonate
Ich trenne in solchem Fall Werk und Künstler. Nicht etwa, um einer Rechtfertigung willen - denn Hamsun hat keine Verbrechen begangen.
Es geht um das Werk. Ich habe gerade Der Ring schließt sich von 1937 gelesen. Das ist ein Roman der weit entfernt von nationalsozialistischer Ideologie steht, weiter geht es gar nicht.
Empfehlenswert wäre auch sein letztes Buch Auf überwachsenden Pfaden.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 31.12.22 um 23:11:
Gut, eigentlich habe ich nix anderes geschrieben. Ich trenne auch hier.

 Verlo meinte dazu am 31.12.22 um 23:15:
Mondscheinsonate, du hast Jedermann nicht richtig verstanden.

Er schreibt:


Ich habe gerade Der Ring schließt sich von 1937 gelesen.

Das ist ein Roman der weit entfernt von nationalsozialistischer Ideologie steht, weiter geht es gar nicht.

 Jedermann meinte dazu am 31.12.22 um 23:26:
So jetzt wird erst einmal angestoßen und nicht gestritten um ein gescheitertes Projekt und einen alten Nazi :D 
Ich werde - obwohl ich das Knallen zu Silvester nicht so mag - so richtig böllern, weil ...

 Mondscheinsonate meinte dazu am 31.12.22 um 23:29:
Prosit! Ich schrieb übrigens über die Person, nicht über das Werk. Das würde ich nicht lesen, wäre nur ein brauner Fleck drin. Vita brevis. Das Werk ist großartig. Ich habe ihn schon verstanden, aber mich hat niemand verstanden. 😂😂😂

Antwort geändert am 31.12.2022 um 23:31 Uhr

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 00:17:
Mondscheinsonate: Hamsun war kein Nazi!

Wie kommst du überhaupt darauf, Hamsun sei ein Nazi: Wikipedia? Spiegel?

Denkst du wirklich, ein echter Nazi würde in seinem Werk kein Nazi sein?

Antwort geändert am 01.01.2023 um 00:20 Uhr

 Mondscheinsonate meinte dazu am 01.01.23 um 00:29:
https://youtu.be/YKtjRodMSfE
44:12
Und Deutschunterricht.


Antwort geändert am 01.01.2023 um 00:30 Uhr

Antwort geändert am 01.01.2023 um 00:31 Uhr

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 00:49:
Mondsonate, gerade Reich-Ranicki als polnischer Kommunist und Geheimdienstler sollte sich nicht über die Gesinnung anderer äußern.

Davon abgesehen: wenn ein Staat einem seiner Bürger etwas vorwirft, muß das nicht der Wahrheit entsprechen.

Du solltest dich einmal mit älteren Norwegern unterhalten ...

 Mondscheinsonate meinte dazu am 01.01.23 um 01:21:
Nun gut, jemand, der das KZ überlebte, hat sicher keine Ahnung von Nazis, ganz bestimmt nicht. Aber, es ist eh egal, lassen wir es.
Aber, das ist auch ein schöner Artikel...
https://www.tagesspiegel.de/kultur/wie-knut-hamsun-zum-freund-der-nazis-wurde-4105480.html
Ich nehme aber an, da du Recht behalten willst, wird dich gar nichts überzeugen können. 
Fakt: Er war ein Nazi und da fährt die Eisenbahn drüber, nämlich die aus Fakten. Sein Werk ist davon zu trennen.

Antwort geändert am 01.01.2023 um 01:24 Uhr

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 01:43:
Mondseinsonate, bisher hast du keine Fakten genannt außer was ZDF und Tagesspiegel meinen.

Hast du dich überhaupt schon einmal mit dem Thema beschäftigt? Oder sagt du einfach, Hamsun ist ein Nazi gewesen, weil ein KZ-Überlebender es gesagt hat und der Tagesspiegel das schreibt?

Das solltest du vorsichtig sein: Judas hat mehrmals festgestellt, Verlo ist ein ekliger Perverser.

 Jedermann meinte dazu am 01.01.23 um 09:28:
@Mondscheinsonate und Verlo: Bloß nicht weiter streiten! Zumindest war Hamsum ein glühender Hitlerverehrer. Da stand er, glaube ich, nicht allein auf weiter Feld und Flur, oder? Erwiesenerweise waren es Millionen aber Millionen Menschen die Hitler veehrten.
Noch einmal: Hamsun hat keine Verbrechen begangen!

@Verlo: Was meinen Fraktursatz betrifft; der ist in der Tat nicht richtig umgesetzt. Aber das hat einen Vorteil. Jeder der das Ebook lesen möchte setzt den Schriftfont seiner Wahl.
Die Ausgabe, die ich für die Erstellung des Ebook nutzte, ist nun mal in Fraktur gedruckt.

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 11:34:
Jedermann, ich glaube nicht, daß es überhaupt möglich ist, ein eBook in Fraktur zu setzen.

Dein Unternehmen muß scheitern. Das hat mir dir nichts zu tun.

Hier ist Text, der in einer echten Fraktur-Schrift gesetzt wurde, in Antiqua:

E+ eröƒnet Íc zu dieser unseren Zeit (von welcer man glaubt / daß e+ die le¿te se¥e) unter geringeren Leuten eine Suct
Würde also "Pan" ordentlich in Fraktur gesetzt, würde er beim Umwandeln in Antiqua ebenso "kryptisch" aussehen.

Damit dieser ehemalige in Fraktur gesetzte Text in Antiqua (ohne Übung) lesbar ist, muß er umgeschrieben werden.

Dann sieht er so aus:

Es eröffnet sich zu dieser unseren Zeit (von welcher man glaubt / daß es die letzte seye) unter geringeren Leuten eine Sucht
Ich hoffe, ich konnte das Problem verdeutlichen.

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 11:39:
Jedermann, willst du sagen, du hast jedes Wort aus einem in Fraktur gesetzten Buch Buchstabe für Buchstabe digitalisiert?

Falls ja: dann hast du den Text bereits in digital in Antiqua.

Wo ist das Problem, ihn auch in Antiqua zu veröffentlichen.

Um zu zeigen, wie er beim Erscheinen aussah, kannst du einige Seiten als Bilder zeigen, so wie du es jetzt mit dem Titelbild machst.

Antwort geändert am 01.01.2023 um 15:20 Uhr

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 11:49:
Hier kannst du dich ausführlich über die Problematik informieren.

Und auch ein Programm für den Mac runterladen. Außerdem ein Benutzerhandbuch als PDF.

 https://macfrakturix.jung-reken.de/index.html

(Gibt es von einem anderen Entwickler auch für Windows.)

#

Aber, einen in Fraktur gesetzten Text, den man als Buch hat, würde man als Foto weiterverbreiten.

Oder, falls man ihn neu in Fraktur setzen möchte, noch einmal drucken oder als PDF herausgeben.

eBook geht nicht. Siehe oben.

Antwort geändert am 01.01.2023 um 15:22 Uhr

 Verlo meinte dazu am 01.01.23 um 17:57:
Jedermann, ich hab mal den ersten Absatz von "Pan" mit dem Programm in Fraktur umwandeln lassen.

Eigentlich kopiert man Antiqua-Text ins Programm und drückt -> Fraktur. Aber das Wort "Nordlandsommers" kennt das Programm nicht. Deshalb wandelt es das kurze s nicht in ein langes. Muß man per Hand korrigieren.

Das Wort "Schusswunde" wird zu "Schu[langes s][kurzes s]wunde. Hier muß man zu "ß" korrigieren.

Das ist nur der erste Absatz. Und nur, was mir aufgefallen ist.

Übrigens: Rechtschreibüberprüfung kann man nicht nutzen, weil bestimmte Buchstaben als Zeichen dargestellt (siehe oben) werden, womit die Wörter für die Rechtschreibkontrolle falsch geschrieben sind.

Nächste Wort: "wusste" -> "wußte".

Also die neues Rechtschreibung muß in die alte umgewandelt werden. Es gab die "neue" ss-ß-Schreibung zwar auch schon einmal als noch in Fraktur geschrieben wurde, aber nicht in den 1930 Jahren, als die deutsche Übersetzung vom "Pan" erschien.

Wobei in Fraktur die "neue" ss-ß-Schreibung weniger sinnlos war, denn "Schlussstrich" (Schlußstrich) schrieb man "Schlu[langes s][kurzes s][langes s]trich".

Nächste Wort: "dass" -> "daß" ... 

Der gesamte Text des "Pan" muß korrekturgelesen werden.

 Jedermann meinte dazu am 01.01.23 um 19:07:
interessant, schaue ich mir an!

 lugarex (01.01.23, 10:34)
Wahrlich eine seltsame Diskussion angesichts der Folgen auf russisches Kultur Erbe nach dem Beginn des Ukraina-Wahnsinns!

Und  ganz geschweige über die Sklaven- und derartigen Blödsinn.

 Jedermann meinte dazu am 01.01.23 um 19:12:
Kann @lugarex vielleicht übersetzen?

 RainerMScholz (21.07.23, 23:38)
So wie bei Hermann Löns oder Carl Lumholtz muss man auch hier richtig einordnen, da nützt keine ideologische Verblendung, sondern Literaturwissenschaft.
Grüße,
R.
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