Letzte Frist

Gedicht

von  Beislschmidt

Letzte Frist

Du bist des Sommers kühle Braut,
die durch den Wald und Nebel geht
und niemand, der dir anvertraut,
im Sterben dich mit Trost umweht.

Du selbst gabst dir die letzte Frist
und zogst den Schleier übers Land.
Bei allem, was vergänglich ist,
hobst du ein letztes Mal die Hand.

Ein Abschied nur, dann ist es Zeit
für letzten Hauch am alten Ort,
denn jener, der dich einst gefreit,

der wartet schon - sie hält ihm Wort
und flüstert leise: - "bin bereit".
Danach zieht sie im Nebel fort.


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Kommentare zu diesem Text


 franky (08.01.23, 16:20)
Eigentlich ein schönes Sonett;
Wie man es wohl öfter gern hätt’.

 
Gerne gelesen.
 
Grüße von Franky

 Beislschmidt meinte dazu am 09.01.23 um 10:02:
Danke für die Blumen
Beislgrüße

Antwort geändert am 09.01.2023 um 10:08 Uhr
Agnete (66)
(08.01.23, 21:32)
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 Beislschmidt antwortete darauf am 09.01.23 um 10:03:
Dankeschön Moni
Ein paar Worte zur Entstehung ....
Beislgrüße 
Es handelt sich bei dem Werk um eine ganz persönliche Geschichte. Eine Freundin und Journalistin hat sich vor Weihnachten das Leben genommen. Davor haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten über den Freitod diskutiert und ich war passiv am Entschluss und der Ausführung beteiligt. Obwohl der Entschluss fest stand, hat mich ihr Tod dann doch überrascht und sehr traurig gemacht.

Antwort geändert am 09.01.2023 um 10:06 Uhr

Antwort geändert am 09.01.2023 um 10:07 Uhr
Agnete (66) schrieb daraufhin am 09.01.23 um 14:19:
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 AchterZwerg (09.01.23, 06:54)
Lieber Beisl,
außer mir scheinen alle das Gedicht zu verstehen und personenbezogen zu deuten.
Mir gelingt das nicht.
Ich denke eher an ein Naturphänomen, den letzten Hauch des sterbenden Winters ...
Mmh. Poetisch liest es sich allemal ...

Herzlichst
der8.

 Beislschmidt äußerte darauf am 09.01.23 um 10:04:
Danke Achter.... in jedem Fall ... auch fürs Nichtverstehen...  :(
Beislgrüße 
 hab's Agneta schon geschrieben ...
.
Es handelt sich bei dem Werk um eine ganz persönliche Geschichte. Eine Freundin und Journalistin hat sich vor Weihnachten das Leben genommen. Davor haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten über den Freitod diskutiert und ich war passiv am Entschluss und der Ausführung beteiligt. Obwohl der Entschluss fest stand, hat mich ihr Tod dann doch überrascht und sehr traurig gemacht.

Antwort geändert am 09.01.2023 um 10:06 Uhr

Antwort geändert am 09.01.2023 um 10:07 Uhr

 AchterZwerg (09.01.23, 13:07)
Klar ist, dass du in keiner (!) Weise schuld bist!
Der Freitod ist, wie der Name schon sagt, eine der letzten Freiheiten, die der Menschheit geblieben ist.

Gerade Nomaden sind zum Aussterben verurteilt. Schon allein mangels Lebensraum.

Liebe und tröstende Grüße <3
der8.
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