Taras Schewtschenko 1859
“mit schlimmem feindes blut möge sich röten
die freiheit doch bis dahin will ich wissen
von keinem gott” wie einst ihr dichter schrieb -
da war seine ukraine auch in nöten
ganz ohne eigenständigkeit zerrissen
was ja bis heut nicht ohne folgen blieb...
...schewtschenko, landes nationaler dichter,
schrieb in seinem 'vermächtnis'* jene zeilen,
erfuhr am eig'nen leibe unfreiheit:
aus leibeigenschaft freigekauft sah licht er
das manche seelenwunde mochte heilen
im zarenreich erst nach geraumer zeit
weil freunde den betrag dafür aufbrachten
[sein 'herr' forderte nämlich schamlos viel]
ein maler unter ihnen schuf ein bild**
durch des verkauf sie geld genügend machten
und endigten dies unwürdige spiel
woran man sieht was wahre freundschaft gilt...
* https://de.wikisource.org/wiki/Das_Vermächtnis_(Schewtschenko)
** https://de.wikipedia.org/wiki/Taras_Schewtschenko
Taras Schewtschenko, Selbstbildnis, Öl; 1840