Verbote

Gedicht zum Thema Meinung/ Meinungsfreiheit

von  plotzn

Man darf nicht mehr Indianer sein,

das schände die Kulturen!

Wer so was sagt, dem geht’s allein

darum, dass alle spuren.

 

Verbieten will er Winnetou,

Karl May steht da am Pranger

(der Marterpfahl ist ja tabu).

Er meint bedeutungsschwanger:

 

»Verkleidung sei zu Recht verschmäht

und diene kultureller

Aneignung.« Wer so denkt, der geht

zum Lachen in den Keller.

 

Zur Wiesn kommt er selbst in Tracht

mit Hut und Lederhosen,

worüber Bayern lieber lacht,

anstatt sich zu erbosen.

 

Wer ständig nur den Finger hebt,

dass Ihr Euch brav verhaltet,

der ist’s, der auseinanderlebt

und die Gesellschaft spaltet.

 

So ist’s auch mit dem Genderstern

(verzeiht mir, liebe Frauen!),

man muss damit, trotz wahrem Kern,

die Sprache nicht versauen.



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Kommentare zu diesem Text

Teolein (70)
(21.03.23, 16:27)
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 plotzn meinte dazu am 22.03.23 um 16:06:
Servus Teo,

Du kannst dich ja immer noch von mir distanzieren ("ich weiß nicht, wer der ist, der lief mir schon seit dem Bahnhof hinterher").

So ein Zwergenaufstand ist nicht unterschätzen, insbesondere, wenn sie zu acht aufkreuzen...

Bleib tapfer!
Stefan

 AngelWings antwortete darauf am 23.03.23 um 19:30:
Was hat Zwerg schon wieder macht deswegen?
Muckelchen (70)
(21.03.23, 17:43)
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 plotzn schrieb daraufhin am 22.03.23 um 16:49:
Ja, Muckelchen, es sind zu viele Zeigefinger oben. Früher, in der Schule waren die Senkrechtmelder verpönt, heutzutage scheint es normal zu sein, sich aufgeregt über alles zu mokieren und es möglichst alle wissen zu lassen.

Etwas mehr Entspanntheit täte gut.

Liebe Grüße
Stefan

 Redux (21.03.23, 19:37)
Du sprichst oder reimst mir aus der Seele.

 plotzn äußerte darauf am 22.03.23 um 16:50:
Mercie, Redux!

Dann fühl ich mich schon nicht mehr allein...

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg (21.03.23, 19:49)
Das sitzt, Stefan. Purismus war schon immer die Ausgeburt eines Zwangs.

Liebe Grüße
Ekki

 plotzn ergänzte dazu am 22.03.23 um 16:53:
Mercie, Ekki!

Es ist schon erstaunlich, mit welchem Selbstbewusstsein manche meinen, sie hätten die Wahrheit und moralische Deutungshoheit gepachtet.

Liebe Grüße
Stefan

 TassoTuwas (21.03.23, 20:13)
Hallo Stefan,
wenn es nicht so traurig wär.

Inzwischen werden vor hundert Jahre erschienende Werke der Weltliteratur gereinigt. Attribute wie, fett, blöde, hässlich, etc werden entfernt, da sie herab würdigend sind :( !

Wer legt diesen Irren das Handwerk? 

Herzliche Grüße
TT

 plotzn meinte dazu am 22.03.23 um 17:17:
Servus Tasso,

echt jetzt? Ich hatte bisher nur was von Straßenumbenennungen und dem Sarotti-Mohr mitbekommen.

Neben der Verhunzung von literarischen Klassikern ärgert mich am meisten, dass die Sprachpolizei den Leser indirekt zu entmündigen versucht.

Liebe Grüße
Stefan

 niemand (21.03.23, 20:19)
Ale-Mania

Der Aleman ißt nicht mehr frei,
denn Essen ist umstritten.
Ab heute gibts, statt Toast-Hawaii,
nur Pumpernickel-Schnitten.


Des Mittags öffnet Sauerkraut
ihm seine Magen-Pforte,
man hat auf Döner ihm versaut
die Lust, samt Mafia-Torte.

Vom Gyros, einst sehr angetan,
muss er nun drauf verzichten.
Heut flüchtet jeder Aleman
schon beim Zaziki-Sichten.

Zwar wird der Aleman noch satt,
doch seine große Liebe
zu fremden Speisen, die er hat,
knirrscht längst schon im Getriebe.

Und fremdelt solcher, braucht es Mut.
Es gibt verbale Haue -
man ruft, er sei ein Tunichtgut,
der Fremdkultur gern klaue!   :O 


LG Irene 8-)

 plotzn meinte dazu am 22.03.23 um 17:24:
Servus Irene,

"kulturelle Aneignung" ist so ein Totschlagargument, dass jedem gleich böse Absicht unterstellt. Darf ich keinen Sirthaki mehr tanzen (was ich sicher nur stümperhaft kann), nur weil ich nicht in Griechenland geboren bin?

Dein Antwortgedicht bringt es kulinarisch auf den Punkt.

Liebe Grüße
Stefan

 millefiori (21.03.23, 21:42)
Voll bei Dir, denn mit dem Genderstern wird mein Lohn auch nicht höher und bestimmte Posten auch nicht an Frauen vergeben. Das ist für mich eine Farce. 

Gerne gelesen und unterstrichen.
Auch was die Verkleidungen betrifft. 

Liebe Grüße
Millefiori

 plotzn meinte dazu am 22.03.23 um 17:28:
Danke, Millefiori!

Genau da sollte man ansetzen und die Energie drauf verwenden: Gleicher Lohn für gleiche Tätigkeit, Vereinbarung von Kinderkriegen und Karrierechancen, Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Frauen, usw.

Man muss keine Sprache verhunzen, um für Gleichberechtigung zu kämpfen.

Liebe Grüße
Stefan

 Tula (21.03.23, 22:03)
Hallo Stefan
Ungewöhnlich etwas weniger komisch, was beim gewählten Thema vielleicht zwangsläufig so sein muss. Ja, bei dieser Sorte von Kulturrevoluzzern kann einem das Lachen schon vergehen und wir sollten ihnen wenigstens den Verzehr von Wein auf Lebenszeit verbieten. Eindeutig kulturelle Aneignung.

LG
Tula

Kommentar geändert am 21.03.2023 um 22:04 Uhr

 plotzn meinte dazu am 22.03.23 um 17:38:
Servus Tula,

es gibt Themen, da schaffe ich es nicht vernünftig, mein Anliegen humorvoll zu verpacken.
Wie überheblich ist es, anderen vorschreiben zu wollen, was sie sagen dürfen und was nicht, solange es sich im Rahmen des Grundgesetzes bewegt.
Und wie überheblich ist es, das alles im Namen der "Betroffenen" zu tun.

Liebe Grüße
Stefan
Taina (39)
(21.03.23, 23:54)
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 plotzn meinte dazu am 22.03.23 um 17:42:
So ist es, Taina. Man schadet der Sache mehr als das man ihr dient, weil Leute, die hinter dem eigentlichen Ziel der Gleichberechtigung der Geschlechter stehen, verprellt werden.

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis (22.03.23, 19:07)
Hallo Stefan,
leider ist es mir nicht vergönnt, deine Zeilen mit einem gereimten Text zu kommentieren. Warum? Nicht, weil er zu gut ist, sondern weil du (fast) nichts ausgelassen hast. So!
Was nun? Zu dem Genderstern oder der Pause, die manche Sprecher oder Sprecherinnen machen, um ihre fehlende Qualifikation im fließenden Reden zu überdecken, kann ich dir nur zustimmen!
Mit den Indianern habe ich meine Bedenken. Letztens hatte ein Cousin von mir Geburtstag, den ich immer anrufe. Weil weder er noch ich unsere Adressen bewahrt haben, bat er mich, ihm meine Anschrift zuzusenden. Gut, mache ich. Ich sende deinem Sohn in Utah eine Mail und er kann sie dir übermitteln. Die Mail-Adresse von 2012 hatte ich noch gespeichert. Das hat auch funktioniert. Warum ich das schreibe?
Weil der Sohn mit einer Indianerin verheiratet ist. (Schande über Deutschland!) Nein! Ich wundere mich, dass in anderen Meldungen, z.B. über Südamerika, immer noch über indigene Völker gesprochen wird, ein Zusammenhang der völlig aus der Luft gegriffen ist. Und warum darf man noch Türke sagen? Kümmel ist doch auch kein Schimpfwort. Dass die Türken vor Wien gestanden haben, hat man wohl vergessen? Früher mussten wir das Wort Russen vermeiden, da hießen sie Sowjetmenschen. Heute gibt es sie nicht mehr, ein Teil sind wieder Russen, ein anderer, der ältere, also die Kiewer Rus, sind jetzt Ukrainer. Und die schlagen sich die Köpfe ein. Quasi die Sowjetmenschen unter sich! (Taina, bitte weglesen, das verstehst du nicht!). Von dem N-Wort ganz zu schweigen, obwohl davon so viele in der Bundeslige spielen, sogar beim Spitzenreiter! Ich persönlich habe es nie als Schimpfwort empfunden, aber wer bin ich schon?
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn meinte dazu am 23.03.23 um 08:52:
Servus Gil,

wer, wie ich, mit "Cowboy und Indianer" Spielen aufgewachsen ist, hat "Indianer" als Gegenteil von einem Schimpfwort empfunden. Die Winnetoufilme haben ein Übriges dazu beigetragen. Sicher eine Verfälschung und Verherrlichung der Realität (Wie Heidifilme und vieles andere auch).

Da Indianer ein Begriff ist, der auf Kolumbus' Irrtum zurückgeht und den die damit Bezeichneten nicht selbst für sich verwenden, finde ich gut stattdessen "Native American" / "Ureinwohner Amerikas" zu verwenden. Analog Inuit für Eskimo. Aber deshalb die alten Begriffe zu verbieten oder gar historisch aus Büchern löschen zu wollen, ist genau diese Intoleranz, die in meinen Augen mehr schadet als hilft.

Bei "indigen" dachte ich, es hat trotz Gleichklangs keine gemeinsamen Wurzeln mit "Indien" oder "Indianern" und wird im Sinne von "Eingeborene" überall auf der Welt verwendet.

Liebe Grüße
Stefan

 Verlo (22.03.23, 19:22)
Wer "muss" schreibt, wird sich auch mit dem Gendern anfreunden.

Erinnert ihr euch an die Aufschreie, als die "Neue Rechtschreibung" eingeführt werden sollte? 

Dagegen ist es jetzt still.

 plotzn meinte dazu am 23.03.23 um 08:10:
Servus Verlo,

"muss nicht" hat eine andere Bedeutung als "muss" .
Mit der neuen Rechtschreibung habe ich mich teilweise angefreundet, weil sie auch dinge vereinfacht und logischer macht, mit "Fanatasie" allerdings habe ich so meine Probleme.

Wie stehst du denn zum Gendern?

Liebe Grüße
Stefan

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 08:33:
Was ist einfacher, wenn nicht mehr "muß", sondern "muss" schreibt?

Oder nicht mehr "daß", sondern "dass"?

Ich bin dafür, daß es überall Tampons auf Männer-Toiletten gibt, nicht nur in Clubs.

Immer "Autorinnen", "Sparerinnen", "Klimaretterinnen" verbessert nichts. 

Und immer "Arbeiterinnen" schafft keine Lohngleichheit für gleiche Arbeit.


plotzn:

Wie stehst du denn zum Gendern?

Er hängt.

 plotzn meinte dazu am 23.03.23 um 09:24:
Was ist einfacher, wenn nicht mehr "muß", sondern "muss" schreibt?
Oder nicht mehr "daß", sondern "dass"?
Na, dass man es so schreibt, wie man's spricht, also "ß" nach langem Vokal wie in "saß", "Gruß" und "ss" nach kurzem Vokal wie in "dass", "muss".


Er hängt.
:D

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 10:38:
plutzn, du hörst also, ob man nach dem Komma "daß" oder "das" schreibt?

Überall in Deutschland sagt man "Spaß" oder "Gruß", nirgends "Gruss" oder "Spass"?

Falls das der Fall ist, dann solltest du Gendern. Und, was ich bereits schreib, wirst du es auch tun. Wenn vielleicht auch nicht am radikalsten.

 plotzn meinte dazu am 23.03.23 um 11:26:
Da kannste mal sehen, was ich so alles höre...

Nein, im Ernst: Vor der Reform wurde das "ß" sowohl nach einem langen Vokal ("Spaß", "Gruß") benutzt als auch nach einem kurzen ("daß", "muß"). Nach der Reform nur noch nach einem langen. Das macht es für mich einfacher und logischer.



Überall in Deutschland sagt man "Spaß" oder "Gruß", nirgends "Gruss" oder "Spass"?
Stimmt. Und nirgends schreibt man "Spass" oder "Gruss"...

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 12:02:
Daß du das ernst meinst, glaube ich nicht. Außer du verkehrst nur unter Gebildeten.

Falls du es doch ernst meinst, wirst du auch verstehen und begründen, warum Gendern noch wichtiger als die Neue Rechtschreibung ist, geradezu natürlich, so daß man sich fragt, warum jetzt erst.

Wir sind also wieder am Ausgangpunkt.

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 12:30:
Übrigens, plotzn, habe ich nicht kritisiert, daß du "muss" schreibst, sondern nur behauptet, daß du auch Gendern wirst.

Beides sind von oben angeordnete Maßnahmen (vermutlich von der gleichen Gruppe) und in meinen Augen gleichermaßen Beschäftigungstherapie.

Durch die Neue Rechtschreibung wurden die Fehler nicht weniger, sondern mehr. 

(Wobei die neue Rechtschreibung nur einen sogenannte ist: in den 1890er Jahren oder so wurde diese ss-ß-Schreibung schon einmal ausprobiert und zurückgenommen, aber gerade diese Veränderung ist hauptsächlich das, was noch übrig geblieben ist: die meisten Veränderungen wurden allmählich zurückgenommen. Aber das wirst du alles wissen. Ich hab es für die Jüngeren angemerkt.)

Durch Gendern wird kein der versprochenen Probleme gelöst.

 plotzn meinte dazu am 23.03.23 um 12:54:
Deinen ersten Kommentar zum "muss" habe ich tatsächlich missverstanden und auf meinen zweitletzten Vers bezogen.

Die Zeit wird zeigen, ob und in welchem Maße ich gendern werde, in Gedichten sicher nicht (oder nur, um es zu karikieren), umringt von bewaffneten Feministinnen vielleicht aber doch.

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 15:35:
Da unterscheiden wir uns wohl, plotzn: gerade bei bewaffneten Feministinnen würde ich nicht Gendern.

Ich hatte die Situation zwar noch nicht, aber ich stand schon in der Nacht besoffenen Neonazis gegenüber, die mich einer Gewissensprüfung unterzogen haben: obwohl ich mir vor Angst fast in die Hosen geschissen hätte (tatsächlich, nicht nur sinnbildlich), habe ich mich zu keinen Dummheiten hinreißen lassen, für die ich, falls es gefilmt worden wäre, später (in Deutschland) in den Knast hätte kommen können.

 plotzn meinte dazu am 23.03.23 um 15:55:
Mensch Verlo, das war n Witz! Wie unterscheiden uns anscheinend auch im Humor...

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 18:39:
Es gibt wohl nichts, was du, plotzn, ernst nimmst.

Antwort geändert am 23.03.2023 um 20:29 Uhr

 AngelWings meinte dazu am 23.03.23 um 20:05:
Verlo! Das noch nicht, in DDR wohnen gar über  mir Nazis, Eltern wusste gar das ihr Sohn, mit solchen abhängig und sein Bruder Gruffi, die hat immer wieder Haar habt. Die beiden dachten,auch dass sie alles  bekommen.. Versucht mich an zu machen! Die beiden, habe gespürt bekommen, von meine Clip. Eine hat blau Auge, und andere Nasebroch! Und nass Hose🤣! Ja, da sie nicht damit gerechnet!

 Verlo meinte dazu am 23.03.23 um 20:30:
Danke, Angel, daß du mich warnst.

Ich werde dich nie anmachen und dich immer wie eine Dame behandeln.

 AngelWings meinte dazu am 23.03.23 um 22:27:
Das war früher! In DDR Zeit! Heute ist alles anderes.

 AngelWings (23.03.23, 19:28)
Das eher Regierung die Ding Verbieten aussprechen. Pfannwurst, ist immer bei Todoma, Schaumkusst, ist immer Negerkuss. Was woll die tun? Wenn ich am Tisch und esse und sage,
nun esse „Die Todoma!“ich kann vor mich hin lachen , oder komm ich  jetzt Turm.

 plotzn meinte dazu am 24.03.23 um 07:55:
Nein, mein Engel. Dich sperrt keiner weg. Und wenn doch - Du hast doch Flügel...

 AngelWings (23.03.23, 19:41)
Man darf kein Gangster und Polizei spielen, weil Regierung Angst hat das uns Kids sie dann mit Wasserpistole, auf wehrlos Menschen nass spritze. 
Gönnt ja was gefährlich drin, sein aus Spülmittel.🤣

Nein, Ghost keine Alkohol!

 AngelWings (23.03.23, 19:53)
Ich bin dafür, daß es überall Tampons auf Männer-Toiletten gibt, nicht nur in Clubs.
Verlo! Dann muss der Kondomautom, gleich an  Bar stehen. Was will die Frau, auf Männern WC? 


😁!
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