Ansprache von Oberzwerg Rumpelbold Brummboss an die Hausfrau

Ansprache zum Thema Geister

von  Regina

Verehrte Hausfrau,


Du glaubst vermutlich auch das Märchen von den Heinzelmännchen zu Köln, die verschwanden, nachdem die neugierige Schneiderfrau Erbsen auf die Treppe gestreut hatte. Aber du siehst nicht, welche Arbeit wir heutigentags noch immer für dich leisten. Da kriechen wir doch glatt in deine Waschmaschine und ersparen dir die Mühe, deine Wäsche x-mal durch das Wasser zu ziehen. Wenn du blinde Pomeranze uns nicht siehst, kannst du uns doch zumindest dabei hören. Bösartig, wie wir Erdgeister uns oft verhalten, haben wir in jedes Gerät jetzt eine Sollbruchstelle eingebaut. Kein Auto, Diesel, Benzin, Elektro- oder Atomkraft, könnte ohne uns fahren. Und auch in deiner Spülmaschine reinigen wir das Geschirr, so dass du, von diesen Tätigkeiten befreit, faul auf der Couch lümmeln und deinen Lieblingshellseher nach unserem Aussehen befragen kannst. Nach seiner Ansicht besitzen wir einen physischen Leib und noch zwei darunter, während eure Menschenkörper nach oben mit zwei oder drei Astral- und Ätherleibern ausgestattet sind, die wir bei eurem Einschlafen begraben und am Morgen wieder auferstehen lassen. Hättet ihr luzide Träume, würdet ihr uns, die wir auch Gnome genannt werden, erkennen. Aber unsere Konstitution gefährdet uns, weil sie uns bei Untätigkeit zu Amphibien transformiert. Zur Verhinderung dieser Katastrophe müssen wir arbeiten, meistens im Handwerk. Deshalb werden wir dir auch die Wärme aus dem Keller nach oben in dein Wohnzimmer pumpen, um dir das Schleppen von Kohle und Briketts zu ersparen, falls deine Gasheizung verboten werden sollte. Aber du musst nicht meinen, dass das alles keine Schwerarbeit ist, die wir da leisten, deshalb hast du uns dafür gebührend zu entlohnen. Auf Schätze aus klingender Münze standen wir ja schon immer und als Naturgeister benehmen wir uns nicht immer so solidarisch mit euch Stoffgeborenen, wie ihr meint. Einen Goldschatz im Berg zu verstecken, das kann allerdings nicht mehr als zeitgemäß betrachtet werden, heutzutage fließen die Gewinne auf unser Bankkonto. Sieh, wir ermöglichen dir in der gegenwärtigen Zeit beinahe jedes Hobby und füttern dich am PC mit nahezu jeder Information, die du ergoogelst, wir Zauberzwerge. Aber wenn du darauf bestehst, allen Ernstes selber die Mandoline zu schlagen, dann muss ich dir sagen, bei deinen arthrosebefallenen Wurstfingern wird so ein Unterfangen zweifellos in intensive Arbeit ausarten. Drei Stunden am Tag Übung mit dem Plektrum bedeuten da nur einen minimalen Fortschritt. Wieviel leichter fiele dein Leben doch aus, würdest du uns per Mausklick bitten, dir via youtube die kompletten Vivaldikonzerte anzuliefern, samt Tremolo und allem musikalischen Schnickschnack, Konzertatmosphäre direkt ins Haus geliefert, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Freilich hat unsere Dienstleistung nicht nur Vorteile. Dein Arsch wird fett und deine Augen werden am Bildschirm schwach und schwächer. Wir arbeiten nach Auftrag, nicht nach irgendeiner übergeordneten Ideologie, nur die Finanzen müssen stimmen.

Ich hoffe, dass du nach dieser Ansprache bereit sein wirst, uns Zwerge wieder mehr wertzuschätzen, auch wenn du nicht Schneewittchen heißt.


In naturgeistverbundener Dienstbarkeit


Rumpelbold Brummboss

Oberzwerg




Anmerkung von Regina:

https://helfendekraefte.com/elementarwesen/

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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (14.04.23, 16:08)
Köstlich kreativ geschrieben :) LG Uwe

 Regina meinte dazu am 14.04.23 um 16:09:
o, vielen Dank.
Agnete (66)
(15.04.23, 12:02)
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 Regina antwortete darauf am 15.04.23 um 12:14:
Verstehe, dass die Vereinigung der fleißigen Hausfrauen dem Oberzwerg vermutlich bald eine Erwiderung schreiben werden.

 remmaker (18.07.23, 11:50)
Guten Tag, Regina!

Ich vertraue uwesch, wenn er schreibt: köstlich kreativ. Ich muss ihm vertrauen, denn meinen schwachen Augen kann ich es nicht antun, diese Wurst an Wörtern, so dicht gedrängt zu lesen.

Bitte bringe einige Absätze in Deinen Vortrag, damit er lesefreundlicher wird. Zumindest für mich ist es tatsächlich schwer, den Buchstaben zu folgen. Vielleicht hast Du einmal Zeit und denkst daran.

Lieben Gruß
Remmaker

 Regina schrieb daraufhin am 21.07.23 um 08:35:
Nur, schreibe ich in Absätzen, kommt sofort die Kritik, dass der Artikel nicht flüssig genug zu lesen sei. Wetten! Tipp: zuerst ausdrucken und dann auf Papier lesen, das belastet die Augen ein kleines Bisschen weniger.
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