Kap Horn

Ballade zum Thema Geister

von  Prinky

Lang schon schwamm sie ohne Hoffnung,
endlich sah sie dieses Schiff.
Näher schien es ihr zu kommen,
fast zur Rettung wie ein Riff.
Mit den Freunden war sie früher
noch am Tage raus aufs Meer.
Isla Hornos vor den Augen,
gab es keine Wiederkehr.

Jeder Seemann jeden Staates
kennt und kannte auch Kap Horn.
Jenes Wasser vor der Spitze,
wo soviele all verlorn.
Immer wieder, immer öfter,
und man hört es sogar heut`.
Dort sind Wetter höchst bedrohlich,
was Matrosen nie erfreut.

Näher kam das Schiff getrieben,
sie sah Segel, aufgebläht.
Leinen fielen in das Wasser,
das hat sie erfreut erspäht.
Dann bekam sie eins zu fassen,
und sie zog sich langsam rauf.
Dort an Deck, da sah sie Fässer,
leer jedoch, mit Zeichen drauf.

Und am Bug des alten Schiffes
sah sie Skelette, wie das geht...?
Denn nach solch enormen Jahren
hätte Wind doch Staub verweht.
Dann am Heck sah sie was hängen,
eine Fahne, sie taucht` weg.-
Ganz schön tief in die Geschichte,
da kam ihr der Union Jack.

Hoch am Mast sah sie was baumeln,
die Gestalt war fleischig faul.
Maden fühlten sich zuhause,
krochen in und aus dem Maul.
Aus dem Innern dieses Schiffes
gellten Schreie, ab und an.
Sie verharrte und verstummte,
als der Wettergott begann.

Der blies plötzlich Windorkane,
die Gerippe standen auf.
Und die tanzten ihr vor Augen,
leere Augen auf sie drauf.
Sie bewegte sich zur Reling,
doch das morsche Holz zerbrach.
Und sie stürzte plötzlich wieder
in das Meer, und kurz danach,

als sie aus den Wogen schaute,
löste sich das Schiff dem Blick.
Wie von Geisterhand verschollen,
ließ es Sie allein zurück.
Wieder kam ein Schiff gefahren,
doch man fand sie nimmermehr.
Waren Geister ungefährlich,
war der Hai es nicht so sehr.

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