Die Drud

Kurzprosa zum Thema Geister

von  Regina

Die Drud schlüpft durch das offene Fenster und setzt sich auf die Brust ihres Opfers, um dessen Blut aus der Halsschlagader zu saugen. Alleinschlafende Männer stellen den Hauptanteil ihrer Beute. Alleinschlafende Frauen werden am zweithäufigsten angegriffen, Paare am seltensten.

Was meinen Eurhythmistinnen zu diesem Problem? „Du musst bei offenem Fenster schlafen“, meint die Unerfahrene. „Du musst in der Nacht das Fenster schließen, sonst haben die Elementarwesen freien Zugang“, postuliert ihre Kollegin. Aber die Älteste hat den Bogen raus: „Du musst das Fenster im eurhythmischen A öffnen.“ Ob sich die Drud davon beeindrucken lässt, ist fraglich. Sie erscheint unverhofft. In Bayern gibt es viele dieser okkulten Wesen, aber auch anderswo.



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Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (10.04.23, 19:29)
Die Drud oder Drude ist im bayrischem heimisch. Außerhalb nennt man sie Nachtmahr. Sie gehört in die Sagen- und Mythenwelt. Sie quälen die Menschen in der Nacht.


Nachts packte ihn die Drud. Riesige Steine und glühende Räder rasten im Traum auf ihn zu, und er konnte sich nicht bewegen. Zwei Nächte ging das so, bis man in der dritten Nacht den Bader holte.
Auszug aus eine Geschichte. Oma erzählte Geschichten von der Drud und wir hörten zu und gruselten uns. Ein interessantes Thema liebe Regine.


Herzlichst
Alma Marie

 Terminator (10.04.23, 23:39)
Wir sind so stolz darauf, zu wissen, dass Materie aus Atomen besteht, die aus Neutronen und Protonen bestehen, die ihrerseits aus Quarks bestehen. Dumm nur, dass nur 5% der Masse des Universums aus uns bekannter Materie besteht. Den Rest bzw. den Hauptteil nennen wir "dunkle Materie" und "dunkle Energie", und tun so, als hätten wir damit eine wissenschaftliche Aussage getroffen.

Die Wissenschaft, solange sie durch menschliche Intelligenz betrieben wird, ist wie der Betrunkene, der seinen verlorenen Schlüssel auf einem winzigen Platz sucht, der erleuchtet ist. Wer sich ins Dunkle wagt, gilt als Spinner, aber gerade dort muss der Schlüssel ja sein, wenn er unter der Laterne schonmal nicht gefunden wurde. Элементалы, so heißen die Wesen auf Russisch. Im Oktober 1999 las ich ein Buch von A. Prijma über solch paranormale Phänomene. Behauptet und bewiesen wurde nichts, aber er mahnte, Erfahrungen nicht zu leugnen, die man nicht erklären kann. Der moderne Mensch erlebt nicht die Welt, sondern registriert alles nur und prüft, ob es in sein geschlossenes Weltbild passt, in dem die erste Regel all das auflistet, was es angeblich prinzipiell nicht geben kann.

 Regina meinte dazu am 10.04.23 um 23:52:
Interessant. Das hier sind tradierte Geschichten, die seit vielen Generationen erzählt werden

 Terminator antwortete darauf am 11.04.23 um 00:41:
Auch er beschreibt tradierte Geschichten, aber auch aktuelle Begebenheiten (und auch Ausgedachtheiten: in den 90-ern wurde der postsowjetische Raum von einem Eso-Tsunami überschwemmt).

 Graeculus schrieb daraufhin am 11.04.23 um 01:47:
Den Rest bzw. den Hauptteil nennen wir "dunkle Materie" und "dunkle Energie", und tun so, als hätten wir damit eine wissenschaftliche Aussage getroffen.

Das sind insofern wissenschaftliche Aussagen, als dadurch zwei meßbare und unbestrittene Phänomene benannt und mit einer klarer- und eingestandenermaßen hypothetischen Ursache verbunden werden: 1. der Umstand, daß zahlreiche Galaxien kohärent bleiben, obwohl sie auf der Basis ihrer bekannten Masse durch die Fliehkraft zerrissen werden müßten (--> Dunkle Materie), 2. der Umstand, daß die Expansionsgeschwindigkeit des Universums zunimmt, obwohl sie dank Gravitation abnehmen müßte (--> Dunkle Energie).
Möglicherweise haben Bluebird und Lavater dafür eine Erklärung aus der Bibel.

Ich mag die alten Geschichten über den Ewigen Juden. Die Frage, ob es den tatsächlich gibt, habe ich mir noch nie gestellt. Regina vermutlich ebenfalls nicht.

 Terminator äußerte darauf am 11.04.23 um 04:12:
Es war mal Stand der Wissenschaft, dass er Blödsinn sei, sich die Hände zu waschen, bevor man eine Wunde verarztet. Warum denn? Man hat doch schon eine Erklärung, woher Krankheiten kommen (schlechte Luft usw.), und was hilft (Aderlass z. B.) Das war zu einer Zeit, als Eisenbahnen fuhren und Marx das Kommunistische Manifest verfasste.

Das Eingeständnis des Nichtwissens innerhalb einer gültigen Theorie (es fehlt noch dies und jenes Teilchen, 95% der Masse fehlen usf.) kann auch Verschwörungstheoretikern und Esoterikern aus der Bredouille helfen: Viele Menschen haben Nessie gesehen, aber es gibt kein einziges eindeutiges Foto, also ist sie intelligent und versteckt sich absichtlich. Die Türme sind so eingestürzt, wie sie eingestürzt sind, was physikalisch nicht möglich ist, also wurden sie (zusätzlich) gesprengt (oder es gab gar keine Flugzeuge). Und Gebäude 7 wurde doch gar nicht getroffen, warum stürzte es ein?

Es ist unmöglich, dass die Kontinente sich verschieben (Stand 1950), aber die Fossilien und Gesteinsschichten aus angeblichen Kontaktstellen zwischen Südamerika und Afrika stimmen überein, also... (da wurden die krudesten Erklärungen von etablierten Wissenschaftlern gefunden. Dass aber die Theorie von den unverschiebbaren Kontinenten falsch ist und Wegener (wer ist das denn? Er ist doch gar nicht vom Fach!) recht hat, wollte keiner einsehen).

 A.Reditus ergänzte dazu am 11.04.23 um 09:42:
Danke, Terminator. Die Geschichte der Wissenschaft wurde von jenen vorangebracht, die nach Luisa Neubauer u.a. heute Wissenschaftsleugner genannt würden.

 A.Reditus (11.04.23, 09:43)
Wunderbar. Die Eurhytmistinnen, einfach fabelhaft.

 Regina meinte dazu am 11.04.23 um 10:55:
Danke.

 LotharAtzert (11.04.23, 10:01)
Wie der Name Elementargeister vermuten läßt, gehören diese Wesen zumeist einem oder zwei Elementen an und sind außerhalb derselben nicht existent.
Im vom Bön beeinflußten Vajrayana hat man sie nicht nur gebannt, sondern ihnen den Dharma gelehrt und sie dazu verpflichtet, diesen zu schützen. Dementsprechend nennt man sie Dharmaschützer. Da heißt es denn ganz lapidar: denjenigen, die das dritte Auge haben, kannst du bedingungslos vertrauen, denn das kann man nicht vortäuschen, bei allen anderen ist dagegen Vorsicht geboten.
Problem dabei ist: wer von uns Unerleuchteten erkennt ein drittes Auge?
Eines von ihnen, ein besonders zornvolles, ist zB. der zweiarmige schwarze Mahakala (sein Weib Mahakali) – der große Schwarze, (… Mantel der Zeit – Anm. von mir, saturnische Wesen offenbar). Die Tibeter visualisieren sie über dem Kopf, sagen das Mantra, sowie diverse Gebete etc., lösen es in Licht auf, das mit dem Meditierenden verschmilzt, der anschließend weitestgehend geschützt sein soll, sofern er lautere Absichten hat.
Ich finde das nach wie vor spannender, als pseudowissenschaftliche Erklärungen, weil es unmittelbar auf das Unterbewußtsein wirkt. Bekanntermaßen ist dieses für intellektuelle Erörterungen nicht empfänglich und das ist auch gut so.

Vom Mahakala-Mantra heißt es übrigens, man solle es nur im Geiste aussprechen, da eventuell anwesende Geister beim Klang sonst unmittelbar in Ohnmacht fallen würden.
Schade, daß diese Art von Tradition im Westen nahezu ausgestorben ist.

Kommentar geändert am 11.04.2023 um 10:23 Uhr

 Regina meinte dazu am 11.04.23 um 10:55:
Danke, Lothar, das ist sehr interessant.

 Regina meinte dazu am 12.04.23 um 10:12:

"Ich mag die alten Geschichten über den Ewigen Juden. Die Frage, ob es den tatsächlich gibt, habe ich mir noch nie gestellt. Regina vermutlich ebenfalls nicht.-"
Graeculus, der Ahasver war überhaupt noch nicht auf meinem Schirm.

 




Antwort geändert am 13.04.2023 um 21:11 Uhr
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