(Für B.)
Es trug der See die Farbe deiner Augen
von eines großen Himmels seltenem Azur.
Es drängte sich der Wald nah an sein Ufer
und weiße Boote schnitten in ihn ihre Spur.
Zu fern, daß ihre Wellen noch das Ried bewegten
es war ein Gleichnis aus Ertragen und Geduld
des Wassers mit den kleinen Menschenschiffen:
wer immer jetzt sein Ufer hinter sich gelassen -
in Wind und Stille war er ohne Schuld.
Und da das Wasser glänzte wie geschmolznes Zinn
von einer Sonne, die sich übertraf
schien mir, ich sollte langsam untertauchen
und in das Dunkel sinken wie in Schlaf
dort mit den Fischen sanft dahinzutreiben
wo andre Wälder wiegen, magisch grün
und weiter, tiefer, bis wo ich nur fühle
und jenseits davon doch mich selber seh
in einem Spiegel aus Vergessen und Erinnern
drin mir mein Ebenbild entgegenschwimmt
wir uns berühren eine flüchtige Sekunde
und ich doch nicht verharre, weitertreibe
woher ich kam: zu meinem Grund, als Kind.
So steigt mein Ebenbild zu dir ans Ufer
und gibt von unsrer Reise seltsamen Bericht
während ich selbst schon, wo er aufbrach, still verweil.
Und komm zur Ruhe. Und werd´ wieder heil.