Übergänge

Gedicht

von  JohannPeter


Wie komm ich zu mir -

ich weiß nur die Orte:

 

ein Tunnel Straße, grün von Licht

ein Strand im Dunkel, längs der Dünen Feuer

ein Karussell mit hellem Kinderschrei

ein Saal Musik in Tosen oder Andacht

ein Kaufhaus voller Feilschen und Geschiebe

ein Stall, ein schwankes Fohlen, Schweiß und Blut

ein Flugzeug überm Hindukusch von Süd

ein Grab im Schnee, gesäumt von Lebensbäumen

ein Gras voll Summen eines Julitags

ein Himmel drüber, der groß auf mich fällt

ein Tag Labor in Streiten und Begreifen

ein Zimmer, früh, wo leicht dein Atem geht.

 

Das sind die Plätze

die ich immer suche

bevor ich, was mich hart umschützt, verlier.

 Nur dort erreicht mich, was das Drunter

weich noch, modelliert - so wird´s Gestalt.

Für diesen Augenblick laß ich

vom Glauben ab, es brauchte einen Schild

denn was mich nicht erreicht

wird mich nicht ändern.

Und Du? Wonach seh ich dich suchen?

Doch findst Du dabei mich

verwandelst Du Dich auch.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (05.05.23, 23:50)
Die ersten Texte klingen sehr ansprechend. Sie regen mich an. Herzlich willkommen auf kV.

 JohannPeter meinte dazu am 06.05.23 um 08:09:
Danke für die nette Begrüßung! "Erste Texte" darf aber nur für ihre hiesige Publikation verstanden werden. Einige (künftige) sind durchaus betagt, aber vielleicht noch interessant.
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