2 Bäume in Wörlitz

Gedicht

von  JohannPeter


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Das eine brachte sein Geschwister

Mit auf die Wiese, und da blieben sie

Nah bei dem andern, das dort wartend stand

Und nun allmählich, Zeit um Zeit

Sich ihnen zuneigt, ganz behutsam

Mit einem Leuchten hoch im Laub

Als wäre es entbrannt

In einer Art von Liebe, die wir nie verstehn

Im Angesicht so sehr verschiednen Blattes.

Sie atmen eine Luft, wurzeln in einem Feld

Und eine Sonne nur durchleuchtet ihre Kronen

Dass Tier und Vogel ihrerseits erwählen

Zur Wohnstatt den oder jenen - wie’s gefällt.

 

Da aber Winter naht, wird nun das erste

Sein Blatt dem anderen zu Füßen legen

Und kahl zurück die Zweige lassen jedem Regen.

Und staunend ob des so verschiednen Paars

Erbleicht die Welt...

 

Bis alle weißen Tücher, letzter Schnee

Versickern zu den Wurzeln, tief im Dunkel 

Nicht weniger verflochten als die Kronen,

Die ihrerseits nun grünen über Gras und Klee

Und ineinander streben neuerlich

Weil Frühling ist oder als wäre

Nichts geschehn.



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Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (06.05.23, 22:52)
Ja, das sind zwei sehr schöne Bäume. Ein schönes Naturgedicht.

Liebe Grüße
Alma Marie

 JohannPeter meinte dazu am 07.05.23 um 08:20:
Um Natur geht es schon, aber doch noch um etwas anderes mehr...

Liebe Grüße - JohannPeter
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