Störtebeker

1.

Ich, armer Fischer Sohn von Poel

Von Kindheit mit der See vermählt

Drei Körbe täglich voll mit Fisch

Ein paar Pfund Krabben und

Barfuß aufgewachsen, keine Schule

Nur ein paar Gebete... –

So sagt’s die Mär‘, wahr ist:

Ich hatte satt die Sattheit

Und die Liturgie

Die Macht, die nicht mehr

Brauchte, was sie dazu macht:

Autorität, die unbezahlbar, weil

In nichts bestechlich und mit nichts

Ich – Antichrist?

Wofür ihr’s haltet, steht euch zu.

Ein Terrorist zur See – mein Gott...!

Ein Bonvivant, wenn’s um’s Gelage geht

Der Becher geht nicht groß genug

Die Weiber lieben’s, wenigstens so lang

Die Fidel beisteht im Getümmel –

Nun wenigstens noch das hielt vor

Nach väterlichem Vorbild eingeübt

Das mich ekelt...

2

Der Häfen östlich Lübecks 

Armut macht mich krank

Zwar sind die Silhouetten

Kunstvoll aufgericht‘, jedoch

Die großen Wege nach Italien

An den Bosporus

Fangen in Bremen an

In Hamburg, Lübeck eben, hier

Hockt das Geld und geil

Wie eine Konkubine schmeichelt

Ihm die Macht

An der ich nicht partizipiere

Sofern nicht dann und wann

Ein Gotlandfahrer meine Kanone

Ein allerletztes Mal vernimmt