Der Kalif

Gedicht

von  JohannPeter


Harun al Raschid geht auf den Basar:

im Gewand eines Töpfers, der Ton

an den Händen ist echt, kein anderer

Töpfer merkte den Fehl.

 

Harun geht um, die Stimme des Volkes

zu hören, den Schrei im Kupfermarkt

das Flüstern zwischen Körben mit Gänsen

zu sehn die Gebärden der Bettler

am Platz der Fakire

die Geste über Bottichen lebenden Fischs.

 

Al Raschid spricht

mit den Leuten, indem er hört und hört

sie noch, wo er selbst spricht:

ausrufend den letzten Krug

an einer Stange geschultert, Wein

löst er ein um den Preis und löst

im Kaffeehaus Zunge um Zunge. Der Monarch -

wahrhaft sei, heißt es

seine Kenntnis der Wahrheit, weise

das Maß seiner Weisung.

 

Da keiner ihn kennt und jeder

ihn fürchtet, redet zu ihm

ein jeglicher frei.



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