I
Ein Blindenhund
sagt mir ein Fachmann
wird schnell alt:
vom Überdruß der Straßen
durch den Häuserwald
den Leuten
die er sehen muß
die ihn nicht sehn
und von soviel Geduld
vor straffer Leine
alt vom Alles-Sehn
mit müden Augen
den er zieht: hat keine.
Und keins von beiden
gibt die Leine los.
II
Sieh, er geht und unterbricht die Stadt...
(Rilke)
Dem Mann dort band man
ein Paar Augen ins Geschirr.
So hat nun drei Paar Beine
was uns still umgeht.
Nur einen Augenblick lang
einen Zungenschlag
wenn Blech und Gummi
spannend innehalten
wo das Gespann die laute Straße quert
scheint zwischen beiden
ein Gespräch zu walten:
ein Knurren oder Murmeln
und beinah wie irr´
durchstreicht ein Lächeln dieses Nicht-Gesicht.
So macht er es uns leichter
ihn zu meiden.
Was sahn wir, wenn wir diesem Ort entfernt?
Den Mann, uns ungleich, weil er uns nicht sieht?
Den Hund, schon kaum noch Tier, weil er nicht flieht?
Wir sahn ein Paar, das seinen Part gelernt.