Über Strömen

Text

von  JohannPeter

Wo sich die Wasser teilten um die alten Pfosten, 

um danach sich neu zu finden, 

hockten wir im modrigen Gebälk 

mit leichten Schiffen, handgeschnitzt aus Rinden.

 

Es baumelten zerschrammt die Waden

die Beine runter, bis knapp übers Fluten

und unser Zweifel nagte jedesmal:

ist unserm Boot die Strömung zuzumuten?

 

Wir sahen unsre Kinderwerke schwanken

und wünschten jedem, Hamburg zu erreichen

und dachten: schafft es dieses, schafft es jenes

das Segel oben zu behalten auf noch größern Teichen.

 

Und träumten uns an Bord des Rindenkahnes

In Front Of Staten Islands Silhouette

Die Kupferlady mit der Fackel, uns begrüßend

und schubsten unsre Kähne um die Wette.

 

Indessen sind uns Brücken solche Stätten

die wir mit Hast zum andern Ufer überqueren

und quer zu uns die Wasser also fließen

und unsre Ungeduld gilt handgezognen Fähren.

 

Vorbei, daß wir den Fluß der Dinge nahmen

wie er gegeben war und gaben unser Boot

in seine Obhut und in seine Fährnis –

 

wir unterscheiden nicht, was doch so nah verwandt:

Erfahrung und Gefahr - und scheuen

Unerfahrnes. Und sind so bedroht...



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