HUNDE WOLLT IHR EWIG LEBEN
Gedicht zum Thema Tiere
von hermann8332
HUNDE
WOLLT IHR
EWIG LEBEN
Hund Eins
verstarb
ganz sang-
und klanglos
indem er
hochbetagt
entschlief
Denn als ich
vor der Haus-
tür stand
und dort
nach ihm rief,
hörte ich ihn
nicht bellen
Auf mein
mehrfaches
Schellen
blieb es
drinnen still
so wie es
des Karmas
Wille will
Es war
blockiert
die Tür,
dahinter
lag das
arme Tier,
Ich mußte sie
aufdrücken
und dabei
den toten Leib
gewaltsam
zur Seite rücken
Dann sah ich
seine Pfote
ausgestreckt
im Tode
wie eine
menschliche
Hand
dem Türstock
zugewandt,
durch den ich
zu spät eintrete,
wo er
tödlich ermattet
mich
sehnsüchtig
erwartet ,
weil er mir
noch was sagen
will ...
schweigsam,
verklärt im Tod
und still
mit einer
letzten Geste
mit der er mich
erreicht,
--auch wenn er
dabei schweigt --,
indem er mir
anzeigt:
Far Well, Good Bye
Aufnimmerwiedersehn (? )
Ich werde ohne dich
jetzt gehen ...
Wir werden uns
nicht wiedersehen (?) "
Und ich murmel ihm zu
"Hallo, du !
Vaja con Dios ! "
Besteige deinen
kleinen Nachen
und fahr den Styx
aufwärts nach oben
und lebe dann
glücklich da droben "
Wenn es einen
Canidischen Gott
gibt:
Er weiß, ich war
in sie verliebt !
in meine Hündin
Stanzi (Constantia )
die ich im Garten
nun vergrub
und schaufelte
und schaufelte
und schwitze
Schweiß
und Tränen
in des Sommers Hitze
und grub
und grub und grub
...und schaufelte zrück
den großen Haufen
Erdaushub ...
und weinte Tränen
schwitze Schweiß,
denn es war
furchtbar heiß
Doch das Grab
blieb leer
denn dort liegt
ein Abwasserrohr
der Kanalisation
und ich empfand`s
als Schmach und Hohn,
meinen Hund
hier zu bestatten
bei den Fäkalien
und den Ratten
und hatte
deshalb vor,
ihn würdig zu
begraben,
draußen in der
Natur, im Wald
oder der Flur,
so daß ich ihn
im Auto mitnahm,
bis ich an einen
Bachlauf kam
und dort erneut
zum Pickel griff
zur Schaufel
und zum Spaten
" Begrab mein Herz
an der Biegung des Flusses "
hatte er mir bei dieser
seiner letzten Fahrt
eindringlich geraten
am River without Return
am Fluss ohne Wiederkehr
dort ruhe ich gern
wo über seinem Grab
jetzt ein paar Steine
liegen und kleine blaue Blüten
des dunkelgrünen Immergrün
durch die grauenSpalten
kriechen ...
und der Bach ihm zuraunt
sein ewiges Lied
vom Werden, Sein,Vergehen,
und dann vom Abschied
Die Zeit, sie ging vorbei
und mir war alles einerlei
Doch irgendwann
einmal fand ich meinen
nächsten Hund,
nämlich:
Jack
die Nummer Zwei
und mir war
nichts mehr einerlei ....
Er starb
mir nicht hinweg,
indem er einfach
einschlief
und voher
voller Sehnsucht
mit seiner grauen Pfote
inständig nach mir rief
und mir ein Zeichen gab
hinaus über sein Grab
als ewige Verbindung
als untrennbares
Band,
als unsichtbare Leine,
die uns beide verband
als ein Kontakt von ihm
bis hin zu meiner Hand
und von dort zum Herzen,
ein leidvoller Kontakt
empfunden unter Schmerzen
als traueriger Abschiedsgruß
den man erwidern muß ...
symbolisch ,
metaphorisch,
vermittelt
konkludent
doch intensiv
und tansparent
und sehr
tanszendent :
„ Im Tode reich ich dir
die Pfote “ ...
… Nein,
so hat es nicht sollen sein !
Man schläferte die Nummer Zwei
ganz schnöde beim Tierarzt ein,
...ihn der sich mir anvertraute....,
...und immer auf mich baute.
...und immer zu mir ...blickte
und zu mir aufschaute....
...ihn den ich so
enttäuschte ...
...und einfach in die
Pfanne haute ...
...und mit mir haderte ...
...wegen dieser
„ wohlgemeinten Tat “..,
....die ihm
in seinem hohen Alter
so manches weitere Leid
erspart ...
War dies
ein würdiger Tod ?
War dies die
die angemessene
wenn auch die angebrachte
und übliche Art,
sich so infam zu trennen ?
Und dies
„ eine Erlösung “
noch obendrein zu nennen ?
Ja oder Nein ?
Man schläferte
ihn beim Tierarzt ein
und ich begrub
ihn dann
in einem
kleinen Hain
in meinem
großen Garten
Dort wird er ruhen
und warten,
bis wir uns
wiedersehen
und unseren alten
Karstweg gehen
zu den Sonnen-
gärten hin
mit freiem Blick
und heiterem Sinn,
um dann ins Tal
hinabzusteigen
zu der Biegung
des Flusses
an des Berges
grünen Fusses
wo das Immergrün
blau blüht ...
...auf einem
grauen kleinen
Steingrab
( Stanzi, dich hab ich
lieb ...)
und im blaubunten Reigen
sich am Bachrand
entlangzieht,
über dessen Ufern
sich die klare Luft
im grünen Schatten
frisch anfühlt ...
und das Wasser
leise rauscht
und sich im leichten
Sommerwind,
eine Silberweide
bauscht,
Wo uns der Bach
murmelnd erzählt :
das ewige uralte Lied
A Creek without
Retourn ...
raunend, haunted
wispernd, leise....
und kaum hörbar
... fern :
Wie es um uns steht:
Man kommt man bleibt
man geht man kommt
man bleibt man geht
WerdenSeinVergehen
KommenAnkunft
BleibenAbschiedGehen
verwesenundverwehen
als ein archaisches Lied ...
....als eine künftige Weise
manchmal sogar laut ,
doch meistens sehr leise
Dort an der Biegung
des Flusse
wird noch jemand
uns Zwei begleiten
und an unserer Seite
schreiten
Und zu Dritt werden wir
wandern
von einem Ort zum nächsten
und wieder zu einem andern
vom Tal zum Berg
vom Berg zum Tal
und dann an den River
Ich,
ein Mischling
und ein Berger
( des Pyrenees )
aber Gottlob kein
Retriever
Stets dem alten
Karstweg folgend
zu den Sonnen-
gärten hin
mit freiem Blick
und heiterem Sinn
Während auf
halbem Wege schon
irgendwann
nach einigen
Jahren
die inzwischen
vergehen werden
(und dann auch
vergangen waren)
eine vierte Begleitperson
zu uns stoßen wird,
nämlich mein
Hund Nummer Drei
auf daß er ebenfalls
leider auch gestorben sei
Monty
mein Dritter Hund,
noch jung, vital gesund,
das Konterfei
von Nummer Zwei
doch fauvefarben
und nicht grau
aber genauso lieb
und schlau
STANZI
JACK
MONTY
ICH
eine Hündin
Ich
und
zwei Rüden
Vier Musketiere
die sich nicht
vor dem Tod ,
Gott oder dem Teufel
fürchten ...
...Wer will
und kann uns
die Stirne bieten ? ...
...die ...sich nicht
ängstigen ...
wegen der Hölle,
dem ungewissen
Paradies als
Menschenseelen
verwahr -Anstalt
und als Hunde
seelen - Verließ
und auch
nicht fürchten
vor dem leeren Nichts,
den schwarzen
leeren Augenhöhlen
im leeren Kosmosschädel
der hoffnungslosen
Entropie ...,
denn symbolisch wandern sie
gelassen
ohne sich infantil
an der Hand-Pfote zu fassen
in aeternitatem
und kommen dabei
nie ans Ende
...und kommen,
Gottseidank,
niemals mehr wie einst ....
dabei " außer Atem "
in der Wortes jeglichem Sinn
So, und nicht anders
wandern sie dahin !