VOM DIESSEITS
UND VOM JENSEITS
Zwischen Tag und Traum
bleibt mir kein bisschen Raum
Entweder träume ich
der Realität entglitten
und der Fantasie voll
ausgeliefert
so daß das Diesseits
untergeht und das Jenseits
aufersteht
oder ich stecke fest
im täglichen Einerlei
und mache mich davon
nicht frei
und werde vereinnahmt
von den „ Sachzwängen “
die wie Kletten an mir hängen
ohne einen
erlösenden Gedanken
eingepfercht in Schranken
ausgeliefert der Realität
die zum Albtraum gerät
während das Jenseits untergeht
Oft ich lag
zwischen Traum und Tag
komatös und starr
und ich sagte mir :
Du Narr,
träume mehr konkret
und sehe die Realität
etwas mehr abstrakt
damit`s dir besser geht
und dich nicht
die Trübsal packt
Sieh das Sein als Schein
und den Schein als Sein
Laß dich
auf beide Aspekte ein !
Da sah ich diese Frau
und bildete mir ein,
wie schön müßte es sein
mit ihr auszugehen
zu reden und zu flirten,
ihr in die Augen zu sehen
… und vielleicht noch mehr :
Ich wünscht es mir so sehr :
Das eine lag im Diesseits
Das andere lag im Jenseits
Das eine war zu erwarten
Das andere unwahrscheinlich
doch wünschenswert
und beides
irgendwie peinlich
Also ließ ich es sein
und schlich wieder nach Hause
ins stille Kämmerlein
und blieb wie so oft
einsam und allein
Verkroch mich in meine Kammer
und gab mich hin dem Jammer
Schwelgte in Träumereien
und konnte mir nicht verzeihen
daß ich so feige war
Doch nehmen wir mal an:
wir würden ein Paar
Was wäre dann irgendwann ?
Nur Streit und Hader,
Haß und Zwist
weil das überall so ist
Am nächsten Tag
sah ich sie wieder
Ich stellte mich vor :
Grüß Gott ,
ich bin der Dieter …
… ich würde sie gerne
zum Essen einladen …
Sie tat ganz cool, gelassen
und sprach zu mir ironisch
doch in gesetztem Ton
ohne Spott und Hohn :
Sollten Sie nicht erst einmal
fragen, ob ich verheiratet bin ,
sonst macht Ihr Angebot
keinen Sinn ?
Ich bin es nicht !
Aber tun wir mal so ,
als ob ich`s wäre
Dann würde ich ihnen
antworten:
Es ist mir eine Ehre
die ich nicht annehmen kann,
denn ich habe einen Mann „
Daraufhin drehte sie sich um
und ging ...
und ich schaute recht dumm,
denn ich hatte erlebt
wie blöd man dasteht
wenn die Fantasie
zur Wirklichkeit gerät
Ja , ich bin der Dieter
und ich tu`s nicht wieder,
denn ich habe erfahren
in meinen jungen Jahren
was man kriegt aufgetischt
wenn man das Diesseits
mit dem Jenseits mischt
Die schnöde Wirklichkeit
mit dem Reich der Fantasie
Bei mir funktioniert so was nie
Weiß auch nicht warum:
Bin ich zu fantasielos ?
Bin ich zu dumm ?
Auf jeden Fall
umwabert mich
die Vergeblichkeit
Ich frage euch beide
ein letztes Mal, denn ich
halt nicht mehr aus die Qual
Ich frage dich, DIESEITS
Ich frage dich, JENSEITS
SEIT IHR ENDLICH BEREIT
ZUR ZUSAMMENARBEIT ?