Heute treffen sie sich endlich zu einem ersten Date in einem Café, nachdem sie bisher nur telefoniert und ein Bild über ihre Smartphones ausgetauscht haben. Sie ziert ein bombastischer Haarschopf, mehr Haare als ihm notwendig erscheinen. Er besitzt nur noch wenige Haare um seine Teilglatze herum, weniger als ihr angemessen erscheint.
Beide wollen vom anderen möglichst alles erfahren, doch sie bemühen sich nur das zu sagen was der andere vermeintlich hören möchte. Und das zu verschweigen was ein Sichnäherkommen verhindern könnte. Selbstverständlich wissen sie aus Erfahrung bei der ständigen Suche nach dem idealen Partner, dass der andere mehr dachte als er sagte. So kommt es dazu, dass sie beide zwar merken nicht mehr alles zu sagen was ihnen durch den Kopf geht, doch sich nicht trauen das dem anderen zuzugestehen. Aus Angst vor Dingen, die ihnen nicht erfreulich scheinen. Sie trennen sich mit dem guten Gewissen den anderen nicht belogen zu haben und beschließen sich wieder zu treffen.
Das Treffen wird nie stattfinden, obwohl sie nichts erlogen hatten. In dem Bemühen ihre Nähe zu steigern fanden sie keinen Zugang zu ihren Herzen weil lediglich eine Auswahl von Gesagtem stattfand.
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