Der Notnagel

Szene zum Thema Absurdes

von  uwesch

Dieser Text ist Teil der Serie  LEBENSUNWÄGBARKEITEN (Prosa)

Eva hatte ihm beim Abschied erklärt, dass sie keine tiefere Beziehung mit ihm wolle. Doch die Hitze ihrer Hand war bei seinem einsamen Gang nachhause noch spürbar.
In der Wohnung angekommen setzte er sich an den Küchentisch und aß den Rest des Puddings von gestern auf. Dabei hatte er das Gefühl, dass die Intensität der Süßspeise in allen Fasern seines Körpers spürbar war. Anschließend leckte er hingebungsvoll die Glasschale blitzblank. Es sah so aus, als wäre seine Zunge ein Spüllappen, der keine Spuren hinterlassen wollte.
Die gründliche Leckerei schien eine Art zwangsgesteuerte Aktion zu sein, wenn Frauen, die er begehrte, ihn ablehnten. Entsprechende Misserfolge waren kaum noch zu zählen. Sie hatten sich mit seinem Allgemeinzustand verschmolzen.



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Kommentare zu diesem Text

Verlo (65)
(03.03.23, 06:23)
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 03.03.23 um 07:57:
Also wenn ich ein Mann wäre, würde ich die Frauen auch weg lassen.  :D

Lachende Grüße
Alma Marie

 uwesch antwortete darauf am 03.03.23 um 10:12:
Kannst Du das als Frau wirklich beurteilen? Aber stimmt wohl, denn wir haben ja alle männliche und weibliche Anteile in uns  :) 
Danke Dir für Kommi und Empfehlung.
LG Uwe

 niemand schrieb daraufhin am 03.03.23 um 15:22:
Warum sollte man das nicht als Frau beurteilen/nachfühlen können?
Was Erfolge und Niederlagen auslösen können das weiß doch jeder Mensch der noch nich gänzlich abgeklärt durch die Welt spaziert.
Der Versuch eine bittere Niederlage durch etwas Süßes (Erfreuliches) zu mildern,drängt sich einem zwangsläufig auf. Manche Menschen machen es etwas anders und versuchen Bitteres/Mißlungenes durch z.B. Konsum zu relativieren.Frau kauft vielleicht etwas zum Anziehen, oder Kosmetik, oder geht zum Friseur, der Mann gönnt sich vielleicht
Sportartikel, oder etwas fürs Auto. Vielleicht gönnt er sich auch eine
Schönheitsbehandlung, je nach Veranglagung, denn inzwischen haben sie die Konturen zwischen männlich und weiblich doch ein wenig verwischt, wenn man sich die gängigen früheren Klischees
so anschaut. LG Irene :)
Verlo (65) äußerte darauf am 03.03.23 um 15:27:
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 uwesch ergänzte dazu am 03.03.23 um 16:51:
niemand: Die Konturen haben sich in der Tat miteinander vermischt. Frauen haben sich äußerlich und teils auch innerlich vermännlicht  und Männer umgekehrt. Das ist sicher förderlich für ein "produktives" Miteinander.
Dank Dir für Kommi und Empfehlung.  LG Uwe

 uwesch meinte dazu am 03.03.23 um 16:56:
Verlo: Woher nimmst Du Deine Meinung, dass ich Frauen dauernd kritisieren muß?? Schwachsinn!
Es geht hier um einen Text, d.h. um Literatur.
Verlo (65) meinte dazu am 03.03.23 um 18:11:
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 Dieter_Rotmund (03.03.23, 08:51)
Welche Bedeutung hat das "honigsüß"? Ich finde es überflüssig und es trivalisiert den Text,

 uwesch meinte dazu am 03.03.23 um 10:09:
Ja stimmt. Ich habe es gestrichen. Danke für den Tipp und LG Uwe

 EkkehartMittelberg (03.03.23, 12:30)
Hallo Uwe,
nicht erst aufgrund dieses Textes halte ich dich für einen guten Psychologen.

LG
Ekki

 uwesch meinte dazu am 03.03.23 um 14:08:
Danke für das Lob.
In jungen Jahren war ich primär politisch engagiert (Juso), hab mich dann später mehr für Psychologie interessiert, eine Männergruppe gegründet und eine Pychotherapeutin geheiratet, die allerdings Alkoholikerin war und ich mich deshalb wieder trennen mußte, weil sie oft gewalttätig wurde (sie wurde von ihrem Vater missbraucht) und trotz unzähliger Therapien nie darüber hinweg kam.
In meinem Zweitberuf als Lehrer war dann das Wissen darüber, wie Menschen sich verhalten, sehr hilfreich, sodass ich mit den BerufsschülerInnen gut klar kam. In der pädagogischen Ausbildung wurde damals nie über psychologische Themen diskutiert. Ich weiß nicht, ob das heute besser ist. Ich habe mir das alles sebst angeeignet.
LG Uwe

Antwort geändert am 03.03.2023 um 14:08 Uhr
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