Die Nervosität verhindert die Strömung.
Manchmal wirkt sie als Staudamm,
wenn Lampenfieber sich zeigt.
Die Nervosität bedrückt und verkrampft,
bis auf der Bühne die Schleuse sich öffnet,
sodass nun die Strömung nach außen
stärker und leuchtender weht.
Angst, dass die Schleuse versagt,
zumal ich den Hebel nicht hab’
und immer auf Gnade nur hoffe.
Angst auch vor launischem Schnupfen,
der manchmal mich warnt für zwei Tage
und manchmal auch monatelang
an den Rand des Lebens mich zwingt
wie die Rote Karte des Richters,
sodass ich verpasse das Spiel.
Gesundheit ist wie ein Kreisel.
Nur wenn er sich schneller bewegt,
erscheint uns harmonische Ruh’,
oasische Insel im Meer.
Bewegt uns die Strömung zu schwach,
kränkeln wir rum wie der Kreisel,
der wankend sich stört, bis er fällt.
Weder gesund noch krank
bleibe ich meistens dazwischen.
So wünsch’ ich zuweilen den Tod,
wenn höheres Leben nicht kommt.
Nur Wachstum erlaubt ein Dazwischen:
Harmonien werden zerstört,
um höher sie wieder zu finden.
Dazwischen sind oftmals die Kinder,
weshalb sie mich heimlich verstehn.
Doch ohne zu wachsen “dazwischen”,
zwischen dem Leben und Tod,
wer suchte nicht kräftige Strömung,
notfalls mit Strudel nach unten?
Manchmal noch hoff‘ ich auf Strömung,
auf Liebe, die nicht mehr verweht,
ganz oben als Kreisel, der steht.