anfang dezember

Gedicht

von  Redux

eisengrau stürzt die dämmerung hinab.

das ist die stunde, sechzehn uhr,

wo das dorf die hässliche fratze des winters anzieht.

 

dunst steigt aus der erde und aus allen wolken

fallen tücher aus unsichtbarem regen.

die alten bahnhofsbauten aus der jahrhundertwende,

 

kurz vorm zerfall, bevölkert von rumänen und russen,

auf einem rasenstück dahinter eine rostende kinderschaukel

ohne schaukel, aber mit boxsack.

 

pjotr aus gomel, mit weißem unterhemd und grauer

trainingshose, vermöbelt die welt, und fernab in den städten

schimmern grell die weihnachtsmärkte.



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Kommentare zu diesem Text


 Oops (13.12.23, 12:46)
Düster wirkt dies Bild auf mich. Die Gegensätze gut verständlich ins Milieu gesetzt.  LG Oops

Wann hat der Pjotre noch mal geboxt?

Kommentar geändert am 13.12.2023 um 12:50 Uhr

 Redux meinte dazu am 14.12.23 um 16:14:
Ja, es wirkt düster. Und trotz Weihnachtsglanz empfinde ich den Dezember als trübe und dunkel und mag ihn nicht....

 minimum (13.12.23, 12:48)
Sehr eindringlich - eine Momentaufnahme der täglichen Apokalypse.

 Redux antwortete darauf am 14.12.23 um 16:15:
So könnte man es vielleicht auch beschreiben....

 Didi.Costaire (13.12.23, 19:16)
Eindrucksvoll düster geschildert.

Beste Grüße,
Dirk

 Redux schrieb daraufhin am 14.12.23 um 16:15:
Ja, düster....und auch so empfunden....danke

 Beislschmidt äußerte darauf am 14.12.23 um 16:31:
Düster, düster ....bonjour tristesse, gut geschrieben Redux.
Beislgrüße
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