Wieso man immer erst wieder zu etwas zurückfindet, nachdem man davon ging, bleibt ein Rätsel, dessen Schlüssel man eventuell findet, indem man sieht, was man dafür losgelassen oder geopfert habe; die Schuld drückt sich so aus, auf leisen Sohlen und ganz verstohlen.
Ausgehend von dieser Erkenntnis, traf ich auf den Nihilismus. Denn: auch er geht, einen Weg fort und bleibt doch verwurzelt.
Der Nihilismus, als verneinendes Momentum von Sinn und einer sinnvoll zugesprochenen Lebenswelt, oder moralisch (üblichen) Werten. ist notwendigerweise eine Umkehrung der üblichen sinnbezogenen Werte, wie Nitzsche auch sagt "Umwertung der Werte", was, wo nicht in Perversion umgeartet, da zumindest eine starke Position in der Gegenströmung zur vielen philosophischen Schulen, die eine Sinnfindung bzw. erstmal eine Sinnfrage, als Ziel oder Zweck innehaben.
Ein Nihilismus hat im Grunde keine Erklärung nötig, da er sie ja schon postuliert, aber eine stete Rechtfertigung und Eingliederung in die üblichen, praktischen, wie theoretischen Lebenswirklichkeiten.
Zufriedenstellend, dem Nihilismus gegenüber, scheinen auch fernöstliche spirituelle Lehren zu sein, die nicht weiter fragen, und u.a. einfach "tun" propagieren, wobei das "nicht" dieser Lehren, doppeldeutigen Charakter hat und mit jenem "tun" spielt. Die Scheinbarkeit kommt weiterhin daher, dass der Nihilismus, als westliche Denkschule, jedoch integraler Bestandteil von mehreren westlich geprägten Anschauungen ist und nicht einfach "verpflanzt" werden kann. Die Romantisierung, oder Heirat von Nihilismus und fernöstlichen Lehren ist daher, eben genau das: romantisierend und im besten Fall oberflächlich (ansonsten könnte man wohl über einen geistigen Supergau diskutieren, oder eben im schlimmsten Fall, nicht mehr).
Frage ich nun danach, ob sich meine eingangs geschilderte Frage beantwortet hat, so kann man erklären: Es habe sich einiges wiedergefunden und einiges nicht.
