Inhalt 
II. 

I.

Text

von  FrankReich

Während seiner Tätigkeit in Breslau als Sekretär und Leiter der geheimen Kanzlei des schlesischen Kammerpräsidenten Hannibal von Dohna trat der maßgebliche Dichtungsreformer Martin Opitz aus beruflichen Gründen spätestens 1627 in Kontakt mit Johann Hoffmann von Hoffmannswaldau und lernte in diesem Zuge dessen sprachbegabten Sohn Christian kennen, der bereits im Alter von 8 Jahren ein reges Interesse an der Poetik entwickelt hatte und sogar schon Gedichte im Sinn der gerade aufgekommenen Stilepoche des Barock schrieb.

Allerdings sollten noch einmal etwa zehn Jahre vergehen, bis Martin Opitz und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau in Danzig wieder aufeinander trafen, der neunzehnjährige Hoffmannswaldau besuchte dort seit August 1636 das akademische Gymnasium, der um fast zwanzig Jahre ältere Opitz besetzte gegen Ende selbigen Jahres eine Stelle als Hofhistoriograph des polnischen Königs und hatte sich zu diesem Zweck bei einem Danziger Bekannten eingemietet, der ganz in der Nähe eines Freundes wohnte, welcher Hoffmannswaldau während seines Aufenthaltes Kost und Logis gewährte, so dass die beiden Dichter ihre Bekanntschaft vertiefen konnten.

Als Hoffmannswaldau im August 1638 Danzig verließ, um sein Studium an der niederländischen Universität in Leiden fortzuführen, stand er mit Opitz zunächst noch in Briefkontakt, der jedoch schon seltsamerweise im Januar 1639 abbrach, nachdem Opitz Hoffmannswaldau einen Antwortbrief auf dessen Neujahrsglückwunsch sandte, in dem er Hoffmannswaldau mitteilte, dass er derzeit Schriftstücke der älteren deutschen Literatur bearbeite, unter anderem das "Annolied" nach einer alten deutschen Handschrift, bei der allerdings bis heute unklar ist, wie sie in Opitzens Besitz gelangte. 

Opitzens Bearbeitung erschien 1639 im Druck, die Handschrift selbst galt seitdem jedoch als verschwunden, offenkundig hat er sie zusammen mit anderen Dokumenten kurz vor seinem Tod am zwanzigsten August d. J. verbrennen lassen, der nach eigenen Angaben dadurch zu erklären war, dass Opitz sich drei Tage zuvor bei einem Bettler mit der Pest infiziert hatte.


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