Wir leben ja noch
Text
von autoralexanderschwarz
Anmerkung von autoralexanderschwarz:
Die Geschichte ist – zumindest zu Beginn – im Stil von Brechts „Geschichten von Herrn Keuner“ geschrieben.
Kommentare zu diesem Text
Das Manko der Geschichte besteht darin, daß Herrn K.s Sprache wirklich nicht geeignet ist für ein kleines Mädchen, an das sie sich fiktiv richtet. Für uns als Leser ist sie anregend. Aber warum nicht tatsächlich sich einmal an Kinder richten? Sie sind unsere Zukunft.
Das mag sein (also das Sprachliche), aber zumindest macht Brecht das ja auch.
Ausgesprochene Fachtermini wie "Soziologie, Individualpsychologie und Algorithmik" lese ich bei Brechts "Geschichten vom Herrn Keuner" nun nicht - vor allem aber kenne ich dort kein Gespräch mit einem kleinen Mädchen.
Ich nehme doch an, sein Sprachgefühl hätte ihn daran gehindert, zu einem Kind davon zu reden, "Dinge zu rezipieren".
Ich nehme doch an, sein Sprachgefühl hätte ihn daran gehindert, zu einem Kind davon zu reden, "Dinge zu rezipieren".
Dann lies mal die vielleicht berühmteste: "Wenn die Menschen Haifische wären"
"Vor allen niedrigen, materialistischen, egoistischen und marxistischen Neigungen müßten sich die Fischlein hüten, und es sofort melden, wenn eines von ihnen solche Neigungen verriete."
Antwort geändert am 17.06.2024 um 17:03 Uhr
Ist mir momentan nicht gegenwärtig. Doch selbst wenn er es tut - ist es deswegen gut, zu einem Kind so zu sprechen?
Letztendlich spricht Herr Keuner ja gewissermaßen durch das Kind zu dem Leser, der gemeinhin kein Kind ist und weil du dich (den Eindruck habe ich bisher gewonnen) ja durchaus gut mit dem Theater auskennst, will ich dich gar nicht über Brechts Wirkabsichten belehren, die er ja auch (ich glaube unter dem Überbegriff "sozialistisches Theater") durchaus selbst ausgeführt hat. Abseits von Brecht mag ich diesen Bruch, der dadurch entsteht (und den ich ja indirekt auch in der Reaktion des Mädchens aufgreife).
Antwort geändert am 17.06.2024 um 17:03 Uhr
Auf Anhieb finde ich jetzt, auf Kinder bezogen, "Der hilflose Knabe" (sehr kindgerecht geschrieben) und das von Dir erwähnte "Wenn die Haifische Menschen wären", wobei ich mir denke, das "materialistisch" und "marxistisch" könnte ein Mädchen damals im Sinne von "böse, böse!" aufgeschnappt haben; im Rahmen der längeren Geschichte ist das allerdings eine singuläre Stelle, während Dein Text voll von Fremdwörtern ist.
Aber das ist mein Eindruck - die Entscheidung triffst Du.
Vielleicht gibt es hier auch noch andere Meinungen dazu.
Aber das ist mein Eindruck - die Entscheidung triffst Du.
Vielleicht gibt es hier auch noch andere Meinungen dazu.
Sehr schön ist - wie ich finde - auch "Maßnahmen gegen die Gewalt".
Wenn Du es bewußt als Stilmittel einsetzt und dich eigentlich an Erwachsene wendest, sieht die Sache anders aus.
Ich täte es, glaube ich, dennoch nicht.
Ich täte es, glaube ich, dennoch nicht.
Kardamom (40) meinte dazu am 17.06.24 um 19:01:
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Das ist wohl wahr und die – zugegebenermaßen unkindliche – Sprache des Kindes lässt sich auch deutlich schwerer rechtfertigen als die des Protagonisten. Da muss ich erst einmal drüber nachdenken.
Dank und Gruß
AlX
Dank und Gruß
AlX