Im Exoplanetarium

Tilo wollte mit seinem Dobermann Lumpi den ersten Besuch im Exoplanetarium Berlin-Mitte machen. Für Hunde allerdings war der Zutritt untersagt, so musste das Tier draußen angeleint werden. Ein an der Eingangstür angebrachtes Schild forderte Tierbesitzer mit einem Bild auf: “Wir müssen leider draußen warten!".
Tilo war schom als Kind rebellisch gewesen, er litt unter ADHS und nahm jede Gelegenheit wahr um anzuecken. Seine Mutter meinte dazu, er könne nichts dafür, denn er wäre eine Sauerstoffmangelgeburt gewesen. Er kam dunkelblau auf die Welt und könne froh sein, nicht plem-plem zu sein.
Er wählte immer Situationen, die mit absehbarem vorprogrammierten Stress verbunden waren, so auch in diesem Fall. Er begann mit den Mitarbeitern des Exoplanetariums eine Diskussion anzuzetteln, obwohl klar war, dass er den Kürzeren ziehen würde. Sie wollten das Tier nicht hereinlassen, auf gar keinen Fall. Tilo hatte diese Hunderasse eigens gewählt, weil er beschützt werden wollte. In diesem Fall ging das schief. Nachts ließ er das Tier in seinem Bett schlafen, obwohl alle ihm davon abgeraten hatten.
Das Exoplanetarium interessierte ihn deshalb so brennend, weil das normale Planetarium ihm zu langweilig und banal war. Dort war er schon gewesen und hatte sich zu Tode gelangweilt. Die normalen Standardplaneten waren seiner nicht würdig, so fand er.