Die Medien und der Profisport

Lehrgedicht zum Thema Körper

von  eiskimo

Sie brauchen ihn

verbrauchen ihn

missbrauchen ihn


Sie jubeln ihn hoch

machen ihn runter

treten ihn breit

schlachten ihn aus


Sie zerstückeln ihn

zerpflücken ihn

zerreden ihn

zerstören ihn


Sie machen mit ihm Helden

machen mit ihm Stimmung

machen mit ihm Quote
kurz: Sie machen mit ihm
.... was sie eben wollen!


Und die Profisportler selber?


Sie gehen ins Risiko

Sie gehen aufs Ganze

Sie gehen kaputt




Anmerkung von eiskimo:

Sport ist eine Ware, eine sehr verderbliche. Vielleicht ist das der Grund, warum es kaum Gedichte zum Thema Sport gibt. Zu schnelllebig, zu selektiv, zu wenig philosophisch...

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (22.09.24, 01:08)
Für die Philosophie immerhin gibt es eine Ausnahme: Hans Lenk, Olympiasieger 1960 und später Professor für Philosophie.

Wikipedia schreibt: "Seine Publikationsliste umfasst fast 150 Bücher (davon etwa 30 zum Thema Sport) und insgesamt über 3000 Titel."

Das ändert aber nichts an der Richtigkeit Deiner Bemerkungen über die Kommerzialisierung des Sports. Schon der Sprachgebrauch zum Kaufen und Verkaufen von Spielern erinnert an die Zeiten des Sklaverei.

 eiskimo meinte dazu am 22.09.24 um 23:13:
Ich weiß nicht, ob Hans Lenk auch Gedichte verfasst hat, eher wohl nicht... Dabei bietet der Sport unfassbar viele Themen. Die Malerei oder das Kino, die haben mehr mit dem Sport anfangen können.

 Graeculus antwortete darauf am 22.09.24 um 23:22:
Nein, Gedichte hat Hans Lenk m.W. nicht geschrieben.

In der Antike gab es viel Lyrik über Sport, z.B. bei Pindar; aber das ist lange her. Dabei gab es schon in der Antike, etwa bei den Olympischen Spielen, vieles, was man heute kritisch sieht, etwa Doping.

An was denkst Du bei der Malerei?

 Graeculus schrieb daraufhin am 22.09.24 um 23:25:
Ich dachte bisher nur an Griechenland und seine sportlichen Wettkämpfe.
Aber in Rom gab es Gladiatorenwettkämpfe und Wagenrennen - beides sozusagen literarisch-lyrisch begleitet.

 Graeculus äußerte darauf am 22.09.24 um 23:28:
In der Kultur Azteken soll es Ballsport-Wettkämpfe gegeben haben, bei denen die siegreiche (!) Mannschaft anschließend getötet, d.h. den Göttern geopfert wurde.
Irre.

 eiskimo ergänzte dazu am 22.09.24 um 23:41:
Jean Metzinger "At the Cycle-Race Track" 1912
eins meiner Lieblingsbilder, hängt glaube ich in Venedig, Peggy Guggenheim Collection
Das Würth-Museum im Elsaß hat z. Zt.  auch super Exponate zum Thema Sport - wäre ja nicht allzu weit für Dich.

 Graeculus meinte dazu am 22.09.24 um 23:46:
Das wußte/kannte ich nicht.

 Regina (22.09.24, 01:14)
Ich habe es immer gesagt, dass der Breiten- und Gesundheitssport wichtiger ist.

 Graeculus meinte dazu am 22.09.24 um 23:24:
Aber beim Gesundheitssport ist das Zuschauen so langweilig ... verglichen mit dem spektakulären 3:5 von Schalke gegen Darmstadt mit anschließender Entlassung von Trainer und Sportdirektor.

 eiskimo meinte dazu am 22.09.24 um 23:25:
@ Regina
Da stimme ich Dir zu. Die Medien sind bei ihrer Vermarktung allerdings sehr wählerisch. Für sie gibt es sog. Randsportarten (nicht telegen, keine Massenwirksamkeit) und die Quotenbringer. In Folge dessen fließt das Geld sehr einseitig. Da, wo es fließt, bestimmen die Geldgeber natürlich die Abläufe.
@Graeculus
Da muss man unterscheiden zwischen Sport als Spektakel und dem Selber-Praktizieren.

Antwort geändert am 22.09.2024 um 23:34 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 22.09.24 um 23:30:
Da, wo es fließt, bestimmen die Geldgeber natürlich die Abläufe.

Ja, und das wird immer unangenehmer. Z.T. wehren sich die Fans dagegen (Tennisball-Aktion in der letzten Saison); aber das hilft nicht, solange sich die Leute das vor der Glotze anschauen.

 Graeculus meinte dazu am 22.09.24 um 23:49:
Auch beim Breitensport sollte man die Unfallgefahr bedenken. Wenn ich einen Schüler über den Gang hinken sah, gab es ziemlich regelmäßig den folgenden Kurzdialog: "Sport?" - "Ja klar."
Außer dem Schachspielen kenne ich keine Sportart, bei der man nicht verletzungsgefährdet ist.
Die Unfälle meines Lebens verdanke ich beinahe ausnahmslos dem Fahrradfahren.

 Regina meinte dazu am 23.09.24 um 03:10:
Radfahren ist mindestens ebenso gefährlich wie Auto fahren. Meine Unfälle hatte ich als Fußgängerin. Na, sowas?

 Teichhüpfer (23.09.24, 02:29)
Das sind nicht nur die Sportler, die großen Stars in Musik und Film, eben nicht allgemein gültig.

Teichi
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