Altherren-Tennis, intergalaktisch

Geschichte zum Thema Körper

von  eiskimo

Beim Altherren-Tennis heute Morgen sehr wenige Ballwechsel, viele zu flache oder zu hoch angesetzte Flugbahnen, und deswegen kaum körperliche Bewegung, dafür reichlich Unterbrechungen und natürlich noch mehr Gequatsche.

Jacques hatte am Vorabend National Geographic geschaut in seinem tollen Home-Cinema, kinomäßig auf 4x3m; eine Doku über die jüngste Weltraum-Forschung, neueste Erkenntnisse über den Ursprung des Lebens und die doch nicht gesicherte Endlosigkeit des Universums.

„Fantastisch! ,“ konnte er es uns nur immer wieder versichern, „wenn ihr diese Bilder gesehen hättet! Und diese Eleganz, diese feinen Himmelskörper, die da schwebten, sich mühelos drehten…“

Ich dachte unwillkürlich an die Eleganz unserer Altherren-Körper, die heute Morgen gar nicht rund liefen.  Jacques malte in großen Armbewegungen die sich verewigenden Galaxien nach – „Lichter, die Millionen Jahre schon unterwegs sind!“ Im Gegensatz zu unseren gelben Filzbällchen, die noch schneller als sonst üblich im Netz „verglühten“, so  mein leiser Gedanke. Nee, da hätte am heutigen Morgen kein einziger Ballwechsel einen Platz im Orbit verdient gehabt, Weltraum-Müll war das gewesen!

Olivier, mein Doppelpartner, wollte am Vorabend auch einen Kometen beobachtet haben. „Wie eine Bogenlampe ist der niedergegangen, geradezu in Zeitlupe!“ – „Genau wie deine Aufschläge heute,“ hörte ich mich spotten. „Echt kometenhaft, und ich wünschte dabei nur, dass sie auch irgendwann beim Gegner landen!“

Olivier schwoll etwas an, ein bisschen wie eine Rakete, die gerade zünden wollte, um gegen mich los zu zischen in zorniger Mission, da meldete sich Julien, unser vierter Senioren-Partner zu Wort: “Ich habe gestern Abend Phönix geschaut, Wahnsinn die Reportage über diese Französin, die 24 Stunden nonstop rennt, eine Gazelle, sag ich euch, nur Sehnen und Muskeln. Und die läuft und läuft…“

Nein, einen weiteren Vergleich zu unseren etwas hüftlahmen Altherren-Körpern, den mochte ich diesmal nicht starten.

Statt weiter zu quatschen und immer noch zu quatschten, forderte ich lieber zum Weiterspielen auf und rief meinen alten Reklamespruch „Meine Herren, Mars macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel…!“



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (28.08.23, 13:02)
Komm gerade vom Altherren-Damen-Mix-Tennis. Haben gedroschen, Punkte gezählt und nichts sonst. Imponiergehabe - nix da :) LG Uwe

 eiskimo meinte dazu am 28.08.23 um 18:27:
Wir sollten mal zum KV-Open- Turnier einladen, aber ein bisschen Imponiergehabe müsstest Du dann  meinen Franzosen schon zugestehen, allein wegen der Damen...

Antwort geändert am 28.08.2023 um 18:27 Uhr

 tueichler (28.08.23, 13:08)
Wenn's bei uns nicht läuft (und das tut es ebenfalls öfters!), dan einigen wir uns auf unentschieden und fechten das Tie-break mit Bier aus. Meist steht's dann Vier-zu Weizehn.

 eiskimo antwortete darauf am 28.08.23 um 18:29:
Bei uns müssen die Verlierer den Platz abziehen, mit ein paar Weizen wäre da nichts zu machen..

 tueichler (28.08.23, 13:08)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 28.08.2023 um 13:09 Uhr wieder zurückgezogen.

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 28.08.23 um 16:31:
. :D

 AchterZwerg (28.08.23, 16:35)
Bei deiner Gattung, lieber Eiskimo,
fällt mir oft auf, dass ihr zu den ausdauerndsten Sportschauguckern gehört (WM Leichtathletik) - vermutlich, weil man dies im Sitzen oder Liegen tun kann. :P

 eiskimo äußerte darauf am 28.08.23 um 18:23:
Stimmt für Jacques 200%ig, der guckt das auf seinem 4x3m Schirm, die anderen sind selektiver; ich selbst gucke nur Arte oder die Bergretter.... :O
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