Frei-Tag

Morgens erst mal Kaffee kochen,

immer wieder gern gerochen.

Dann die Zeitung, lass mal lesen,

was wo wann wie los gewesen.

Seite drei, hör Schritte kommen,

schnell ein schlaues Buch genommen,

aufgeschlagen, les zur Tarnung.

Schritte gehn vorbei – Entwarnung!

Langsam fall ich in den Schlummer

und vergesse allen Kummer.

Träum von Urlaub, Autokauf.

Nur nicht Schnarchen, das fällt auf!

Wache auf, weil's plötzlich schellt –

Telefon nicht ausgestellt.

Chef ist dran – will wieder Sachen.

Im Prinzip ja, kann ich machen,

bin nur momentan Land unter,

geht hier drüber und auch drunter.

Kann's sonst keiner übernehmen?

Bei mir stapeln sich die Themen.

Ja, der Müller, gar nicht dumm,

der sitzt sowieso nur rum!

Schließlich hab ich's abgewendet,

noch bevor’s in Arbeit endet.

Mäuse klicken, Tasten klackern,

alle andern sind am Rackern.

Hoffnungslose Workaholics –

mit Karriere wird das so nix!

Erst mal Zigarettenpause.

Smalltalk: Wie geht's so zu Hause?

Etwas später ist's geglückt

hab die Restzeit überbrückt.

Freudig reib ich mir die Hände –

endlich wieder Wochenende.

Ist genug der Schufterei

wohlverdient hab ich jetzt frei!