Anti-Woke-Populismus ohne Kenntnis der theoretischen Grundlagen

Kommentar

von  Klemm

Dieser Text gehört zur Sammlung    Politische und Haltungstexte
(Texte in dieser Sammlung haben wenig literarischen, sondern fast nur politisch/ideologischen Anspruch)

Es wäre tatsächlich möglich, Woke auf eine sachliche, differenzierte Weise kritisch zu hinterfragen. Allerdings müsste man sich dafür mit Michel Foucaults Werk, zumindest mit seinem Machtkonzept, auseinandergesetzt haben (und auseinandersetzen heißt nicht bei Wikipedia nachschlagen). Wer argumentativ erfolgreich Stellung gegen Woke beziehen will, kann dies nur auf Grundlage der Ablehnung des Foucault'schen Machtbegriffs tun.


90% der Woke-Kritiker haben keine Unze Ahnung von den theoretischen Grundlagen, sie klammern sich nur vehement an Gewohnheiten aus ihrer Kindheit und führen dergestalt einen populistischen Kulturkampf, sodass diese Kritiker letztendlich Steigbügelhalter all jener werden, die gegen die offene Gesellschaft einstehen und einen autoritären Staat forden.


Selbstverständlich kann man nicht erwarten, dass sich eine Mehrheit mit Foucault auseinandersetzt (obwohl das natürlich schön wäre!). Wünschen könnte man sich jedoch, dass den Menschen bewusst wäre, dass die Teilnahme an einem populistischen Machtkampf nicht bedeutet, Ahnung von der Sache zu haben.


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Kommentare zu diesem Text


 ran (14.11.24, 22:31)
Die im Alltag von den wokes schikaniert und stigmatisiert  werden, werden dadurch abgestossen. Das woke ist eine hochaggressive identitäre  Ideologie.

Wenn man etwas gegen seinen Willen übergeestülpt bekommt, ist man nicht verpflichtet irgendwelchen Theorien nachzuspüren.


Kommentar geändert am 14.11.2024 um 22:46 Uhr

 Klemm meinte dazu am 14.11.24 um 23:23:
Alles erhitzte Emotion, ran.

Lies einfach Foucault, wenn dir daran gelegen ist, eine ernstzunehmende Kritik vorzubringen. Du kannst dir natürlich auch einfach Verbündete suchen, denen es Spaß macht, ihre Gefühle in Parolen verpackt im Chor rauszublasen. Finden ja viele gut.

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 14.11.24 um 23:45:
90% der Woke-Kritiker haben keine Unze Ahnung von den theoretischen Grundlagen, sie klammern sich nur vehement an Gewohnheiten aus ihrer Kindheit und führen dergestalt einen populistischen Kulturkampf, sodass diese Kritiker letztendlich Steigbügelhalter all jener werden, die gegen die offene Gesellschaft einstehen und einen autoritären Staat forden.
Schrieb's und es kam. Eine bessere Falle hättest du den Freunden der Blasmusik gar nicht stellen können. Chapeau!

 niemand schrieb daraufhin am 14.11.24 um 23:53:
@Mondschein
Du biederst Dich hier ganz schön dem Klemm an.
Hätte ich eigentlich nicht gedacht, oder willst Du nur der Userin ran
eine reinwürgen? Würde ich fast vermuten.
"Freunde der Blasmusik" dämlicher geht es wohl nicht. :woot:

 Mondscheinsonate äußerte darauf am 14.11.24 um 23:56:
Bingo. Die Kriegsrhetorik nervt ungemein. 
Daher, weil ich nicht in die Falle gehen möchte, äußere ich mich nicht zu dem Thema, das nervt mich.
Den Spruch sagen wir zu Menschen, die irgendwo noch hängen.

Antwort geändert am 14.11.2024 um 23:57 Uhr

 ran ergänzte dazu am 15.11.24 um 06:45:
@klemm

Die Attitüde bevor man ein aggressiv anmaßendes Verhalten, eben das woke,  kritisieren dürfte, müsste man dessen Theorie nachvollziehen, ist anmaßend, sorry.
Dass wäre genau so, als ob man Theologie studieren müsste, um die Verfehlungehn der kath. Kirche kritisieren zu dürfen. Hast du die Flacherdetherorie studiert, um die Flacherde zu  kritisieren, oder erkennst du deren Qualität am Ergebnis?

Man darf vom Ergebnis her eine Sache betrachten und Ergebnisse auch bewerten.

Die wokes setzen nach Hautfarbe unterschiedliche Regeln für Menschen. Wie nennt man eine Theorie, die solches untermauert?

Die wokes klatschen ihre Freunde an die Wand, wenn diese die falsche Frisur tragen, und das ist nicht Glatze. Sie erniedrigen Musiker wg. falscher Frisur öffentlich.
Sorry, keine Theorie der Welt könnte mir das schmackhaft machen.



oder willst Du nur der Userin ran

eine reinwürgen?
@niemand

das ist leider nicht von der Hand zu weisen. Ist nicht das erste mal.
Dieses hier 

Schrieb's und es kam. Eine bessere Falle hättest du den Freunden der Blasmusik gar nicht stellen können. Chapeau!
kann sich nur auf mich beziehen, ein anderer Kommentar steht nicht da.
Die Vermutung zu meinem Musikgeschmack ist sowas von übergriffig, sie hat null Infos darüber und liegt, o wunder, damit sowas von daneben. Sie will aber, dass andere user es über mich glauben, sie erzeugt bewusst ein Zerrbild.

Antwort geändert am 15.11.2024 um 13:26 Uhr

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.11.24 um 08:03:
mentar steht nicht da.

Die Vermutung zu meinem Musikgeschmack ist sowas von übergriffig, si
Und Österreichisch kann sie auch nicht. Dass das nichts mit Musikgeschmack zu tun hat, spuckt Wiki wohl nicht aus. 

Ran, ich finde dich widerlich und nicht "will, dass andere User". ICH. Dichte da keine Märchen. Ich bin einer der wenigen, die zu ihren Schwächen steht. Aber weißt du, Sätze wie 
Das woke ist eine hochaggressive identitäre  Ideologie.
sind der Grund, denn es ist deine subjektive Meinung und somit ist ein "ist" ohne "Meiner Ansicht nach" einfach unsymphatisch und zieht jeder Diskussion den Boden weg.

Antwort geändert am 15.11.2024 um 08:16 Uhr

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 08:33:
@Mondschein
Ran, ich finde dich widerlich

adhominemner gehts nicht.
Und nein, solches zu äußern ist keine Schwäche, das ist Kalkül.

@Klemm

Ich glaube nicht, dass du mir eine Falle stellen wolltest mit dem Text, ich glaube es geht dir um die Ablehnung die das woke aktuell weiträumig erfährt.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.11.24 um 08:33:
https://www.oesterreichisch.net/wort/10024

Eine Emotion ist Kalkül, A-ha. Ich bin das Böse, ich weiß, mit meinen Sätzen kann ich bald die Welt beherrschen. Ganz sicher, es IST so.
mir
Wo steht das? Gemeint war, denen, die es nicht mögen. 

Antwort geändert am 15.11.2024 um 08:36 Uhr

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 08:42:
Eine Emotion ist Kalkül, A-ha.

Die Äußerung einer evtl.  vorh. Emotion,  ja.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.11.24 um 08:46:
Nein, ich kann es bestätigen, nur meines. Und ran, im Grunde habe ich nichts gegen dich, nur gegen deine Sätze etwas, die mir allzuoft Allgemeingültigkeit aufweisen. Das finde ich schade, sehr schade.

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 10:47:
@Mondschein
Und ran, im Grunde habe ich nichts gegen dich
Wer soll das glauben, nach deinem permanenten bashing.
Du geiferst immer wieder gegen mich persönlich.

Inhaltlich hast du mir nichts entgegen gehalten. Das bedeutet, es geht dir nicht um den Inhalt.

Antwort geändert am 15.11.2024 um 13:29 Uhr

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.11.24 um 11:26:
Du nicht. Wir wissen es. Was du immer zusammenreimst, was ich nicht denke und vorhabe, ist haarsträubend . Aber, egal, so bist du, ich stehe wenigstens zu dem, was ich sage.

 Klemm meinte dazu am 16.11.24 um 10:40:
ran, ich finde die Forderung nach einer fundierten, inhaltlichen Kritik ganz und gar nicht anmaßend.

 ran meinte dazu am 16.11.24 um 13:41:
@klemm

Du bist der Meinung, die  Wokeaktionen gegenüber anderen dürfen nicht kritisiert werden?

 Klemm meinte dazu am 17.11.24 um 17:29:
ran, sag mal, dieser ganze Text handelt davon, auf welche Art und Weise Woke sachlich kritisiert werden kann.

 ran meinte dazu am 17.11.24 um 18:37:
Ja oder nein? 
Ich fragte nach den wokeaktionen.

Dass man die Woketheorie nur sachlich kritisieten kann, wenn man sie kennt ist ja ok.
Das woke begnügt sich nun mal nicht damit, als Theorie aufzutreten, es macht Aktionen mit denen Menschen belastet werden.
Meine Frage bezieht sich auf die Aktionen.

 Saira (15.11.24, 09:01)
Moin Klemm,
 
dein Text zur Woke-Kritik ist ein aufschlussreicher Beitrag, der die Notwendigkeit einer fundierten Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen wie Foucaults Machtbegriff betont. Du hast recht, dass eine differenzierte Kritik an Woke nicht nur auf persönlichen Empfindungen oder nostalgischen Gewohnheiten basieren sollte. Es ist bedauerlich, dass viele Kritiker sich nicht die Mühe machen, sich mit den komplexen Theorien auseinanderzusetzen, die hinter den aktuellen gesellschaftlichen Debatten stehen. Wie man im Kommentarstrang erkennen kann, spiegeln „ran“ und „niemand“ genau diese Beobachtungen von dir wider. Beide greifen hier „persönlich“ an, zeigen Aggressivität und spielen deinen Text herunter. So kann man sich zu tiefsinnigen Texten, die zu ernsthaften Diskussionen einladen sollen, nicht äußern, es sei denn, man hat keine Ahnung vom Thema und fällt genau in die von dir aufgeführten 90% der Woke-Kritiker, die keine Ahnung haben:
 

90% der Woke-Kritiker haben keine Unze Ahnung von den theoretischen Grundlagen, sie klammern sich nur vehement an Gewohnheiten aus ihrer Kindheit und führen dergestalt einen populistischen Kulturkampf, sodass diese Kritiker letztendlich Steigbügelhalter all jener werden, die gegen die offene Gesellschaft einstehen und einen autoritären Staat forden.

Dein Hinweis, dass eine sachliche Diskussion über Woke ohne das Verständnis dieser theoretischen Konzepte kaum möglich ist, empfinde ich als besonders wichtig! Es ist entscheidend, dass wir uns nicht nur in populistischen Rhetoriken verlieren, sondern die zugrunde liegenden Ideen und deren Implikationen ernst nehmen. Nur so können wir zu einer konstruktiven und informierten Debatte beitragen, die der offenen Gesellschaft dient.
 
Ich teile deinen Wunsch, dass mehr Menschen sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Es ist unerlässlich, dass wir uns nicht nur als Teil eines Kulturkampfes sehen, sondern auch die Verantwortung übernehmen, uns mit den Ideen, die unsere Gesellschaft prägen, auseinanderzusetzen.
 
Vielen Dank für deinen anregenden Text!
 
LG
Saira

Michel Foucaults Machtkonzept in Kurzform und einfach erklärt:

Macht als Beziehung: Macht ist keine besitzbare Ressource, sondern eine dynamische Beziehung zwischen Individuen und Institutionen, die in sozialen Interaktionen ausgeübt wird. Sie ist sowohl repressiv als auch produktiv, da sie Wissen und Identitäten formt.

 

Dispositive der Macht: Der Begriff „Dispositiv“ beschreibt die Strukturen und Mechanismen (wie Institutionen, Praktiken und Normen), durch die Macht ausgeübt wird. Diese Elemente arbeiten zusammen, um Machtverhältnisse zu stabilisieren und zu reproduzieren.

 

Wissen und Macht: Wissen ist nicht neutral, sondern eng mit Machtverhältnissen verknüpft. Bestimmte Wissensformen legitimieren Machtstrukturen und beeinflussen, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen.

 

Überwachung und Disziplin: In „Überwachen und Strafen“ untersucht Foucault, wie moderne Gesellschaften durch Disziplinierung und Überwachung Macht ausüben. Institutionen wie Schulen und Gefängnisse nutzen Überwachungstechniken, um das Verhalten zu kontrollieren.

 

Heterotopien: Foucault beschreibt Heterotopien als Orte, die von gesellschaftlichen Normen abweichen. Diese Räume bieten Möglichkeiten zur Reflexion über Machtverhältnisse und soziale Normen.

 
Insgesamt zeigt Foucault, dass Macht allgegenwärtig ist und in den alltäglichen Praktiken und Diskursen der Gesellschaft verwoben ist. Sein Ansatz fordert uns auf, die subtilen Formen der Macht zu erkennen, die unser Verhalten und unsere Identität prägen.






Kommentar geändert am 15.11.2024 um 09:10 Uhr

Kommentar geändert am 15.11.2024 um 09:11 Uhr

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.11.24 um 09:12:
Zum Thema: Ich behafte das woke nur noch mit persönlichen Empfindungen, deshalb KANN ich mich nicht sachlich dazu äußern. Manche Aussagen, Dinge, finde ich ausgezeichnet, anderes zu radikal. Und so lange ich mich nicht festlegen kann, darf ich keine konkrete Meinung äußern.

 Graeculus meinte dazu am 15.11.24 um 12:14:
Zu Sairas Zusammenfassung muß man noch einen Aspekt hinzufügen; erst der bringt uns zu Klemms Thema: die Rolle, die Sprache und Sprachregelungen in der Ausübung von Macht spielen.
Das ist zweifellos richtig. Man braucht nur an Klemperers Analyse "Lingua Tertii Imperii" zu denken, an Putins "militärische Spezialoperation" und eben auch an zahlreiche diskriminierende, herabsetzende Ausdrücke unserer Sprache. Damit wird Macht ausgeübt.

1. Ein Ausdruck von Macht sind allerdings auch oktroyierte Sprachreformen. Der vielleicht hierzu vorgebrachten Verteidigung, in diesen Fällen handele es sich um eine gute, nämlich eine moralische Macht, mag ich mich nicht anschließen. Es ist ganz und gar nicht unbedenklich, wenn Moral als Waffe und Kampfinstrument ge- bzw. mißbraucht wird. Es gibt auch den "Terror der Tugend".

2. Diese Sprachrenormierungen erfolgen meist nach moralischen Kriterien, nicht nach sprachgesetzlichen oder gar ästhetischen. Das führt zu allerlei Problemen, welche den hier ausgeübten Druck umso stärker spüren lassen. So sind z.B. Studierende und Forschende Menschen, die gerade in diesem Moment studieren bzw. forschen. Darin unterscheiden sie sich von Studenten und Forschern, die eben auch mal mit dem Computer oder Tennis spielen können. So soll es jetzt nicht mehr sein, weil Student und Forscher grammatisch maskulin sind. Jetzt muß ich sagen, daß ein Studierender im Bett liegt und schläft, wo sich mein Sprachempfinden meldet und murrt: "Wieso das denn? Ich dachte, der studiert?"
Wie ich gehört habe, bezeichnet "Sinti und Roma" nicht die gleiche Bevölkerungsgruppe, die man früher "Zigeuner" genannt hat, und ebensowenig tut es "Innuit" für "Eskimo". Die Begriffe haben eine andere Extension. Es gibt da viel Diskussionsbedarf, wo manche lieber Tabus einrichten möchten.

3. Der Eindruck des Gewaltsamen verstärkt sich noch, wenn gar neue Begriffe eingeführt werden, und zwar aus sprachmoralischen Gründen, d.h. mit der Attitüde moralischer Überlegenheit. Dies ist etwa dann der Fall, wenn neue, "neutrale" Wortendungen oder Personalpronomina eingeführt werden.

Zusammengefaßt: Foucaults These von der Machtausübung mittels Sprache trifft zu, gilt jedoch auch für Sprachreformer, und daß es auf diese Welt gute und böse Mächte gibt, gehört vielleicht in den Bereich der Fantasy, sollte jedenfalls nicht unreflektiert angenommen werden.

Bis dahin kann man im Gespräch darauf achten, ob es einen Afroamerikaner stört, Afroamerikaner genannt zu werden, und es dann gegebenenfalls vermeiden. Durch individuelle Rücksichtnahme kann man viele Konflikte vermeiden, ohne sich für ein Prinzip entscheiden zu müssen. Manchmal hilft auch Humor anstelle von Prinzipienstrenge.

Da ich Klemm jetzt nirgends direkt angesprochen habe, obwohl ich es hätte tun können oder sollen, habe ich die Entscheidung für ein Personalpronomen umgangen.

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 13:48:
@Saira u. Graeculus

Einiger der genannten Machttechniken bedienen sich die Wokeanhänger selber, z.B.
wie moderne Gesellschaften durch Disziplinierung und Überwachung Macht ausüben
Wer ein stigmatisiertes Wort, egal in welchem Zusammenhang benutzt, muss damit rechnen gravierend sanktioniert zu werden. Es wird genau überwacht, wann und wo stigmatisierte Sprache benutzt wird. Und bei der Sprache hören Machtanspruch und die Überwachung der wokes nicht auf, sogenannte kulturelle Aneignung wird auf gleiche Weise geächtet. Die Wokes üben massiv Macht aus insbes. im Kulturbetrieb auf Kleidung, Frisuren, Musikstyles usw.
Sie üben auch Macht aus im Wissenschaftsbetrieb.

Wenn heutzutage in irgendeiner Dorfkneipe Zigeunerschnitzel auf der Karte steht, ist das ein Akt sprachlichen Ungehorsams, ein kleine Auflehnung gegen das alles penetrierende Woke.

 Saira meinte dazu am 15.11.24 um 13:55:
@Graeculus

Hallo Wolfgang,
 
dein Gedanke, dass Sprache nicht nur ein Mittel zur Kommunikation ist, sondern auch verwendet wird, um Macht auszuüben, ist ein wichtiger Aspekt. Da ich deine Beispiele als gut nachvollziehbar empfinde, möchte ich zu Foucaults Machtkonzept ebenfalls Beispiele aufführen, die seine Aussagen verdeutlichen:
 
Macht als Beziehung
Ich stelle mir eine Lehrer-Schüler-Dynamik vor. Der Lehrer hat eine gewisse Autorität und Kontrolle über den Unterricht, aber die Schüler haben auch Macht, indem sie Fragen stellen, Diskussionen anregen oder sich gegen die Lehrmethoden wehren. Diese Interaktion zeigt, dass Macht nicht nur vom Lehrer ausgeht, sondern auch von den Schülern zurückgegeben wird. Macht ist also eine Beziehung, die ständig im Fluss ist und sich durch das Verhalten und die Reaktionen beider Seiten verändert.
 
Dispositive der Macht
Ein Beispiel für ein Dispositiv ist das Gesundheitssystem. Hier arbeiten verschiedene Institutionen (Krankenhäuser, Arztpraxen), Praktiken (Diagnosen, Behandlungen) und Normen (Gesundheitsstandards) zusammen, um Machtverhältnisse zu schaffen. Diese Strukturen bestimmen, was als gesund oder krank gilt und beeinflussen, wie Menschen ihre Gesundheit wahrnehmen und welche Verhaltensweisen als akzeptabel gelten.
 
Wissen und Macht
Ein konkretes Beispiel ist die Psychologie. Die Art und Weise, wie psychische Erkrankungen definiert und diagnostiziert werden, ist eng mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen verbunden. Bestimmte Wissensformen, wie die Diagnose von Depressionen oder Angststörungen, können dazu führen, dass Menschen in bestimmte Kategorien eingeordnet werden, was wiederum ihre Identität und ihr Verhalten beeinflusst. Dieses Wissen legitimiert die Macht von Psychologen und Psychiatern über die Patienten.
 
Überwachung und Disziplin
In Schulen wird Macht durch Disziplinierung und Überwachung ausgeübt. Lehrer nutzen Noten, Anwesenheitskontrollen und Verhaltensregeln, um das Verhalten der Schüler zu steuern. Diese Techniken der Überwachung schaffen ein Umfeld, in dem Schüler sich anpassen und konform verhalten, um negative Konsequenzen zu vermeiden. Ein Beispiel ist die Verwendung von Kameras in Schulen, die das Verhalten der Schüler überwachen und somit eine Form der Kontrolle darstellen.
 
Heterotopien
Ein Beispiel für eine Heterotopie ist ein Gefängnis. Es ist ein Ort, der von den gesellschaftlichen Normen abweicht, da er Menschen isoliert und ihnen eine andere Realität bietet. In einem Gefängnis können die Insassen über ihre Situation nachdenken und möglicherweise auch über die Machtverhältnisse, die zu ihrer Inhaftierung geführt haben. Ein weiteres Beispiel sind Freizeitparks, die eine alternative Realität schaffen, in der die Besucher für eine Zeit aus dem Alltag entfliehen können.
 
Fazit
Michel Foucaults Verständnis von Macht reicht über die traditionelle Vorstellung hinaus, dass Macht lediglich einschränkend oder unterdrückend wirkt. Stattdessen argumentiert Foucault, dass Macht auch eine produktive Dimension hat.
 
Das heißt, Macht ist nicht nur dafür verantwortlich, dass bestimmte Verhaltensweisen oder Gedanken unterdrückt werden, sondern sie spielt auch eine aktive Rolle bei der Schaffung von Wissen und Identitäten. Macht beeinflusst, wie wir uns selbst und andere sehen, wie wir uns verhalten und welche Normen und Werte in einer Gesellschaft gelten.
 
Durch Diskurse – also die Art und Weise, wie über bestimmte Themen gesprochen wird – formt Macht unsere Wahrnehmung von Wahrheit und Realität. Diese Diskurse bestimmen, was als akzeptabel oder inakzeptabel gilt, und tragen dazu bei, Identitäten zu konstruieren, sei es in Bezug auf Geschlecht, Sexualität, Rasse oder andere soziale Kategorien.
 
Insgesamt zeigt Foucault, dass Macht ein komplexes Netzwerk von Beziehungen ist, das sowohl einschränken als auch gestalten kann, und dass wir in einem ständigen Prozess der Aushandlung von Bedeutung und Identität leben.


LG
Saira


 Klemm meinte dazu am 16.11.24 um 10:38:
Graeculus, es handelt sich hierbei um subjektive Eindrücke, die nur von einigen angegeben werden. Gerade diese Eindrücke möchte ich aber nicht diskutieren.

Ja, Saira, du führst die richtigen Beispiele an!

 S4SCH4 (15.11.24, 12:47)
Mir erschließt sich nicht ganz die Stringenz mit der "woke", nur auf Basis von Focault und seinem Machtbegriff, sogar dessen Ablehnung, erfolgen solle.

Focault Machtbegriff ist mir im Kern das <ich> und die Identität. Er hat versucht dies zu beleuchten und zu hinterfragen, innen wie außen, die Ablehnung einer solchen Macht wäre fatal.

Woke ist eine von moderne (Geistes)freiheit bewegte "Erweckung", hin zu einer Awareness für Missstände. Oder? Missstände hat es vor und nach Focault gegeben und sein Machtbegriff derart eng darauf (auf Missstände) zu projizieren, ist mir Tunnelblick. Er hat sich mit Missständen zwar sehr oft beschäftigt, aber seine Machtbegriff, der das lebende "ich" in einem Komplex widergibt und unabhängig von Missständen gesehen werden kann, geht darüber hinaus.
Insbesondere das Folgende gibt mir darüber Aufschluss:
*"… das Problem der Macht: Es ist nicht wahr, dass Erkenntnis funktionieren könnte, oder die Wahrheit, die Realität, die Objektivität der Dinge entdecken könnte, ohne eine gewisse Macht ins Spiel zu bringen – eine gewisse Form der Herrschaft, eine gewisse Form der Unterwerfung. Erkennen und Unterwerfen, Wissen und Befehlen – das sind Dinge, die sehr eng verbunden sind.“
Er selbst scheibt ja:
**"„[…] die Macht ist nicht eine Institution, ist nicht eine Struktur, ist nicht eine Mächtigkeit einiger Mächtiger. Die Macht ist der Name, den man einer komplexen strategischen Situation in einer Gesellschaft gibt.“

Quellen:
*https://www.soziologie-politik.de/michel-foucault-kurze-einfuhrung-in-sein-denken/
(Radiomitschnitt: „Foucault riskieren: Eine Hommage zum 15. Todestag des Philosophen“ von Roman Herzog.)
** https://www.krass-mag.net/?glossar=macht-in-der-theorie-michel-foucaults
Foucault, Michel (1983): Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit I, Frankfurt a.M.

 Graeculus meinte dazu am 15.11.24 um 15:05:
Es ist nicht wahr, dass Erkenntnis funktionieren könnte, oder die Wahrheit, die Realität, die Objektivität der Dinge entdecken könnte, ohne eine gewisse Macht ins Spiel zu bringen – eine gewisse Form der Herrschaft, eine gewisse Form der Unterwerfung. Erkennen und Unterwerfen, Wissen und Befehlen – das sind Dinge, die sehr eng verbunden sind.


Und insofern ist der Kampf um die "richtige" Sprache ein Machtkampf - von beiden Seiten. Und es ist nicht - so meine Meinung - der Kampf des weißen Ritters gegen den schwarzen Ritter; das wäre Fantasy.

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 16:21:
ist der Kampf um die "richtige" Sprache ein Machtkampf
das sowieso.

Die einen kämpfen um richtige Sprache, die anderen um ihre Sprache.
Wobei bei den richtigen die Grammatik unter die Räder kommt.

Was ich den Wokes besonders verarge, ist das jämmerliche Pseudoenglich, dass sie uns aufdrücken. Denen geht es um Macht, die Sprache ist nur mittel zum Zweck.

Antwort geändert am 15.11.2024 um 16:23 Uhr

 S4SCH4 meinte dazu am 15.11.24 um 16:33:
Ob es passt, naja...wer mag kann sich das Video dazu anschauen ( Kings Of Leon - Beautiful War):

Mir ging es um den Teil des Songtextes:

"I say, "Love don't mean nothing
Unless there's something worth fighting for"
It's a beautiful war"

Von: Kings of leon, Beautiful War, 2013


Übersetzungen:

1)

"
Ich sagte: "Liebe bedeutet gar nichts,
außer es gibt etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt."
Es ist ein wunderschöner Krieg.
"
von
 Übersetzung Kings of Leon - Beautiful War Songtext, Lyrics auf Deutsch | Songtexte.com



2) 

"
Ich sage: "Liebe bedeutet nicht nichts
Es sei denn, es gibt etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt."
Es ist ein wunderschöner Krieg

"
Übersetzung von Google Translate

 Klemm meinte dazu am 16.11.24 um 10:29:
Mir erschließt sich nicht ganz die Stringenz mit der "woke", nur auf Basis von Focault und seinem Machtbegriff, sogar dessen Ablehnung, erfolgen solle.
Sprach der Wirtschaftsinformatiker zum Soziologen und Kulturwissenschaftler, der antwortet: im Text steht ja, dass eine Auseinandersetzung nicht bedeutet, mal eben nachzuschlagen.

 S4SCH4 meinte dazu am 16.11.24 um 12:04:
Ich würde gerne Besserung geloben und möchte mich dabei als Schriftsteller und Dichter sehen, das mag vielleicht ein "noch schlimmer" auslösen, aber mir liegt etwas an realen Gegebenheiten, weniger also an der Bezeichnung. Das die Auseinandersetzung eines ausgebildeten Wirtschaftsinformatikers zu diesem vorliegenden Thema, sich wahrscheinlich, von der eines Sozial- / Kulturwissenschaftlers unterscheidet, leuchtet mir ein. Es führt mich zu der Frage: Brauchen wir mehr oder brauchen wir weniger "Gemengelage", womit ich brauchbare Anreize zum Thema meine, die dem doch sehr interessanten Impuls, den du mit deinem Text gesetzt hast, bereichern.

 RainerMScholz (15.11.24, 16:10)
Gibt`s denn aber noch Jägerschnitzel?
Grüße,
R.

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 16:14:
... von Wienerschnitzel gar nicht erst zu reden ...

Die werden platt gemacht mit einer Maschiene, damit mehr Pannade drauf passt.

Antwort geändert am 15.11.2024 um 16:15 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 15.11.24 um 16:17:
Auch so eine Sprachlüge - in keinem Restaurant der Welt kriegst du gebratene Jäger.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.11.24 um 16:27:
Und in jedem Restaurant gibt es ein perfektes Wiener (Kalbs)schnitzel. Es gibt auch Jägerschnitzel, komm wieder nach Wien, Rainer, die kulinarischen Köstlichkeiten locken, fluffig, locker und verführerisch.

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 16:27:
Sprachlüge

... jeder weiß was das ist, niemand wird mit dem Wort getäuscht, selbstverständlich keine Lüge.

 Graeculus meinte dazu am 15.11.24 um 16:56:
Am Rande:
Dieses Icon für "politische und Haltungstexte" wird hier meist als Beil bezeichnet. Wenn man genau hinschaut - es gibt da ein winziges Detail, das nicht zu einem Beil paßt -, handelt es sich m.E. vielmehr um ein Megaphon. Das liegt vom Sinn her auch näher.

 ran meinte dazu am 15.11.24 um 17:47:
eine ikonische Identität von Beil und Megafon 🙃

 Graeculus meinte dazu am 15.11.24 um 18:17:
Nicht ganz identisch, wenn man genau hinschaut und weiß, wie ein elektrisches Megaphon ausschaut.

 Klemm meinte dazu am 16.11.24 um 10:24:
Die kategoriale Einordnung Politischer und Haltungstext wird nach Gutdünken von einer Privatperson getroffen, die Wahrheit und Meinung gleichsetzt, deren Lebenshaltung also ist, in einem performativen Selbstwiderspruch zu stecken, diesen aber aufgrund ihrer Machtposition als gültig durchsetzen zu können. Die Einordnung erfolgt ohne Möglichkeit der Diskussion, Widerspruch wird ignoriert.

 Webmaster meinte dazu am 16.11.24 um 19:40:
Diese gesamte Plattform wird nach Gutdünken von einer Privatperson betrieben, über die Du überhaupt nichts weißt (was Dich trotzdem nicht hindert, Unterstellungen zu verbreiten), die ihr unverfroren auch noch eigene, undemokratisch-autoritär verfasste Regeln verpasst.
Die Einordnung erfolgt ohne Möglichkeit der Diskussion
sagte er, als er über diese Einordnung diskutieren wollte, ohne zu sehen, dass es sich dabei bereits um eine beginnende Diskussion handelte...
Widerspruch wird ignoriert
ist eine unzulässige Generalisierung, denn es gibt durchaus Texte, bei denen ein vorgebrachter Einspruch das vom Einsprechenden gewünschte Ergebnis hatte. Nur muss man dazu halt überzeugend darlegen, inwiefern es sich bei dem betreffenden Text tatsächlich mehr um Literatur als um ein tagesaktuelles politisches Statement handelt.

Nun ja.

Antwort geändert am 17.11.2024 um 10:53 Uhr

 ran meinte dazu am 17.11.24 um 14:02:
@Graeculus
und weiß, wie ein elektrisches Megaphon ausschaut.

So detailgenau weiß ich es nicht, nur so ungefähr. Das Megafon ist eben ein grottenhässlicher Gegenstand, optisch wie akustisch keine Spur von Eleganz.

 Graeculus meinte dazu am 17.11.24 um 14:06:
Das Indiz besteht darin, daß am "Beil" rechts vorne etwas herausschaut (ganz klein), was für ein Beil befremdlich wäre, bei einem elektrischen Megaphon aber gut zu identifizieren ist, wenn man es von vorne sieht.

 Klemm meinte dazu am 17.11.24 um 17:27:
die ihr unverfroren auch noch eigene, undemokratisch-autoritär verfasste Regeln verpasst.
1. Wer keine Macht besitzt, kann auch keine Regeln machen.

2. Wer Macht besitzt, kann diese auch indirekt ausüben, indem er Einordnungen vornimmt, dies tust du, Webmaster und dies kritisiere ich.
3. An meiner Meinungsäußerung ist nichts autoritär oder undemokratisch (was für Kategorienschindluder, dies zu behaupten!), es ist nur meine Einordnung, der von dir vorgenommenen Einordnungen.
4. Mir kommt es darauf an, welcher Widerspruch ignoriert wurde, so wie es mir darauf ankommt, welche Meinung du selbst an welcher Stelle in welcher Diskussion äußerst, ob ich daran beteiligt bin oder nicht.
5. Ganz im Gegenteil nutzt des den demokratischen Verhältnissen, darauf hinzuweisen, dass die Einordnungen des alleinigen Machthabers nur eine formelle Gültigkeit haben.

 Webmaster meinte dazu am 17.11.24 um 17:44:
1. Nun, ich habe die Regeln hier gemacht. So what?
2. Ich kann auch direkt. Aber bitte sehr. Was hindert Dich daran, Einordnungen vorzunehmen? Tust Du doch mit Deinen Kommentaren auch ständig. Was ich wiederum nicht kritisiere. Das ist keine Frage von Macht, sondern von Freiheit.
3. Lesen müsste man können. Bitte betrachte den Satz noch einmal und identifiziere die korrekten grammatischen Zusammenhänge. Tipp: "Diese ... Plattform wird ... von einer Privatperson betrieben, ... die (="die Privatperson") ihr (="der Plattform") unverfroren auch noch eigene, undemokratisch-autoritär verfasste Regeln verpasst." Ich sprach von mir. Über Dich weiß ich nichts, demzufolge maße ich mir auch keine Einschätzung an.
4. Aha.
5. Auch wenn ich mich wiederhole: KV ist keine Demokratie. Demokratien brauchen auch keinen "Machthaber", insofern ist das Statement in sich unlogisch. Aber ansonsten: Ja, natürlich ist die Aufnahme dieses Textes in die Sammlung der "politischen und Haltungstexte" eine rein formelle - was denn auch sonst? Wie auch bei der Projektbeschreibung deutlich gemacht wird, geschieht die Aufnahme in diese exklusive Sammlung unabhängig von der vertretenen politischen Linie oder gar meiner privaten politischen Meinung.

Antwort geändert am 17.11.2024 um 18:02 Uhr

 Klemm meinte dazu am 17.11.24 um 18:04:
zu 5. Webmaster, das KV keine Demokratie ist, ist mir bewusst, es bedarf dieser Wiederholung keineswegs.

zu 3. Ah, ok. Könnte ich umgekehrt auch dir vorschlagen. Du hast da ja offenbar meine Gedanken falsch gelesen und warst so selbstbewusst, mir nicht nur die von dir ergänzten Gedanken zu unterstellen, sondern dies auch noch in einer Sprache, die nicht die meine ist. Ich sags mal wie du: nun ja.

zu 2. Deine Einordnungen können nicht unabhängig von deiner Position hier betrachtet werden, allein, da du deine drüber setzen kannst und ich meine nur drunter. Der Vergleich ergibt keinen Sinn.

 Klemm meinte dazu am 17.11.24 um 18:07:
Und gerade in dem nun hinzugefügten Punkt, stimme ich nicht mit deiner Einordnung überein. Es geht um dein Urteil, wann ein Text nur ideologisch sei.

 Webmaster meinte dazu am 17.11.24 um 18:22:
Du hast da ja offenbar meine Gedanken falsch gelesen
Nun... nein. Ich kann keine Gedanken lesen, nur Geschriebenes. Du schriebst (wörtlich): "Die kategoriale Einordnung Politischer und Haltungstext wird nach Gutdünken von einer Privatperson getroffen, die Wahrheit und Meinung gleichsetzt, deren Lebenshaltung also ist, in einem performativen Selbstwiderspruch zu stecken, diesen aber aufgrund ihrer Machtposition als gültig durchsetzen zu können."
Diese "Privatperson" kann nur ich sein, da ich der Einzige bin, der Texte in diese Sammlung aufnehmen kann.
Der Relativsatz danach ist auch eindeutig, er bezieht sich auf genau diese Person und enthält die Behauptung, dass diese Person (also ich) "Wahrheit und Meinung gleichsetzt", was aber nun gar nichts mit der - wie von uns beiden ja festgestellt - rein formellen Aufnahme in diese Sammlung zu tun hat und daher nur eine unsubstantiierte Behauptung über mich als Person darstellen kann, ergänzt noch um die ebenso frei erfundene Beschreibung meiner angeblichen Lebenshaltung, die darin bestünde, in einem "performativen Selbstwiderspruch" zu stecken (was semantisch auch Blödsinn ist, aber lassen wir das).
Wie gesagt, Du weiß nichts über mich. Natürlich darfst Du Dir dann was aus den Fingern saugen und hier verbreiten - wenn es Dich glücklich macht, sei es so.

Zum Drüber vs. Drunter: Drüber steht die Triggerwarnung, drunter stehen die Kommentare, dazwischen der Text. Wo ist das Problem? Ich könnte dank meiner Machtposition auch die Kommentare über den Text setzen und die Triggerwarnung darunter, aber das würde irgendwie in meinem Augen keinen Sinn ergeben. Ich bin dazu vielleicht zu linear und altmodisch, das mag sein.
Die Anzahl der möglichen Triggerwarnungen ist begrenzt, die der Kommentare nicht; und wie Dir vielleicht auch schon aufegfallen sein könnte, halte ich mich mit inhaltlichen oder auch formellen Kommentaren zu Texten generell äußerst zurück.

Antwort geändert am 17.11.2024 um 18:26 Uhr

 Webmaster meinte dazu am 17.11.24 um 18:24:
Es geht um dein Urteil, wann ein Text nur ideologisch sei.

Nun, wenn Du mir erläutern kannst, warum dieser Text (wenigstens zum Teil) Literatur sein soll, lasse ich gerne mit mir reden. Aber ich kann hier beim besten Willen keinen literarischen Ansatz finden, nur einen politischen.

 Klemm meinte dazu am 17.11.24 um 19:07:
Webmaster, dieser Text ist allerhöchstens indirekt  bildungspolitisch bzw. bezieht Stellung bezügl. einer sachlichen Diskussionskultur vs. Kulturkampf. Aber bei diesem Text ist es mir egal. 

Beim letzten war es mir nicht egal. Dort drücke ich meine persönliche Verzweiflung angesichts der Zeiten, in denen ich lebe, aus, Zeiten, in denen ich keinen Platz für mich und das, was mir Freude macht oder was ich verwirklichen wollte, gibt; und dies ist nicht nur ein Ergebnis der politischen Entwicklung.

 Webmaster meinte dazu am 17.11.24 um 19:22:
Das ist ja alles gut und schön, und doch ist jener Text fast noch politischer als dieser. Vielleicht gerade, weil er persönlicher ist.
Wie gesagt, die Aufnahme in die Sammlung Politik ist keine Wertung des Inhalts; es ist bestensfalls eine Triggerwarnung. Nicht jeder kann es aushalten, ständig mit Politik bombardiert zu werden - persönlich oder nicht.

Vielleicht solltest Du Dir auch einfach den "performativen Selbstwiderspruch" noch mal im Spiegel anschauen - von Kritikern Deiner Einstellung Einarbeitung in deren theoretische Grundlagen zu fordern, aber selbst unfundierte Kritik auszuteilen und auch noch die Opferkarte auszuspielen, könnte man nämlich auch so bezeichnen.
(Ich persönlich denke ja, dass man auch für den Umgang mit Sprache (nicht nur mit Politik) erst einmal die theoretischen Grundlagen beherrschen sollte... aber ich weiß, dass das Wunschdenken ist, und deshalb kann ich es auch nicht verlangen. Aber jetzt schweife ich ab, tut mir leid.)

 Klemm meinte dazu am 17.11.24 um 19:46:
Es geht um das nur. 

aber selbst unfundierte Kritik auszuteilen und auch noch die Opferkarte auszuspielen, könnte man nämlich auch so bezeichnen.


Ich finde ganz im Gegenteil, dass ich die theoretischen Grundlagen von Sprache sehr viel besser beherrsche als du (analytisch und im Ausdruck), Webmaster. Ich kann nur noch einmal wiederholen: ich halte von deinem Urteil, inkl. aller Urteile, die du soeben getätigt hast, wenig bis gar nichts und dies betrifft insbesondere deine Sprache bzw. deine Sprachhandlungen, allerdings auch den Geist, der implizit aus deinen Definitionen spricht.

Deine Einordnungen können nicht unabhängig von deiner Position hier betrachtet werden
Dies ist schon die fundierte Kritik. Egal, was du sagst, selbst wenn ich dir unterstelle, dass du es gut meinst, usw. Es ändert nichts daran und es geht weit über meine Person hinaus.

Opfer? So ein Quatsch. Dass du dies so einordnest hat nun wirklich nichts mit mir zu tun, sondern mit den Kategorien, in denen du denkst.

 Webmaster meinte dazu am 17.11.24 um 20:06:
Nun ja, wie Du meinst. Wenn jemand eine so hohe Meinung von sich und der eigenen Unfehlbarkeit hat, kann ich nur demütig wieder in den Hintergrund entschwinden.
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