So oder so
Kommentar zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch
von Klemm
Kommentare zu diesem Text
Lass sie machen, lieber Klemm - wären alle so perfekt wie Du, gäbe es doch keine Unterhaltung mehr.
Ich habe das Schreiben aufgegeben, Aron, und jetzt hoffe ich, dass es zu mir zurückkommt, damit ich aufhören kann, euch zu langweilen.
Antwort geändert am 19.12.2024 um 15:56 Uhr
Sagen wir so: Du langweilst, doch unterhältst dabei.
Ich langweile leider mich selbst, ohne mich zu unterhalten.
Du schlägst die Zeit tot mit Philosophieren.
Eher mit der Diskursanalyse dieses Mikrokosmos. Aber früher habe ich mal geschrieben, das war mir lieber.
Antwort geändert am 19.12.2024 um 16:20 Uhr
Einfach mal wieder arbeiten gehen, Kontakt zur Wirklichkeit knüpfen, Mensch sein.
Habe wirklich mehr als genug Kontakt zur Wirklichkeit, Aron. Das ist es ja.
Ein durch&durch ansprechender Diskurs.
Oder doch "nur" ein Selbstgespräch?
Oder doch "nur" ein Selbstgespräch?
Ach Achter, wie erfrischend zur Abwechslung auch mal Aron sein zu dürfen!
Aron, übrigens habe ich gerade bei Rossmann Iris Berben auf einem Werbeplakat für Loreal gesehen.
Wie "geil" ist das denn hier?
Na daß ich Dich so inspiriert habe mit den läppischen Worten "wo der eine ja sagt, sagt der andere nein" hätt ich mir auch nicht gedacht. Kannste mal sehen.
Respekt.
Manchmal genügt es, an einem Haus einfach nur vorbeizugehen, um einen, der sich gerade im 1. Stock erhängen will, davon abzubringen und beide erfahren nie etwas voneinander.
Respekt.
Manchmal genügt es, an einem Haus einfach nur vorbeizugehen, um einen, der sich gerade im 1. Stock erhängen will, davon abzubringen und beide erfahren nie etwas voneinander.
Kommentar geändert am 19.12.2024 um 15:25 Uhr
Manchmal genügt es, an einem Haus einfach nur vorbeizugehen, um einen, der sich gerade im 1. Stock erhängen will, davon abzubringen und beide erfahren nie etwas voneinander.
Es gibt, wie so häufig im Leben, auch hier unterschiedlich große Wahrscheinlichkeiten. Im Falle der Suizidneigung eines Menschen dürfte die Alarmierung des Rettungsdienstes mit größerer Wahrscheinlichkeit die Verhinderung des Suizids herbeiführen als das bloße Vorbeigehen an seinem Haus.
Damit steht es wohl ähnlich wie bei der Lebensmittelversorgung: Günstiger ist es, im Laden etwas einzukaufen, als darauf zu warten, daß irgendein Mensch aus irgendeinem Grunde ein Lebensmittelpaket mit genau dem gewünschten Inhalt vor die Tür stellt.
Ja, Lothar, es hat eine Erinnerung daran wachgerufen, wie ich es selbst früher gesehen habe. Abgesehen von dir hat mich aber auch noch ein Kommentar von Isensee zu diesen Merksätzen inspiriert. Bewegung und Gegenbewegung.
Graeculus, die Frage ist: welche Alternative würdest du zu einer Geschichte machten?
Günstiger ist es, im Laden etwas einzukaufen, als darauf zu warten, daß irgendein Mensch aus irgendeinem Grunde ein Lebensmittelpaket mit genau dem gewünschten Inhalt vor die Tür stellt.
Als Geschichte ist etwas anderes empfehlenswert als im Lebensalltag. Wahrscheinlich genau deshalb, weil das Alltägliche nicht so prickelnd ist.
Allerdings ... wenn jemand aus einem Einkauf bei Edeka eine Geschicht zu machen vermag, Hochachtung! Das ist sicher schwieriger.
(Isensees Kommentare sind, ich denke an einen gerade aktuellen, eine Schande.)
Allerdings ... wenn jemand aus einem Einkauf bei Edeka eine Geschicht zu machen vermag, Hochachtung! Das ist sicher schwieriger.
(Isensees Kommentare sind, ich denke an einen gerade aktuellen, eine Schande.)
Als Geschichte ist etwas anderes empfehlenswert als im Lebensalltag.
(Isensees Kommentare sind, ich denke an einen gerade aktuellen, eine Schande.)
Graeculus, hier liegt doch die eigentliche Herausforderung! Manche Urteile fällen sich leicht, z.B., wenn Moppel mit ihren hanebüchenen Statistikauslegungen um die Ecke kommt. Wer ein bisschen Ahnung von Statistik hat, braucht sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Aber natürlich ist es eine Schande, dass Menschen eine so verschobenen Blick auf die Wirklichkeit haben. Bei Textkritik ist es anders, ich halte Isensees Lesarten durchaus für legitim, sie entsprechen seinem Habitus, d.h. nicht, dass ich ihnen zustimme.
Manchen Urteile Marcel Reich-Ranickis stimmen erschreckend exakt mit meinen überein (z.B. Brecht), von anderen seiner Urteile halte ich gar nichts.
Deshalb lehne ich am Leser orientiertes Schreiben ab, sofern es sich nicht um Werbetexte handelt.
Deshalb lehne ich am Leser orientiertes Schreiben ab, sofern es sich nicht um Werbetexte handelt.
Das habe ich jetzt verstanden. Verstanden habe ich nicht, warum - mit welcher Absicht - Du Texte veröffentlichst (was ja nicht dasselbe ist wie sie zu schreiben).
Gute Frage. Um zu simulieren, dass ich schreibe.
simulieren? stimulieren?
"simulieren" verstünde ich überhaupt nicht.
"simulieren" verstünde ich überhaupt nicht.
Echt nicht? So wie in Talkshows Gespräche simuliert werden oder hier bei KV von manchen Diskussionen und sogar Argumentationen simuliert werden. Formell schreibe ich, aber die Sprache nur ist nur Werkzeug. Das befriedigt mich nicht.
Antwort geändert am 20.12.2024 um 19:15 Uhr
Es versteht sich, daß unterschiedliche Menschen unterschiedlich schreiben. Damit ist jedoch noch nicht das ganze Phänomen erfaßt, denn Du läßt den Aspekt der Wirkung aus.
Manche Texte haben eine starke Wirkung auf viele andere Menschen, regen diese sogar zu etwas Eigenem an, während andere Texte von den allermeisten nicht einmal zuende gelesen werden.
Vielleicht nicht das Schreiben selbst, aber auf jeden Fall das Veröffentlichen des Geschriebenen ist ein sozialer Vorgang.
Und dabei kann ich mir - anders als bei einem privaten Tagebuch etwa - nicht vorstellen, daß dem Autor diese Resonanz (lebhaft oder völlig ausbleibend) gleichgültig ist.
Daher lautet in diesem Falle die Frage: Willst du mit deinem Text eine Wirkung erzielen? Dann solltest du nicht einfach so drauflos schreiben, sondern ...
Der Vorteil einer Berücksichtigung dieses Aspekts liegt auch darin, daß er die Voreingenommenheit des Autors, der ja oft seine eigenen Texte schlichtweg für gelungen hält, etwas zurechtrückt.
Manche Texte haben eine starke Wirkung auf viele andere Menschen, regen diese sogar zu etwas Eigenem an, während andere Texte von den allermeisten nicht einmal zuende gelesen werden.
Vielleicht nicht das Schreiben selbst, aber auf jeden Fall das Veröffentlichen des Geschriebenen ist ein sozialer Vorgang.
Und dabei kann ich mir - anders als bei einem privaten Tagebuch etwa - nicht vorstellen, daß dem Autor diese Resonanz (lebhaft oder völlig ausbleibend) gleichgültig ist.
Daher lautet in diesem Falle die Frage: Willst du mit deinem Text eine Wirkung erzielen? Dann solltest du nicht einfach so drauflos schreiben, sondern ...
Der Vorteil einer Berücksichtigung dieses Aspekts liegt auch darin, daß er die Voreingenommenheit des Autors, der ja oft seine eigenen Texte schlichtweg für gelungen hält, etwas zurechtrückt.
daß er die Voreingenommenheit des Autors, der ja oft seine eigenen Texte schlichtweg für gelungen hält, etwas zurechtrückt.
Das ist eine Behauptung, die ich hier schon öfter gelesen habe, die sich aber ganz und gar nicht mit meinen Erfahrungen und Beobachtungen deckt.
Daher lautet in diesem Falle die Frage: Willst du mit deinem Text eine Wirkung erzielen?
Ich erziele ich hier regelmäßig mit extrem schlecht geschriebenen in wenigen Minuten runtergetippten Texten viel Wirkung und habe überhaupt keine Freude daran.
Oder mit den Worten von Otis Redding
I can't do what ten people tell me to do
Diese Voreingenommenheit ist mir erst vorgestern in einer staunenswerten Weise begegnet. Ich will's nicht verallgemeinern, aber die Selbstbeurteilung halte ich nicht für ein Muster an Objektivität.
Deine Erfahrung, wenn sie so ist, tut mir leid. Der Maßstab, auf den ich anspiele, ist die gewünschte Wirkung. Falls diese nicht mit der tatsächlichen übereinstimmt, gibt es Grund zum Nachdenken. Und gegebenenfalls die Art des Schreibens zu ändern.
Und wie gesagt: Ich spreche von veröffentlichten Texten, bei denen ich mir halt nicht vorstellen kann, daß dem Autor die Wirkung gleichgültig ist. Anscheinend ist sie das auch in Deinem Falle nicht.
Immerhin erzielst Du eine Resonanz. Ist nicht deren völliges Ausbleiben der schlimmste Fall? Der Autor fragt mittels Veröffentlichung: Leute, was haltet ihr davon? Die Antwort: null.
Deine Erfahrung, wenn sie so ist, tut mir leid. Der Maßstab, auf den ich anspiele, ist die gewünschte Wirkung. Falls diese nicht mit der tatsächlichen übereinstimmt, gibt es Grund zum Nachdenken. Und gegebenenfalls die Art des Schreibens zu ändern.
Und wie gesagt: Ich spreche von veröffentlichten Texten, bei denen ich mir halt nicht vorstellen kann, daß dem Autor die Wirkung gleichgültig ist. Anscheinend ist sie das auch in Deinem Falle nicht.
Immerhin erzielst Du eine Resonanz. Ist nicht deren völliges Ausbleiben der schlimmste Fall? Der Autor fragt mittels Veröffentlichung: Leute, was haltet ihr davon? Die Antwort: null.
Selbst kann man nur beurteilen, ob man das, was einem vorgeschwebte, umgesetzt hat. Die meisten Künstler, die ich kenne, leiden unter großen Selbstzweifeln.
Derselbe Text vermag bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Wirkungen zu erzielen, unterschiedliche Texte desselben Autors ebenso. Man kann es eben nicht allen gleichzeitig rechtmachen.
Der schlimmste Fall ist, selbst unzufrieden zu sein.
Derselbe Text vermag bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Wirkungen zu erzielen, unterschiedliche Texte desselben Autors ebenso. Man kann es eben nicht allen gleichzeitig rechtmachen.
Ist nicht deren völliges Ausbleiben der schlimmste Fall?
Otis Redding, das gilt es ja zu bedenken, war ein sehr erfolgreicher Musiker.
Und offensichtlich hat er ein paar gute Ratschläge ignoriert..
Antwort geändert am 19.12.2024 um 16:08 Uhr
.
Wir Zwerge haben ja stets alles gleich im Kopf.
Wenn aber ein Kopf so klein ist wie beispielsweise der meine und nur eine Winzigkeit herausfällt, ist später so gut wie gar nichts mehr vorhanden.
Was, bitte schön, nutzt mir da noch der Wittgenstein und seine "monströse Kleinheit des Denkens?"
Eben.
Wenn aber ein Kopf so klein ist wie beispielsweise der meine und nur eine Winzigkeit herausfällt, ist später so gut wie gar nichts mehr vorhanden.
Was, bitte schön, nutzt mir da noch der Wittgenstein und seine "monströse Kleinheit des Denkens?"
Eben.
Zwerg, das ist ja mal wieder ein kluger Beitrag! . Nur die Frage kann ich dir nicht beantworten, das hast du ja bereits vorausgesehen. Deswegen bin ich zu Kirkegaard zurückgekehrt. Entweder - oder ist vielleicht machbar.
Hihi, dabei sagt die Größe eines Kopfes rein gar nichts über den Inhalt aus!
Hallo Klemm,
ich bin froh, dass Kunst und Literatur keine festen Regeln kennen. Kreativität passt in keine Schablonen. Vielmehr ist es die persönliche Handschrift, die das Besondere an jedem Werk ausmacht.
Selbst Kitsch hat seinen Platz im Spektrum der Kunst – als Ausdruck von Emotionen und als Spiegel der Gesellschaft.
Es gibt keine Patentrezepte!
Diejenigen, die anderen aus verletzter Eitelkeit oder aus anderen niederen Beweggründen sagen wollen, wie man schreiben soll und dass man es sogar sein lassen sollte, gehören in die Kategorie der asozialen Neider und Hetzer.
Ich unterscheide hier klar gegenüber der wertgeschätzten konstruktiven Kritik.
ich bin froh, dass Kunst und Literatur keine festen Regeln kennen. Kreativität passt in keine Schablonen. Vielmehr ist es die persönliche Handschrift, die das Besondere an jedem Werk ausmacht.
Selbst Kitsch hat seinen Platz im Spektrum der Kunst – als Ausdruck von Emotionen und als Spiegel der Gesellschaft.
Es gibt keine Patentrezepte!
Diejenigen, die anderen aus verletzter Eitelkeit oder aus anderen niederen Beweggründen sagen wollen, wie man schreiben soll und dass man es sogar sein lassen sollte, gehören in die Kategorie der asozialen Neider und Hetzer.
Ich unterscheide hier klar gegenüber der wertgeschätzten konstruktiven Kritik.
Kommentar geändert am 19.12.2024 um 18:16 Uhr
Es ist ja gerade ein Merkmal der konstruktiven Kritik, dass sie dem Text kein Urteil überstülpt, dass an außertextliche Ansichten geknüpft ist, sondern die Prämisse des Textes anerkennt! Deswegen kann es auch keine Patentrezepte geben.
Stimmt!