Keine Chance für den Kachelofen

Gedicht zum Thema Zeitgeist

von niemand

Ich wollte es blieb

dass ich ohne Bedenken

meinen Kachel-Ofen behalten könnt -

müsst mein Haus nicht verschenken

Ich habe nichts getan

nun ist mir traurig zumut

Es wird höchste Eisenbahn

dass jemand was tut -

doch der grinst immer nur gut ...

Hab ich mich beschwert

war keiner darauf versessen

niemand hat zugehört

Unterdessen

steigen die Preise -

alles was lange währt

sagt man

geht leise

Diese Zeit entstellt

die Lebewesen

Mein Hund bellt -

Ach, könnt er nur lesen

was sie schreiben:

Wir können nicht bleiben!

Ich lache -

was soll ich auch tun

bei solchem Schrieb?

Ich streichle den Hund

und sage:

Ich habe dich lieb!

Anmerkung: * Angelehnt an Ringelnatz *

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Kommentare zu diesem Text

uwesch (19.11.24, 18:25)

Köstlich. Ich kenne so einen riesigen Kachelofen noch aus meiner Kindheit. Meine Mutter war immer froh wenn am Morgten noch eine Restglut glimmte und sie nicht alles neu anlegen mußte.
Mein Bruder turnte am Ofen herum bis eines Tages der obere Abschlußteil abstürzte, ihn aber glücklicherweise nicht erschlug

LG Uwe

^{Kommentar geändert am 19.11.2024 um 18:30 Uhr}

niemand meinte dazu am 19.11.24 um 19:18:

Weißt Du, so mancher hat ein Problem mit dem neuen Heizungsgesetz und dem verlangten Umbau. Das könnte in den Ruin gehen, wenn man nicht genug Mittel hat, sich dem ganze Kappes zu beugen. Ein älerer Mensch wird sich schwer tun um die Mittel einzutreiben, dann droht ihm der Verkauf und dafür bekommt er auch nicht genug. Ich habe über diese Thematik schon so manches Negative gelesen und fand, dass grade dieses Gedicht von Ringelnatz passt für eine bitter-ironische Betrachtung.

Freut mich, dass es Dir gefallen hat! Meine Oma hatte übrigens auch einen, großen, grünen Kachelofen. Mit einer Sitzbank drumherum aus Kacheln. Das war schön warm im Winter.
LG Irene